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An den Gestaden von Chaldewallchan - Der Atem des Drachen (German Edition)

An den Gestaden von Chaldewallchan - Der Atem des Drachen (German Edition)

Titel: An den Gestaden von Chaldewallchan - Der Atem des Drachen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Wiebelt
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schlecht erkennen.
    Alle drei Männer standen sich nun gegenüber, nur das Heulen des kalten Windes war zu hören.
    Wolf schwieg und wartete, sein Nimbronpelz flatterte im Wind, das gesenkte Schwert in seiner Hand, dessen Spitze den Boden leicht berührte und seine langen Haare, die wild in sein Gesicht peitschten.
    Matt verlor als erstes die Nerven und rannte mit erhobener Kli n ge in Richtung des vermeintlichen Mörders. Wolf hörte seine schnellen Schritte durch den Schnee und sah den U m riss des An-greifers rechtzeitig, um seine Waffe zu heben und den Angriff abzuwehren.
    Matt schrie und schlug mit solch einer Wucht zu, dass Wolf sein Gleichgewicht verlor und rücklings auf den harten Boden stürzte. Wieder surrte die Klinge durch die Luft und grub sich neben seinem Gesicht tief in die Erde. Er drehte sich schnell auf die Seite und wollte aufstehen, aber Matt schlug wie b e sessen auf den am Boden Liegenden ein und verpasste ihn jedes Mal nur um Ha a resbreite. Mit einem gewaltigen Hieb, der den Angreifer nur knapp verfehlte, verschaffte sich Wolf Zeit, um aufzuspringen. Kaum war er auf den Beinen, traf ihn ein brennender Schmerz in der rechten Schulter. Er fasste nach hinten und spürte den Schaft eines Pfeiles, der sich in seinen Rücken gebohrt und nur durch den dichten Nimbronpelz von seiner tödlichen Wirkung abg e lenkt worden war. Matt stürmte wieder auf ihn zu und schwang sein Schwert drohend durch die Luft. Er wich ihm aus und ließ den Hieb ins Leere gehen, drehte sich blitzschnell um,  packte ihn von hinten und drückte mit dem Unterarm seine  Kehle zu. Matt fing an zu röcheln und versuchte nach hinten zu schlagen. Die Metallspitze in Wolfs Schulter bescherte ihm große Qu a len und er fing an zu schreien, während er den Würgegriff um Matts Hals verstärkte.
    Ein knirschendes Geräusch hinter ihm, das er nur allzu gut kan n te, ließ ihn seine verletzte Schulter vergessen. Mit einem kraftvo l len Ruck drehte er sich um seine eigene Achse und riss seine Ge-sel mit sich.
    Der Pfeil durchschnitt mit einem hellen Pfeifen die Nacht, das starke Geschoss durchschlug Matts Auge, trat am Hinte r kopf wieder aus und verletzte Wolf am Ohr. Augenblicklich erstarb die Gegenwehr des Getroffenen und sein Körper sackte in sich z u sammen. Wolf lockerte seinen Griff und ließ den Leichnam zu Boden sinken.
    „Oh mein Gott!“ Nevill konnte sein Entsetzen nicht verbe r gen, fasste sich aber schnell und zog mit geübtem Griff einen weit e ren Pfeil aus seinem Köcher.
    Wolf packte sein Schwert, das in den Schnee gefallen war, hob es mit beiden Händen über den Kopf und schleuderte die schwere Waffe mit aller Kraft in Richtung des Bogenschü t zen, der bereits anlegte. Mit einem sonoren Surren wirbelte die Klinge durch die Luft, zerschmetterte Nevills Bogen und bohrte sich in sein G e sicht. Die Gewalt des Aufpralls schle u derte ihn meterweit nach hinten, wo er regungslos im aufg e wirbelten Schnee liegen blieb.
     
    Das Klirren der Waffen und die schrecklichen Schreie ha t ten Natas zutiefst erschreckt, er versuchte sich unter der dicken D e cke so klein wie möglich zu machen, doch die Luft wurde lan g sam stickig und sein Herz schlug ihm bis zum Hals. Kalter Schweiß lief ihm den Rücken hinunter und obwohl er solche La u -te schon im Dorf gehört hatte, war es diesmal anders, denn er war hier allein mitten in der Wildnis, ohne ein wärmendes Feuer und ohne Gewissheit, ob sein Beschützer noch lebte. Er formte einen kle i nen Tunnel mit der Decke, durch den er einen Blick und frische Luft erhaschen konnte. Das leise Knistern des erl o schenen Feuers war zu hören und sein schwaches Glimmen tauchte die Umg e bung in ein zartes Orange, das die Schatten der Felsen tanzen ließ.
    Eine große Gestalt sprang in die schwach erhellte Nische. Natas zuckte zusammen und stieß einen hellen Schrei aus.
    „Ruhig Junge. Es ist alles in Ordnung“, Wolf atmete schwer und hielt sich die Schulter, “unsere Verfolger haben ihre Suche aufg e geben!“
    Das Kind zog die Decke auf seine Schultern und blickte ihn erleichtert an.
    „Du musst mir da bei etwas helfen, Kleiner. Meine Überze u gungskraft allein hat nicht ausgereicht und ein durchschlage n des Argument hat mich etwas überrascht!“
    Natas beäugte ihn ungläubig, hatte er doch nichts von Wolfs Ironie verstanden.
    „Hier ich werde es dir zeigen!“  Er drehte seine rechte Schu l ter zu dem Jungen und deutete auf den langen Holzschaft, der darin steckte. Blut aus

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