An den Gestaden von Chaldewallchan - Der Atem des Drachen (German Edition)
Drehung die zusammengepressten Beine voran brachte, b e vor sie in die ersten Vorboten der weit verzweigten Bau m kronen eintauchten.
Spitze Äste rissen schmerzhaft an seinen Beinen und das laute Krachen des nachgebenden Holzes ließ ein paar Gabaihi r sche, die auf der Lichtung friedlich nach Futter suchten, au f schrecken und panisch davonrennen. Die Ausläufer der Baumstämme wu r den widerstandsfähiger und stellten sich den Störenfrieden u n nachgiebig in den Weg. Der Dunkelelf konnte nicht mehr au s weichen und schlug hart mit dem Oberkörper gegen einen sta r ken Ast, wurde zurückgeworfen und mit dem Rücken gegen den Stamm eines Baumes hinter ihm geschleudert. Obwohl das ihre Fallgeschwindigkeit schmerzhaft abgebremst hatte, waren sie im-mer noch zu schnell, um den bevorstehenden Aufprall zu überl e ben. Maks hing bewusstlos in dem Tragegeschirr und wurde hilflos hin und her geschüttelt, als Kasim versuchte, einen entg e genkommenden Ast zu greifen. Er packte beherzt zu, doch ein lautes Knacken in seiner Schultern ließ ihn vor Schmerzen au f stöhnen und der sichere Halt entglitt ihm.
Nach wenigen Metern landete er unsanft auf dem grasbedec k ten Waldboden, knickte mit den Knien ein und rollte sich noch ab, bevor er schwer atmend auf der friedlichen Lichtung liegen blieb.
Als die Sonne an diesem Tag des beginnenden Frühlings, im Zenit stand und ihre stärker werdenden Strahlen die dichten Wipfel des Waldes durchdrangen, um den vom harten Winter g e schundenen Boden das Leben zurückzugeben, erwachte Kasim aus seiner Bewusstlosigkeit und öffnete langsam die Augen. Er drehte sich auf den Rücken und blickte empor zu dem rausche n den Blätterdach, das sich sanft im Wind wiegte und gelegentlich zarte Lichtsäulen hindurchließ, die ihn zum Blinzeln brachten. Ohne weiter diesem hypnotisierenden Schattenspiel seine Au f merksamkeit zu widmen, richtete er sich auf und suchte seine Umgebung ab. Weiter entfernt, kopfüber an einem Baum hä n gend, entdeckte er den laut schnarchenden Zwerg. Maks hatte sich mit den Riemen seiner Tragevorrichtung in den Ästen ve r fangen und war nach zahlreichen erfolglosen Befreiungsvers u chen, erschöpft vom Schlaf übermannt worden. Der Elf fasste sich mit Schmerz ve r zerrtem Gesicht an seine Schulter, als er sich auf den Weg machte, um den König der Zwerge aus seiner mis s lichen Lage zu befreien. Seine Schulter hatte sich bei dem Ve r such, den Sturz abzufangen, ausgekugelt und sein Arm hing wie b e täubt an der Seite. Bevor er seinen Weggefährten erreichte, blieb er vor einem alten Baum stehen, suchte sich kurz eine g e eignete Stelle aus und rammte seine Schulter mit Gewalt dagegen. Ein unang e nehmes Knacken ließ ihn stöhnend in die Knie gehen, bevor er mit Genugtuung den verletzten Arm hob und seine wiedergewonnene Hand betracht e te.
„Hoffentlich hat es richtig weh getan, du irrsinniger Teufel,“ rief Maks quer über die Lichtung, “hol mich hier sofort runter oder ich werde dich für den Rest deines ewigen Lebens ve r fluchen, das schwöre ich, bei meinem Namen!“ Er zappelte wild in den Lede r riemen, die ihn gefangen hielten, um seiner Rede mehr Ausdruck zu verleihen.
Kasim schlenderte seelenruhig durch das feuchte Gras.
„Geht das nicht schneller, mir platzt gleich der Schädel!“, keuchte der ungeduldige Zwerg.
Der Elf zog einen silbernen Dolch mit gebogener Klinge aus seinem Gewand, blieb vor dem Hilflosen stehen und betrachtete ihn mit seinen tiefschwarzen, ausdruckslosen Augen, dann holte er aus und durchtrennte mit einem Hieb die verwickelten Bänder. Mit einem dumpfen Schlag landete Maks kopfüber auf dem B o den. Blitzschnell sprang er auf, rieb sich kurz die Stirn und zog ohne Umschweife ebenfalls sein Messer aus dem Gürtel.
„Bei allen Sternen des Himmels, das tat verdammt weh, du hi n terhältiger Mistkerl!“ Er blitzte seinen Retter böse an und fuchte l te wild mit seiner Waffe.
„Dafür sollte ich dir dein schwarzes Herz aus der Brust schneiden und es den Geiern zum Fraß vorwerfen!“
Muriels Leibwächter blieb ungerührt vor dem tobenden Zwerg stehen, nur seine unheimlichen Augen blitzten erwa r tungsvoll.
„Nein mein Freund!“ Maks Stimme wurde versöhnlicher, „fast hättest du mich soweit gehabt, aber diese Gelegenheit werde ich dir nicht geben oder glaubst du tatsächlich, ich wäre so dumm, mich mit einem der Euren anzulegen und abgeschlachtet zu we r den?“ Vorsichtig steckte er die Klinge wi e der in seinen
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