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An den Gestaden von Chaldewallchan - Der Atem des Drachen (German Edition)

An den Gestaden von Chaldewallchan - Der Atem des Drachen (German Edition)

Titel: An den Gestaden von Chaldewallchan - Der Atem des Drachen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Wiebelt
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zuvor, wie von Geisterhand, aus den Eingeweiden der Gyntiver erhoben hatte und nun direkt unter dem mächtigen Hauptmast des antiken Seglers stand.
    Das feuerrote Pulsieren des Kristalls in Raphaels steinernen Hä n den nahm unaufhörlich zu und umfing das ganze Schiffsdeck gleich einem flammenden Inferno, das die drei großflächigen Se-gel in seinem flackernden Farbenspiel fast zu verbrennen schien.
    „Was passiert hier?“, murmelte Wolf, gefangen von dem unb e schreiblichen Anblick.
    Seine beiden Kameraden, gleichwohl dem feurigen Schauspiel erlegen,  hatten sich in der verlassenen Kapitänsbehausung ebe n falls der außergewöhnlichen, alten druidischen Waffenkunst b e dient und neu bewaffnet.
    Adler trug einen prächtigen Langbogen quer über dem Rücken, dessen graziler Ebenholzstab mit seiner fein gespannten Sehne aus geflochtenem Elbenhaar, dem ungeübten Betrachter nichts von seiner legendären Durchschlagskraft preisgab. Galina indes trug zwei edle Kurzschwerter aus pechschwarzem Galtenstahl auf dem Rücken, die trotz ihrer einfachen und schnörkellosen Vera r beitung eine spürbar bedrohliche Präsenz besaßen und in kü h ner Symbiose mit jener entschlossenen Wal d zwergin zu einem nicht zu unterschätzenden Kontrahenten we r den konnte.
     
    Weit unter ihnen, am salzig verkrusteten Rumpf der Gyntiver, kämpfte sich eine vermummte Gestalt an dem scharfkantigen Korallenbewuchs empor, der den hölzernen Unterleib des Schi f fes felsengleich überwuchert hatte. Die versteinerten Musche l überreste und strangförmigen Ablagerungen boten dem Kletterer dabei nur wenig Halt und machten seinen mühsamen Weg zu einem selbstmörderischen Balanceakt.
    „Es reicht jetzt!“, polterte Maks hilflos in seinem Tragegeschirr, „ich hasse bodenlose Abgründe. Oh ja! Das tue ich. Hörst du, Dunkelelf?“
    In trotziger Verweigerung, angesichts der missliche Lage, hielt der Zwerg seinen Blick nach oben gerichtet, während Kasim, u n ge-achtet des Vorwurfes, mit blutigen Händen, verbissen um jeden Halt kämpfte, geblendet von dem gleißenden Strahlen der unzä h ligen Sternenkinder, die aufgeregt um ihn herumflatterten.
    „Du wirst sie niemals erreichen!“, sangen ihre hellen Stimmen unaufhörlich, „dein Weg endet hier in ewiger Verdammnis, Sohn des Augron!“
    Kasim jedoch vernahm nichts von den keifenden Drohungen der zierlichen Wesen, denn er hatte seinen Geist in tiefer Meditation verschlossen und konzentrierte sich vollends auf den mühevollen und schmerzhaften Aufstieg.
    Maks hingegen schlug wild um sich, um die aufdringlichen Licht-wesen von sich fern zu halten.
    „Ich werde euer Licht schon löschen, ihr lästigen Fliegen!“, p ö belte er und versuchte die flinken Kreaturen erfolglos zwischen seinen Handflächen zu zerquetschen.
    „Boshafter, kleiner König!“, kicherten die Stimmchen, „auch dein Schicksal wird sich bald erfüllen!“
     
     
     
     
    Ohne zu wissen, dass ihre beiden Verfolger sich in unmitte l barer Nähe befanden, beobachteten die drei Kameraden an Deck, wie das schwere Schiff sanft über den Kraterrand glitt und kurz d a nach ungewöhnlich hart aufsetzte.
    „Seht ihr das?“, Gal war aufgeregt zur Reling gelaufen und deut e te auf zwei, in den felsigen Boden eingelassene, parallel verla u fende Metallschienen, die sich in der diesigen Ferne der weitre i chenden Höhle verloren.
    „Ich kenne diese seltsamen Stränge“, bestätigte Adler, der ihr gefolgt war und sich nun ebenfalls weit über die Brüstung lehnte, um zum Rumpf des Weltenseglers zu schauen, „sie führen direkt von den nördlichen Mauern Elderwalls, quer durchs Land, bis zum Entlander Hafen!“
    „Wer hätte auch nur ahnen können, dass die Technokraten die Gyntiver damit hergebracht und mit Hilfe der Sternenkinder hier versteckt haben. Ich glaube, nicht einmal mein Vater hat davon gewusst!“ Gals Augen leuchteten vor freudiger Erregung.
    „Dann wissen wir ja schon, wo es wahrscheinlich hingeht!“, mit der ihm eigenen, wissenden Miene wandte sich Adler Wolf zu, der wortlos hinter ihnen stand und ebenfalls versuchte, das Ende der beiden außergewöhnlichen Transporthilfen in der Ferne aus-z u machen.
    Ruckartig setzte sich das schwere Segelschiff, unter vollen Segeln, in Bewegung, das flatternde Tuch stolz im aufkommenden Sturm gebläht, beeinflusst von der geheimnisvollen Macht der Basileus- t räne.
    Die gewaltigen, schmiedeeisernen Räder, die aufwändig unterhalb des Rumpfes befestigt worden waren, ergaben

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