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An den Gestaden von Chaldewallchan - Der Atem des Drachen (German Edition)

An den Gestaden von Chaldewallchan - Der Atem des Drachen (German Edition)

Titel: An den Gestaden von Chaldewallchan - Der Atem des Drachen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Wiebelt
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Höhlendecke grub und dem drauffolgenden energischen Ziehen Adlers erfolgversprechend widerstand. Ungeduldig winkte der Bogenschütze seine misstrau i schen G e fährten herbei.
    „Kommt schon! Das ist unsere einzige Chance!“, rief er ihnen mit fast beängstigender Überzeugungskraft zu, während die letzten Überreste des alten Tempels allmählich von dem hungrigen M o loch verschlungen wurden.
    „Das ist es!“, murmelte Wolf, als er über die Schulter in die wi l den Augen Kasims blickte, der sie schon fast erreicht hatte und noch im Lauf seinen schimmernden Stab aus dem Umhang zog.
    Unverzüglich packte er die überraschte Waldzwergin, zerrte das widerspenstige Leichtgewicht mit sich und ergriff die ausgestrec k te Hand seines Freundes. Alle drei stürzten von der Klippe ins Unergründliche, bis ein heftiger Ruck ihren freien Fall beendete und sie in einem ausladenden Bogen über die Schlucht schwa n gen. Das schmerzvolle Reißen in seiner Schulter brachte Adler fast um den Verstand und der dünne Sisalstrangs, der fest um seine Hand gewickelt war, färbte sich dunkelrot.
    Im Gewölbe hoch über ihren Köpfen knarrte der fest verkeilte Pfeil unter dem hohen Gewicht, doch das geschmeidige Holz des Schaftes schien der Belastung standzuhalten und verhalf den Dreien zu einer halsbrecherischen Passage über den alles verze h renden Abgrund. Kurz vor dem schon halb verschlossenen Durchgang ließ Adler den Sisalstrang aus seinen Händen gleiten, um mit seinen beiden Gefährten durch die niedrige Öffnung ge-schleudert zu werden.
     
    Ihr unnachgiebiger Verfolger stürmte ungebremst auf den sich ausbreitenden Krater zu und sprang.
    „Das kann nicht dein Ernst sein!“, greinte Maks, der sich, kaum erholt von der vorhergehenden Landung, sichtlich benommen an den Dunkelelf klammerte, als dieser sich abermals mit athlet i scher Eleganz in die Lüfte erhob und auf halbem Wege zielsicher mit einer Hand das sanft zurückschwingende Sisalgeflecht packte.
    Das feine Seil spannte sich unter der unerwarteten Last mit einem strengen Ruck, so dass die provisorische Halterung an der Decke ein Stück weit aus ihrer sicheren Verankerung gerissen wurde, der zähe Holm des Pfeils sich bedenklich weit nach unten bog und die knirschende Metallspitze feinste Gesteinssplitter aus ihrer stei-nernen Befestigung rieb.
    „Wir werden sterben!“, prophezeite Maks leise, als er nach oben blickte und der unheilvolle Niederschlag auf sein Gesicht rieselte.
    Im selben Atemzug seiner dunklen Vorahnung zerbarst der äc h zende Holzschaft und der seidene Faden, an dem sie hingen, flat-terte, seiner tragenden Eigenschaft beraubt, haltlos in die Tiefe.
    Maks erstarrte in atemloser Todesangst, als Kasim das erschla f fende Seil durch seine Hand gleiten ließ, um mit der verbliebenen Schwungkraft gerade so die andere Seite zu erreichen und mit den Füßen voran durch den letzten schmalen Spalt zu schlittern, ehe die Schwingen des Basileus das geheimnisvolle Tor endgültig versiegelten.
    Noch während er mit dem lautstark klagenden Maks durch die Dunkelheit polterte, zog er seinen glimmenden Kampfstab aus dem Gewandt, beendete seinen Sturz mit einer geschickten Dr e hung um die eigene Achse und verblieb geduckt mit einem Knie auf dem Boden, die voll ausgezogene Waffe zur Abwehr quer über sein Haupt gestreckt.
    Die beiden Klingen funkelten bläulich in der Finsternis und e r hellten die nähere Umgebung, die nach all dem höllischen Get ö se, nun in heuchlerischer Stille versank.
    Ein kaum wahrnehmbares, metallisches Schleifen drang an K a sims empfindliches Gehör. Explosionsartig wirbelte er herum und ließ den Speer in Richtung des verdächtigen Geräusches schnellen.
    Die magische Schneide zerschmetterte mit unfassbarer Leichti g keit das Schwert des Angreifers, der sich Kasim im Schutze der Dunkelheit genähert hatte, doch unmittelbar vor dessen verblüf f tem Gesicht erstarrte der Dunkelelf in seiner pfeilschnellen Par a de.
    „Was … was ist das?“, stammelte Wolf im Angesicht der schwarzkünstlerischen Waffe, die in ihrer erschreckenden Nähe sein Antlitz mit ihrem mystisch bläulichen Schein belegte.
    Wie von Geisterhand verharrte der Elf in seiner tödlichen A b sicht, ebenso wie sein kleinwüchsiger Passagier, dessen schmerzl i che Verwirrung für die Ewigkeit in sein Gesicht gemeißelt schien.
    Eine gleißende Aura hatte die beiden erfasst und hielt sie in ihrem pulsierenden Schein gefangen.
    „So viel dunkle Macht! So viel

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