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An den Gestaden von Chaldewallchan - Der Atem des Drachen (German Edition)

An den Gestaden von Chaldewallchan - Der Atem des Drachen (German Edition)

Titel: An den Gestaden von Chaldewallchan - Der Atem des Drachen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Wiebelt
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versperrte dem mahlenden Räderwerk der Gyntiver den Weg, ve r keilte sich krachend unterhalb des Bugs, grub sich tief in den Boden und stemmte das schwere Schiff in die Höhe, so dass der mächtige Weltensegler ins Straucheln kam und sich unter knorr i gem Widerwillen zur Seite neigte. Die metallbeschlagenen Rei f rollen der Backbordseite wirbelten hilflos in der Luft, während die Gegenüberliegenden unter der einseitigen Last vorwurfsvoll kreischten und knarrten.
    Überrascht von der heftigen Erschütterung, die alles in eine b e denkliche Schräglage brachte, verlor Maks kurzzeitig das Gleic h gewicht und taumelte mit seiner Geisel zurück. Galina nutzte den unachtsamen Moment, schleuderte das Haupt nach hinten und brach ihm mit ihrem Hinterkopf die Nase.
    Der Zwerg taumelte laut fluchend zurück und konnte gerade noch der schwarzen Klinge der flinken Waldzwergin ausweichen.
    „ … mit dem Gift der Tauspinne benetzt, du hinterhältiges Mis t stück!“, nuschelte Maks und hielt sich leicht benommen die bl u tende Nase, während er versuchte, den schnellen Hieben ausz u weichen.
    Erschrocken fasste sich Galina an den Hals und spürte einen feinen, brennenden Schnitt unter ihrem Kinn.
    „Das ist dein Ende, Galina Morgenstern!“, höhnte Maks und wischte sich wutentbrannt das Blut vom Gesicht.
    Gal kannte die heimtückische Substanz, die aus dem Speichel der seltenen Spinne gewonnen wurde und schon in kleinsten Mengen den Tod bedeuten konnte. Mit jedem weiteren Herzschlag durc h strömte das hochkonzentrierte Gift ihren Körper, vermischte sich mit ihrem Blut und fing an, ihre Sinne zu vernebeln. Entkrä f tet ließ sie die beiden Säbel auf den Boden sinken und ging in die Knie, während ihr Organismus verzweifelt gegen die verheerende Wirkung des todbringenden Halluzinogens ankämpfte. Panisch verlangten ihre verkrampften Lungen nach Sauerstoff und mac h ten jeden lebensspendenden Atemzug zu einer unerträglichen Qual.
    „Adler!“, flüsterte sie heiser, ehe ihr Verstand sie barmherzig ins dunkle Ungewiss entließ.
    Die Gyntiver hatte immer noch Schlagseite. Gal kippte besi n nungslos vorn über und rutschte die schrägen Planken hinab, den peitschenden Ausläufern des zornigen Waldes entgegen.
    „Die gerechte Strafe, wenn man einen König verschmäht, einfä l tiges Weib!“, spottete Maks und wurde prompt für seine unac h t-samen Schadenfreude bestraft. Ein Pfeil durchbohrte zielsicher die Hauptschlagader seines linken Oberschenkels.
    Schreiend und voller Todesangst hielt sich der Getroffene das Bein und versuchte vergeblich die starke Blutung zu stoppen.
    Adler betrachtete den winselnden Zwergenkönig voller Verac h tung, dann rammte er zornig seinen Bogen auf den Boden, so dass Maks erschrocken zurückwich und ihn entgeistert anblickte.
    „Zieh ihn heraus und du wirst schnell sterben, edler König!“, entgegnete Adler kühl, löste die Sehne an einem Ende seines Bo-gens und hechtete Galina hinterher, deren geschwächter Kö r per den lebensgefährlichen Abgrund schon fast erreicht hatte.
    Kurz bevor sie hinunter stürzte, packte er ihre Hand und schle u derte das peitschende Ende seines Bogens um einen verbliebenen Teil der zerstörten Brüstung.
    Im selben Moment als die singende Bogensehne den freien Fall der beiden mit einem heftigen Ruck beendete, zerbarst das wide r spenstige Hindernis unterhalb des Weltenseglers und die kre i schenden Stahlräder setzen krachend wieder auf den Schienen auf. Ein mächtiger Funkenregen stob ungestüm in den morgen d lichen Himmel und erleuchtete den Weg des Schiffes gleich dem magischen Funkeln eines Kometenschweifs.
    Beide pendelten unkontrolliert an der Außenseite der Gyntiver und schlugen hart an den Rumpf des Schiffes, während Adler mit aller Kraft versuchte, sich an dem dünnen Stab seines Bogens festzuhalten.
    „Galina Morgenstern!“, trotzte er dem tobende Geäst, das ihm unentwegt entgegenschlug, „hilf mir! Ich lasse dich nicht gehen!“
    Weder die peitschende Tobsucht des Waldes, noch ihr im ha r schen Fahrtwind entfesselter liebevoll geflochtener Zopf, dessen lange braune Strähnen ihr unerbittlich ins blasse Gesicht schl u gen, vermochten die Waldzwergin der jenseitigen Ohnmacht zu entreißen, die ihren vernebelten Geist mit aller Macht gefangen hielt. Adler ertrug mit verbissener Ausdauer das qualvolle G e wicht ihrer Bewusstlosigkeit und hielt ihre Hand fest umkla m mert, doch langsam verlor er den Halt an dem hölzernen Boge n stab, der unter

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