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An den Rändern der Zeit, Teil 2 (German Edition)

An den Rändern der Zeit, Teil 2 (German Edition)

Titel: An den Rändern der Zeit, Teil 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Antje Ippensen
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wissen wir zwar noch nicht, doch das ist nur eine Frage der Zeit. Höchstwahrscheinlich hat er B.C. damals in den entscheidenden Momenten noch gesehen, und vielleicht …“ Charlie brach ab und zuckte die Achseln. „Aber das ist – noch – reine Spekulation.“
    Sujetta nickte wissend, denn sie wusste genau, worauf er hinauswollte. „Sie muss ihm etwas angetan haben … und womöglich gehört auch er zu den ‚immunen Personen‘.“
    „Ja, Frau S., das eben ist meine Vermutung.“
    „Und was hast du über diese Vivian Dulac noch herausgefunden?“
    „Nicht sehr viel bis jetzt. Sie arbeitet als Entwicklerin bei einem Computerspielehersteller namens GAMES UNLIMITED, und zwar seit einem Jahr.“ Charlie betonte die letzten Worte leicht. „Was sie davor gemacht hat, weiß niemand dort, und es scheint auch keinen zu interessieren. Bislang hat sie keinen Versuch gemacht, mit der Hauptzielperson Kontakt aufzunehmen. Wahrscheinlich ist ihr Gedächtnis ebenfalls gelöscht.“
    Sujetta nickte abermals und strich sich nachdenklich über das Kinn. „Wir sollten abwarten, ob sie sich weiterhin mit diesem Jungen trifft, und herausfinden, was das zu bedeuten hat. – Wie auch immer: Wir ziehen immer engere Kreise um unser Hauptziel, das ist gut, sehr gut.“
    „Hoffen wir nur, dass B.C. keinen Verdacht schöpft“, warf Charlie ein.
    „Nun, ihr dürft eben keinen Fehler machen.“
    „Sie ist eine mächtige Gegnerin.“
    „Das ist kein Wunder. WIR haben sie gemacht. Und sie hat sich noch weiter entwickelt, seitdem sie uns verließ.“ Sujettas breiter Mund lächelte selbstgefällig, und Buzz musste einmal mehr an ein Reptil denken. Er beobachtete, wie  sein Schützling die Stirn in nachdenkliche Falten legte. „Sagen Sie, Frau S., ist es denkbar, dass SIE diese rätselhafte Amnesie hervorgerufen hat? Die Gedächtnismanipulation der gesamten Augenwelt, von ein paar Ausnahmen abgesehen, die sozusagen ‚durch die Maschen geschlüpft‘ wären? Könnte es sein, dass sie dazu fähig ist?“
    Falls Sujetta oder Erich erschraken, schockiert oder beeindruckt waren, so zeigten sie es nicht. „Wohl kaum“, entgegnete die Vorsitzende der ZSW gelassen, „und du solltest besser nicht in allzu wilde Phantasien verfallen, mein Junge.“
    „Wenn sie so gefährlich ist, wie ich es fast glaube“, fuhr Charlie hartnäckig fort, „und wenn sie jene Schwäche überwunden hat, dann sollten wir sie besser töten, anstatt sie gefangenzunehmen.“
    „Nein!“, fuhr da Eric auf und sprang wie ein Kastenteufel in die Höhe. „Wir brauchen sie unbedingt lebendig! Jahrzehnte der Forschung wären umsonst gewesen, und …“
    „Sei still, Eric.“ Wieder brachte Sujetta ihn zum Schweigen, und zu Charlie sagte sie: „Mit Wenn und Aber erreicht man kein Ziel, mein lieber Junge. Du bist intelligent und phantasievoll, doch du solltest vor allem eins immer bleiben: konstruktiv. Ich verstehe deine Bedenken, du willst uns alle schützen – doch du kannst sicher sein: Wir finden eine Lösung für das Problem. Zerbrich dir nicht den Kopf darüber, Charlie, mein Junge.“
    Ja, die Silbernen Weisen waren nach wie vor weit davon entfernt, einen Gardisten, mochte er auch noch so klug sein, etwa als ebenbürtig zu betrachten. Sujettas gönnerhafte Worte zeigten das, und zwar beinahe etwas zu dick aufgetragen. Fehlte nur noch, dass ihre Hand Charlie den Kopf getätschelt hätte. Buzz verkniff sich ein Grinsen, während Charlie brav irgendetwas Zustimmendes murmelte.
    „Mach so weiter wie bisher. Wir sind sehr zufrieden mit dir. – Und nun zu dir, Buzz. Was hast du zu berichten?“
    O je. Buzz amüsierte sich jetzt nicht einmal mehr innerlich; sein mentales Grinsen gerann. „Die … die Katze konnte leider noch nicht lokalisiert werden“, begann er hölzern, „und es gab auch keine weiteren Zeitphänomene oder ähnliches. Allerdings glaube ich, dass etwas in der Luft liegt“, schloss er mit einem kläglichen Versuch, Charlie nachzueifern.
    „Haustiere dieser Art sind selten geworden da oben, nicht wahr?“, sagte seine Chefin, ohne seine letzte Bemerkung zu beachten. „Es sollte euch doch gelingen, die Katze zu finden. Sucht weiter.“
    Mit einer knappen Handbewegung wurden die beiden Gardisten entlassen.
     
    *
     
    Sujetta klingelte nach Tee. Als sie wieder unter sich waren, wandte sie sich dem in Gedanken versunkenen Eric zu und sagte: „Ich weiß nicht, ich weiß nicht. Vielleicht hat unser bester Mann doch recht, und wir sollten B.C.

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