An den Gestaden von Chaldewallchan - Der Atem des Drachen (German Edition)
Metall, noch die Hand seines Begleiters wurden von der giftigen Substanz angegriffen.
„Mächtiger Zauber!“, murmelte er leise.
Kasims Augen waren nun weit geöffnet und blickten ko n zentriert in die bedrohliche Dunkelheit, als mit einem Mal die Hölle los- b rach. Ein Dämon sprang mit einem gewaltigen Satz aus den Bäumen und stürzte sich gierig von hinten auf sie. Der Elf schnellte herum und stieß den Stab wie eine Ve r längerung seines Armes nach oben und durchbohrte den Körper des Angreifers noch im Fluge. Mit derselben übe r menschlichen Geschwindigkeit riss er den Stahl aus dessen toten Herz und rammte es der zwe i ten Hyrone, die ihn ebe n falls von hinten überfallen wollte, direkt durch die Brust. Noch ehe das erste Untier leblos auf den Wal d boden au f schlug, stürzten sich alle verbleibenden Bestien auf den Du n kelelfen. Aus allen Richtungen sprangen sie blind vor Zorn aus der schützenden Finsternis.
Wie ein Berserker kämpfte sich Kasim durch die mordlüste r nen Kreaturen und die pfeifende Klinge durchtrennte u n barmherzig Fleisch und Knochen.
Als der Sturm vorüber war, stand er ruhig da und ließ seinen zweischneidigen Speer langsam auf den Boden gleiten. Hinter ihm lagen die zerfetzten Körper von gut einem dutzend H y ronen und die Luft war erfüllt von dem Geruch ihres ätze n den Blutes, das dampfend von der Erde aufgesogen wurde. Kein einziger Tropfen hatte seine Kleidung verschmutzt und Maks war außer sich, als er langsam wieder sichtbar wurde. „Das, das …“, stotte r te er, „das war einfach unglaublich. In meinem ganzen langen Leben habe ich noch nie jemand so kämpfen sehen, du spitzohr i ger Teufel!“ Lachend klopfte er seinem Träger auf die Schulter.
Unbeeindruckt von dem pausenlosen Gerede seiner Traglast, schloss der Elf seine Augen und die geheimnisvolle Waffe schob sich langsam wieder zu ihrer ursprünglichen Größe zusammen. Er ließ sie kurz in seiner Hand kreisen und steckte sie dann wi e der in seinen zerfledderten, braunen Umhang.
Maks war mit seinen Lobeshymnen nicht mehr zu bremsen und hörte nicht auf zu reden, als Kasim schnellen Schrittes seinen Weg fortsetzte. Einige Zeit später ließen sie den Wald hinter sich und erreichten die schmale Landzunge, immer auf der Suche nach verräterischen Spuren. Der Zwerg atmete erleichtert auf und genoss sichtlich das wärmende Licht des strahlenden Himmel s körpers, der das Land aus dem eisigen Griff der Nacht befreite. Schnell erreichten sie das erl o schene Feuer, das Adler und Stier schon vor Stunden zurüc k gelassen hatten.
„Was für ein Anblick!“, staunte der Zwergenkönig, als er seinen Blick über das erwachende Tal schweifen ließ. Die ersten grünen Vorboten hatten ihren Weg durch den frostigen Boden gefunden und schmückten die Ebene mit ihrem zarten Farbenspiel.
Kasim würdigte das grandiose Naturschauspiel des heranwac h senden Frühlings keines Blickes, hockte sich vor die verwaiste Feuerstelle und streckte die flache Hand über die noch warme Glut. Nachdenklich hielt er inne und ließ seinen Blick von der Asche über den kargen Boden auf das grüne Tal gleiten.
„Schätze, die haben etwas Vorsprung!“, unterbrach Maks die Ge-danken des Elfen mit einem schuldbewussten Unterton, “wir müssen so schnell wie möglich den Hügel hinunter ins Tal, um sie einzuholen!“
Kasim stand, ohne ein Wort zu verlieren, auf, trat an den Rand des Felsens und blickte nach unten. Ungefähr hundertfünfzig Ar m längen unter ihnen bahnte sich ein kleiner Bach mühsam seinen Weg durch die dichte Vegetation.
„Wenn wir uns jetzt beeilen und auf der linken Seite hinunter …“ Sein Vorschlag wandelte sich in blankes Entsetzen, als sein G e fährte, ohne Zögern, mit ausgebreiteten Armen von der Klippe sprang. Der Schrei des Zwerges hallte über das Tal und schien kein Ende zu finden, als beide mit wehenden Haaren und laut flatternden Umhängen dem Erdboden entgegenrasten. Der i m mer stärker werdende Gegenwind raubte dem Passagier auf K a sims Rücken den Atem und trieb ihm Tränen in die Augen. Kein Ton kam mehr aus seinem weit aufgerissenen Mund, als die g e waltigen Baumkronen mit ihren wehrhaften Ästen auf sie zu ka-men. Nur mit Mühe konnte er seinen Kopf zwischen den Schu l terblättern seines Trägers verstecken, der sich immer schne l ler den hölzernen Speeren näherte.
Er hatte die Augen weit geöffnet und die langen Haare peitsc h ten ihm wild ins Gesicht, als er mit einer geschickten
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