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An den Feuern von Hastur - 9

An den Feuern von Hastur - 9

Titel: An den Feuern von Hastur - 9 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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pfte mit den F ü ßen in pelzgef ü tterte Hausstiefel, ging in den Korridor hinaus und stieg die Treppe
hoch, die zu der Relaiskammer des Turms f ü hrte.
Ein junges M ä dchen in der blauen Robe der Technikerin lag dort in einem Sessel und beobachtete schl ä frig einen großen Schirm, der aussah, als sei er aus schimmerndem schwarzem Glas. Als Leonie eintrat, richtete sie sich ein bißchen auf und fragte: Leonie? Zu dieser Stunde? Was m ö chtest du? Bist du krank?
Nein. Leonie formulierte erst in Gedanken, was sie tats ä chlich wollte. Carlina, ich bin draußen in der ü berwelt gewesen, und da sind Fremde .
In der ü berwelt? Aber du bist nicht ausgebildet . ich finde, wir m ü ssen mit Fiora sprechen , erkl ä rte Carlina. Ich habe keine
Vollmacht .
Leonie bez ä hmte ihre Ungeduld. Carlina regte sich zu sehr
    dar ü ber auf, daß die unausgebildete Leonie draußen in der ü ber 
    welt gewesen war, um auf die Idee zu kommen, wie dringend die Angelegenheit gewesen sein mußte, die sie dorthingetrieben hatte! . oh, Fiora, da bist du ja , endete sie mit einem Seufzer der Erleichterung. Denn die T ü r hatte sich ge ö ffnet, und Fiora, sehr blaß in ihrem karmesinroten Gewand, kam herein. Ich hoffe, wir haben dich nicht gest ö rt.
    Nein. Fiora wandte ihnen ihr blindes Gesicht zu. Aber ich h ö re es immer, wenn sich zu ungewohnter Stunde etwas im Turm bewegt. Leonie, was ist los mit dir? Warum bist du nicht im Bett? Es ist sehr sp ä t — oder vielleicht sollte ich sagen, sehr fr ü h —, um hier aufzutauchen. Und noch dazu in deinem Nachtgewand.
    Sie sprach wie zu einem kleinen Kind, und Leonie unterdr ü ckte ihren ä rger, denn hier stand mehr auf dem Spiel als ihr Verlangen, f ü r voll genommen zu werden. Je l ä nger sie dar ü ber nachdachte, desto wichtiger wurden diese Fremden. Sie waren wichtig f ü r . f ü r etwas.
    Und die Wahrheit war, sie machten nicht den Eindruck, als seien sie f ä hig, in einem brutalen Heller-Sturm f ü r sich selbst zu sorgen. Irgendwer mußte sich ihrer annehmen.
    Sie erkl ä rte so ernst und sachlich, wie sie es fertigbrachte: Ja, ich weiß, ich h ä tte zu Euch kommen sollen, aber ich wußte nicht, ob ich Euch wecken durfte. Ich bin in der ü berwelt gewesen, Fiora, und ich habe etwas gesehen .
    Sie verstummte, denn es war unmN oglich, in Worte zu fassen, was sie gesehen hatte. Fiora sp ü rte ihr Z ö gern und dr ä ngte ein bißchen gereizt:
    Und was hast du nun gesehen, und was kN onnen wir deswegen tun? Ich nehme an, du bist heraufgekommen, weil du meinst, wir k ö nnten und sollten etwas unternehmen.
    Bei diesem Ton ließ Leonie die letzte Vorsicht fahren. Sie denkt, ich h ä tte einen Alptraum gehabt, sie glaubt mir nicht, daß ich in der ü berwelt gewesen bin . Fiora, ich hatte das Gef ü hl, da sei so etwas wie eine Gefahr, eine Bedrohung. Ich suchte nach der Quelle und sah die Fremden , antwortete Leonie. Fremde, die in einer H ü tte nahe Aldaran Zuflucht gesucht haben, der Gnade des Wetters preisgegeben.
    Fioras Interesse stieg ein bißchen. Sind es Leute, die du kennst oder die du schon einmal gesehen hast? Nein, weder das eine noch das andere. Leonie sch ü ttelte den Kopf. Ihr kam ein neuer Gedanke, und sie erl ä uterte: Ich glaube, ich habe mit einer von ihnen schon einmal in Kontakt gestanden, durch ihre Musik . ein sehr seltsames Instrument .
    Fiora winkte ab. Und diese Leute sind in einem Sturm draußen? fragte sie. Bist du sicher? In der N ä he von Aldaran?
Carlina warf bescheiden ein: Sie k ö nnte recht haben. Ich habe uber das Relais von Tramontana geh ö rt, daß zwischen Aldaran und Caer Donn ein f ü rchterlicher Sturm w ü tet.
Fiora dachte dar ü ber nach. Wenn Fremde in diesem Sturm draußen sind, m ü ssen wir ihnen irgendwie Hilfe senden. Sie wandte sich Leonie zu. Du bist deiner Sache ganz sicher? Du w ü rdest auf deine Familienehre schw ö ren, daß es kein kindischer Alptraum ist?
Leonie nickte. Sie machen einen sehr . ausl ä ndischen Eindruck. Ich glaube wirklich nicht, daß sie in einem Banshee-Sturm f ü r sich selbst sorgen k ö nnen, Fiora. Sie sind so hilflos . Sie suchte nach einem Vergleich. . wie ein Rabbithorn in der W ü ste.
Carlina reagierte auf Fioras Nicken, mit dem sie ihr die Erlaubnis zum Handeln erteilte. Ich werde mich sofort mit der Bewahrerin im Aldaran-Turm in Verbindung setzen und sie ü ber diese Fremden in Kenntnis setzen.
Aber Fiora hatte noch eine Frage. Du sagtest, sie seien ausl ä ndisch. Sind

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