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An den Gestaden von Chaldewallchan - Der Atem des Drachen (German Edition)

An den Gestaden von Chaldewallchan - Der Atem des Drachen (German Edition)

Titel: An den Gestaden von Chaldewallchan - Der Atem des Drachen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Wiebelt
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hypnotische Worte seinen zweifelnden Geist.
    „Snaati! Seid ihr das?“, formte er die brennende Frage in seine Gedanken, auf die er die Antwort längst wusste.
    „Die Zeit ist gekommen, Zacharias! Finsternis zieht über das Land und wird die einst  strahlende Stadt verschlingen. Öffnet die nördlichen Tore und verhelft den Menschen zur Flucht. Elde r wall ist kein sicherer Ort mehr!“
    Als er die hoffnungslose Offenbarung vernommen hatte, hielt er kurz vor den eingerissenen Mauern inne und wandte sich dem jugendlichen Krieger zu, der ihm immer noch folgte.
    „Wie heißt du, mein Sohn!“
    „Mein Name ist Jonder,  Herr!“
    „Hier Jonder! Nimm mein Siegel!“, Zacharias zog sich kurze r hand die silberne Kette über den Kopf, an der sein Wappenring hing, und gab es dem erstaunten jungen Mann, „bring es zum nördlichen Tor und weise den dortigen Kommandanten an, die Tore zu öffnen. Sorgt dafür, dass die Bevölkerung so schnell wie möglich die Stadt verlässt und gewährt den Flüchtlingen mit dem verbleibenden Heer sicheres Geleit nach Endlant. Wir halten die Stellung und versuchen Muriels Armee zurückzuschlagen!“
    „Ich werde mit meinem Leben dafür einstehen, ehrwürdiger Za-charias!“, flüsterte Jonder ehrfürchtig, als er das Amulett an sich nahm und sich tief verneigte.
    „Beeilt euch! Ihr dürft keine Zeit verlieren!“, trieb Zacharias ihn an und ein flüchtiges Lächeln umspielte seine Lippen, als der junge Krieger eilig davonrannte und sich geschäftig durch den Tross der Schwerbewaffneten drängte.
    Als der Trupp der vom Kampf Gezeichneten, die Überreste des Portals erreichte, fingen sie an in Windeseile mit dem losen G e stein und Geröll eine breite Wehr zu errichten, von der sie alle r dings wussten, dass sie nur ein dürftiger Schutz gegen den überl e genen Aggressor war, aber umso effektiver gegen den unsichtb a ren Widersacher, der seine Größe noch lauernd im Schutze der vorteilhaften Witterung verbarg.
    Zacharias kletterte, für alle gut sichtbar, auf eine kleine Erh ö hung, so dass die Worte kraftvoll zwischen den Wällen widerhal l ten. „Nur noch einer dieser verfluchten Höllenhunde und bei meinem Leben, er wird den inneren Kreis nicht durchbrechen, solange die Druidas das Erbe Raphaels schützen. Kämpft an meiner Seite und ein Platz an der Tafel des Propheten sei euch gewiss!“.
    Entschlossen riss er sein Schwert in die Höhe und streckte es in den dunklen, wolkenbehangenen Himmel, der sich über ihnen zu einer bedrohlichen Spirale auftürmte.
    Die Druidas, bedächtig innehaltend und den Ausführungen ihres Feldherren ernsthaft folgend, schlugen daraufhin zur Bestätigung mit ihren Daggras auf die großen Schilde, wobei das ansteigende rhythmische Hämmern sogar den fieberhaft stampfenden Antrieb des Ungetüms übertönte, das sich mit einem unglaublichem Tem-po näherte.
     
    Etwas entfernt, verborgen durch den weißen, undurchdringl i chen Dunst, der die Stadt fest umschloss, unbeeindruckt von der gewaltigen Detonation, bereitete sich Muriels Heer auf die n a hende Offensive vor. Während gut ein Dutzend haushohe, schwer bewaffnete Wehrtürme auf großen mit Stahlringen b e schlagenen Speichenrädern, angetrieben von starken Ochseng e spannen im geschützten Inneren und eine breite, künstliche Holzrampe, zur schnellen Übe r querung von Abgründen, darauf warteten, den Feldzug zu beginnen und hunderte übergroße Mittelachsschleudern mit zentne r schweren Felsblöcken beladen, auf das Ziel ausgerichtet wurden, ritt Borgo mit strengem Blick durch die endlosen Reihen seiner kampfbereiten Männer, die ihm mit wilden, ungeduldigen Blicken ihren Respekt zollten.
    „Wahrlich! Das größte und prächtigste Heer, das die Welt je ges e hen hat, mein Lord!“, schmeichelte der Offizier, der den General bei seiner Inspektion begleitete.
    „Ha! Wohl eher hungrige Wölfe, die nach dem Reichtum Elde r walls gieren!“, ein zynisches Lächeln umspielte Borgos Lippen, „Ruhm und Ehre sind diesen Söldnern fremd. Muriel hat ihren Hass und ihre Gier nach Macht auf fruchtbaren Boden gesät!“
    „Wie meint ihr das?“, rätselte der Reiter hinter ihm.
    „Vergesst meine Worte! Wir müssen eine Stadt erobern, sonst wartet ein Spieß im Hof der Mutter auf uns!“,  mit einem po l ternden Lachen gab er seinem Hengst die Sporen und jagte d a von, so dass sein Begleiter Mühe hatte, ihm zu folgen.
     
    Voller Tatendrang, erwarteten die Druidas die Ankunft des letzten gepanzerten

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