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An hoechster Stelle

An hoechster Stelle

Titel: An hoechster Stelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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er mit so einem dummen Anruf? Jetzt haben wir die Gewissheit, dass er noch lebt. Vorher wussten wir das nicht.«
      »Für Jack ist das alles ein Spiel«, erklärte Dillon. »Manche sind auch der Ansicht, dass er komplett verrückt ist und nie das tut, was vernünftig wäre, sondern immer nur das Verrückteste.«
      »Das einzig Gute an der Sache ist vermutlich, dass wir uns um Senator Cohan keine Sorgen mehr machen müssen«, meinte Hannah Bernstein.
      »Glauben Sie?« Ferguson schüttelte den Kopf. »Es hat nie einen Hinweis darauf gegeben, dass Barry die anderen umgebracht hat. Falls er es wirklich auf Cohan abgesehen hatte, wäre die einzig logische Erklärung dafür, dass der Senator ein Risiko geworden ist. Von dieser Seite droht, zumindest vorübergehend, keine Gefahr. Aber unser mysteriöser Attentäter läuft immer noch frei herum.« Er hob das Telefon ab. »Verbinden Sie mich mit Senator Michael Cohan im Dorchester.«
      Einen Moment später meldete sich Cohan: »Michael Cohan. Wer spricht da?«
      »Charles Ferguson. Ich nehme an, Sie wissen, wer ich bin?«
      »Ja, allerdings, und ich möchte nicht mit Ihnen reden.«
      »Senator, glauben Sie mir, es geht mir allein um Ihre Sicherheit.«
      »Ich bin Senator der Vereinigten Staaten und im Auftrag des Präsidenten hier«, log Cohan. »Wenn Sie mich weiterhin belästigen, werde ich mich beim Premierminister beschweren.« Damit beendete er das Gespräch.
      »Ganz schön sauer, der Herr«, grinste Dillon. »Was machen wir jetzt?«
      »Was schon? Wir gehen zum Essen.«

    Giuliano, der Geschäftsführer der Piano Bar im Dorchester, begrüßte sie herzlich. Ferguson war schon seit über zwanzig Jahren Stammgast, Dillon noch nicht ganz so lange, aber dafür kam er ziemlich regelmäßig. Mit bewundernden Blicken musterte er Hannah Bernstein. Wie jeder Italiener schätzte Giuliano eine schöne Frau mit Verstand, und die Tatsache, dass sie zudem Detective Chief Inspector der Special Branch von Scotland Yard war, erhöhte noch ihren Reiz, ebenso wie die Tatsache, dass sie es offenbar verstand, mit einer Waffe umzugehen und notfalls auch davon Gebrauch zu machen. Giuliano erinnerte sich noch gut an die Geschichte, die vor ein paar Jahren in sämtlichen Zeitungen gestanden hatte. Hannah Bernstein hatte Dienst bei der amerikanischen Botschaft gehabt und war auf dem Weg dorthin gewesen, als am Grosvenor Square eine Frau auf die Straße gelaufen war und geschrien hatte, dass gerade ein bewaffneter Raubüberfall stattfinde. Hannah hatte die Ganoven gestellt und einen davon, der mit einer abgesägten Flinte herumfuchtelte, erschossen.
      Giuliano küsste Hannah charmant auf beide Wangen und empfahl ihnen hausgemachte Cannelloni mit Mozzarella und Schinkenfüllung, anschließend Gnocchi di patate al pesto , Kartoffelklöße in Knoblauch-Kräutersoße. Dillon bestellte dazu Krug-Champagner.
      »Übrigens«, sagte Ferguson, »wie ich höre, hat Senator Michael Cohan für ein Uhr einen Tisch reserviert?«
      »Das stimmt«, erwiderte Giuliano etwas beunruhigt.
      »Nun, dann seien Sie doch so gut und setzen ihn an den Nachbartisch, ja?«
      Giuliano lächelte. »Immer dasselbe, Brigadier. Ich sollte wirklich mal ein Buch schreiben. So viele Jahre lang geht das jetzt schon so. Der kalte Krieg; Absolventen angesehener englischer Privatschulen, die im Grunde Kommunisten waren; und dann die Iren.« Er lächelte Dillon zu. »Verzeihen Sie, mein Freund…«
      »Ich weiß, ich bin ein schrecklicher Mensch«, nickte Dillon.
      »Der Amerikaner kriegt also den Nachbartisch«, sagte Giuliano. »Ich wünsche Ihnen viel Spaß.«
      Der Champagner wurde serviert, und Dillon bestand darauf, ihnen einzuschenken. »Woher wussten Sie, dass Cohan hier sein würde?«
      »Das Telefon, Dillon, ist eine wundervolle Erfindung«, meinte Ferguson spöttisch. »Sie sollten es gelegentlich mal ausprobieren.«
      »Wie gehen wir vor?«, fragte Hannah.
      »Ganz direkt, meine Liebe, ganz direkt.« Ferguson hob sein Glas. »Auf das Leben, die Liebe und das Glück.«
      »Wenn Sie noch hinzufügen, auf Frieden in Ulster, schließe ich mich an«, sagte Dillon. In diesem Moment erschien Cohan auf der Treppe.
      Giuliano begrüßte ihn, führte ihn an den Nachbartisch und nahm seine Bestellung entgegen.
      »Senator Michael Cohan?«, fragte Ferguson. »Brigadier Charles Ferguson.«
      Cohan war außer sich vor Entrüstung. »Das ist wirklich ungeheuerlich!

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