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An den Gestaden von Chaldewallchan - Der Atem des Drachen (German Edition)

An den Gestaden von Chaldewallchan - Der Atem des Drachen (German Edition)

Titel: An den Gestaden von Chaldewallchan - Der Atem des Drachen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Wiebelt
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Verbitterung und Verzweiflung! So ein trauriges Schicksal!“, eine feine Stimme, gleich einem kleinen Mädchen wisperte traurig in der Dunkelheit.
    „Armer Elf! So stolz, so stark und doch so bemitleidenswert!“
    Sprachlos blickten Adler und Galina nach oben, als sich ein kle i ner Lichtpunkt schwerelos von der Decke herabsenkte.
    „Was für ein ehrwürdiges Volk ihr ward! Bezwinger des Basileus! Wohltäter der Menschheit und nun …? Ein Schatten eurer selbst! Gefangen in einem bösen Traum!“
    Wolf holte mit seiner abgebrochenen Klinge aus, um den wehrl o sen Kasim zu erschlagen, doch die Wucht seines Hiebes wurde abrupt gestoppt und das Schwert aus seiner Hand gerissen.
    „Kein Lebewesen darf unter dem Einfluss eines Sternenkindes zu Schaden kommen! Selbst wenn es niedere Absichten verfolgt. So lautet das Gesetz des Gleichgewichts der Kräfte, Mensche n sohn!“, maßregelte ihn das ungehaltene Lichtwesen und tanzte wütend vor seinem Gesicht. „Mein Zauber vermag ihn nicht lange aufzuhalten. Er ist zu mächtig. Also kommt! Ich werde euch führen!“ Das seltsame kleine Wesen stob den Gang entlang und ließ die drei verdutzen Kameraden zurück.
    „Was um alles in der Welt war das denn?“,  staunte Adler und wandte sich wissbegierig an Galina, die seinen fordernden G e sichtsausdruck mit einem ungläubigen Kopfschütteln erwiderte.
    „Eine der vielen Geschichten, die mein Vater am abendlichen Lagerfeuer erzählt hat. Sternenkinder sollen in grauer Vorzeit göttliche Boten gewesen sein, die über das Wohl der Menschen wachten. Ich habe seinen ausschweifenden Erzählungen immer gerne zugehört, aber bis jetzt hielt selbst ich sie für Fabelwesen!“
    „Genug geplaudert!“, unterbrach Wolf die Waldzwergin ungedu l dig, „wir sollten ihm schnellstens folgen, bevor Kasim sein Werk vollenden kann. Lasst uns hier verschwinden und nach Hannah suchen!“
    „Er hat Recht. Für Erklärungen haben wir jetzt keine Zeit!“
    Gemeinsam folgten sie dem schwächer werdenden Schein des ruhelosen Sternenkindes durch das düster verwinkelte Stollensy s tem.
     
    Hannah hatte sich schon einige Zeit, mit weit ausgebreiteten Armen orientierungslos durch den lichtlosen Tunnel getastet. Sie bereute inzwischen ihre Unvernunft, nicht auf die anderen gewa r tet zu haben, wusste aber instinktiv, dass es kein Zurück mehr gab, denn ihre Sehnsucht und die unerschütterliche Hoffnung Natas an diesem Ort wiederzufinden, waren einfach zu groß.
    Leicht gebückt, mit weit geöffneten Augen, versuchte sie etwas in der undurchdringlichen Schwärze zu erkennen, die den niederen Gang mit angsteinflößender Beharrlichkeit erfüllte.
    Ihre verbliebenen Sinne waren um ein Vielfaches verstärkt und jedes noch so feine Geräusch ließ ihr Herz panisch schneller schlagen. Langsam strichen ihre Handflächen über das seltsam glatte Gestein, dessen Oberfläche mit unzähligen feinen, erhab e nen Strukturen versehen war, die unsichtbar unter ihren Finge r spitzen vorüberglitten.
    Nach einer Ewigkeit erkannte sie am Ende ihres Irrweges ein schwaches Leuchten und beschleunigte in bedachter Zuversicht ihr Vorankommen.
    Allmählich befreiten noch zaghafte Lich t strahlen sie von dem erdrückenden Dunkel, wurden z u nehmend heller und schmerzten in ihren krampfhaft zusammengekniffen Augen. Die geheimni s vollen Konturen an den Wänden gewannen stetig an Klarheit und schienen ihr in endlosen, wellenförmigen Reli e fen den Weg zu weisen.
    Als sie hinaustrat, erfassten ihre überanstrengten Pupillen nur mühsam die atemberaubende Architektur des prachtvollen G e wölbes. Jenseits allen Verfalls hatte dieser Ort, im Gegensatz zu dem Säulentempel davor, nichts von seinem zeitlosen Glanz ver-loren und erstrahlte selbst nach dieser langen Zeit immer noch in unberührter Schönheit, wohlbehütet von einer deutlich spürb a ren Präsenz, die Hannah unweigerlich in ihren mystischen Bann zog.
    Etwas zischte von hinten an ihrer rechten Schulter vorbei und ließ sie erschrocken zusammenzucken.
    Der grelle Lichtpunkt blieb direkt vor ihrem Gesicht stehen, so dass sie in dem hellen Schein die Umrisse eines winzigen, me n schenähnlichen Lebewesens erkennen konnte mit einem filigr a nen,  hektisch vibriere n den Flügelpaar auf dem Rücken.
    „Keine Blütenelfe!“, monierte sich das seltsame Geschöpf mit einem erbosten Stimmchen, „ich bin keine Blütenelfe. Denk nicht mal dran!“
    Hannah, von ihren Gedanken verraten, wich einen Schritt zurück, als das

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