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An hoechster Stelle

An hoechster Stelle

Titel: An hoechster Stelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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warteten in einem Sprechzimmer, bis ein Wächter McGuire hereinbrachte und sich auf einen Wink Fergusons zurückzog. McGuire fielen fast die Augen aus dem Kopf, als er Dillon sah.
      »Herrgott, Sean, bist du das!«
      »Höchstpersönlich.« Dillon bot ihm eine Zigarette an und erklärte den anderen: »Tommy und ich kennen uns schon seit ewigen Zeiten – aus Beirut, Sizilien, Paris…«
      »Und aus der IRA natürlich«, sagte Ferguson.
      »Nicht direkt. Irgendwelche persönlichen Einsätze waren nie Tommys Sache, aber falls ein paar Pfund dabei zu verdienen waren, konnte er einem alles beschaffen – automatische Waffen, Semtex, Raketenwerfer und so weiter. Probleme hat er so gut wie nie gehabt wegen seines amerikanischen Passes und weil er immer als Vertreter ausländischer Firmen auftrat, deutsche oder französische.« Er gab McGuire Feuer. »Machst immer noch den Strohmann für den alten Jobert aus Marseille? Na ja, ist verständlich. Er steht unter dem Schutz der Korsischen Union. Schlimmer als die Mafia, diese ganze Bande«, meinte er zu Hannah.
      »Ich weiß Bescheid, Dillon.« Sie musterte McGuire beinah angewidert. »Zwei Ak 47 und fünfzig Pfund Semtex sind gestern Nacht in Ihrem Wagen gefunden worden. Musterexemplare, nehme ich an? Wen wollten Sie treffen?«
      »Nein, Sie verstehen das völlig falsch«, erwiderte McGuire. »Ich hatte doch keine Ahnung davon. Mir wurde gesagt, bei der Landung in Heathrow stünde ein Wagen für mich bereit, der Schlüssel liege unter der Matte. Es muss eine Falle gewesen sein.«
      »Wir gehen«, sagte Ferguson kühl.
      »Okay, okay!«, rief McGuire. »Sie hatten Recht damit, dass das Zeug im Auto Muster von Jobert für Tim Pat Ryan waren. Nach meiner Landung habe ich angerufen, um ein Treffen auszumachen, und erfahren, dass er tot ist.«
      »Das ist er allerdings«, sagte Ferguson. »Aber haben Sie nicht auch Jack Barry erwähnt?«
      McGuire zögerte. »Tim Pat Ryan war Barrys Strohmann in London, der für ihn alles arrangierte. Ich kann Ihnen den Kerl liefern, ich schwör’s. Hören Sie mich bloß an.«
      »Dann mal los.«
      »Sie kennen also Jack Barry?«, fragte Hannah.
      »Nein, ich habe ihn noch nie getroffen.«
      »Warum verschwenden wir dann unsere Zeit mit Ihnen?«
      »Lassen Sie mich mal.« Dillon bot McGuire eine zweite Zigarette an. »Du hast Jack Barry nie getroffen? Das ist gut, denn ich kenne ihn nämlich und er würde dir, ohne mit der Wimper zu zucken, die Eier abschneiden, wenn du ihn verärgerst. Lass mich mal spekulieren. Jack hat die Söhne Erins von dem guten alten Frank Barry geerbt, der leider nicht mehr länger unter uns weilt. Die Söhne Erins würden den Papst ermorden, was kaum verwundert, da unser Jack einer der wenigen Protestanten in der IRA ist. Wie auch immer, jedenfalls passt ihm der ganze Friedensprozess nicht, und er hat sich mit allen zerstritten. Wahrscheinlich meint er, die anderen seien eine Bande alter Weiber.«
      »So sagt man.«
      »Dann lass mich noch weiter spekulieren. Aus Dublin erhält er keine Waffen mehr, aber er besitzt ja selbst genug Geld, er hat schließlich das Familienvermögen geerbt; also verhandelt er direkt mit Jobert wegen Semtex, im Hinblick auf Waffen oder was auch immer, und du bist der Mittelsmann. Normalerweise wäre das Geschäft über Ryan gelaufen, nur gibt’s den Guten leider nicht mehr.«
      »Das stimmt«, erwiderte McGuire eifrig. »Ich soll Barry in drei Tagen in Belfast treffen.«
      »Wirklich?«, fragte Ferguson. »Wo genau?«
      »Ich soll mir ein Zimmer im Europa-Hotel nehmen und warten. Er will mich holen lassen, wenn er so weit ist.«
      »Wohin holen lassen?«
      »Keine Ahnung. Ich habe doch schon gesagt, dass ich den Kerl noch nie getroffen habe.«
      Alle schwiegen, bis Ferguson fragte. »Ist das wirklich die Wahrheit?«
      »Natürlich.«
      Ferguson stand auf. »Geben Sie dem Direktor unsere Vollmacht, Chief Inspector, und lassen Sie den Gefangenen in unser Haus am Holland Park bringen.«
      Sie klingelte nach dem Gefängniswärter. »Bringen Sie ihn zurück in die Zelle. Er soll seine Sachen zusammenpacken.«
      »Dann sind wir uns einig?«, fragte McGuire, aber der Wärter zerrte ihn bereits nach draußen.
      »Denken Sie dasselbe wie ich?«, grinste Dillon.
      »Sie müssen zugeben, es wäre ein wunderbarer Coup«, meinte der Brigadier. »Wenn jemand anderer in die Rolle McGuires schlüpfen würde, kämen wir

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