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An hoechster Stelle

An hoechster Stelle

Titel: An hoechster Stelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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Dillon?«
      »Nun, er arbeitet für Charles Ferguson«, erwiderte Helen.
      »Na bitte!«, kicherte die Herzogin.
      »Meine Verehrung, die Damen, ich darf mich verabschieden.«
      Dillon schaute sich nach Ferguson um, der jedoch gerade mit einem Minister sprach. Hannah kam zu ihm.
      »Cohan ist eben eingetroffen. Er redet dort drüben in der Ekke mit dem amerikanischen Botschafter. Es ist schwierig, ihn in der Menge im Auge zu behalten.«
      »Liebes Mädchen, was auch immer passieren mag, hier bei einer solchen Veranstaltung brauchen wir nichts zu befürchten.«
      »Meinen Sie? Der Brigadier scheint anderer Ansicht.«
      »Er ist älter als Sie, das bedeutet, er hat öfter Recht. Aber hat er sich nicht auch schon oft genug geirrt?«
      »Auf alle Fälle wäre mir lieber, es würde nichts passieren, solange er hier ist.«
      Am Eingang entstand Gedränge, als der Premierminister mit einem kleinen Gefolge erschien.
      »Kommen Sie.« Hannah bahnte sich einen Weg zu Ferguson.
      Der Premierminister blieb hier und da stehen, um einigen die Hand zu schütteln oder mit jemand ein paar Worte zu wechseln, und kam schließlich auch zum amerikanischen Botschafter. Lächelnd begrüßte man sich, wobei Dillon auffiel, dass zum ersten Mal auch über Cohans Gesicht ein Lächeln zog.
      »Der Senator scheint ziemlich zufrieden«, sagte Ferguson.
      »Für den Augenblick, Sir«, meinte Hannah. »Nur für den Augenblick.«
      Der Zeremonienmeister, der seinen prachtvollen purpurroten Mantel trug, rief: »Ladys and Gentlemen, der Premierminister!«
      Alle Gespräche verstummten wie auf einen Schlag, während der Premierminister ans Mikrofon trat. »Euer Gnaden, My Lords, meine Damen und Herren, wir leben in aufregenden Zeiten. Der Frieden in Irland ist buchstäblich zum Greifen nahe, und ich möchte Ihnen Folgendes sagen…«

      Er beendete seine Ansprache unter allgemeinem Applaus und verschwand sofort wieder mit seinem Gefolge, nicht ohne auf dem Weg zur Tür nochmals unzählige Hände zu schütteln.
      »Und jetzt, Sir?«, fragte Hannah.
      »Da dieses Büfett wirklich ganz prachtvoll aussieht, würde ich sagen, wir essen etwas«, erwiderte Ferguson.
      »Was ist mit Cohan, Sir?«
      »Sie beide wechseln sich ab und bleiben ihm ständig auf den Fersen.«
      »Obwohl Sie der Meinung sind, dass hier nichts passieren wird?«, fragte Dillon.
      »Genau.«
      »Ich bin nicht so hungrig«, sagte Hannah. »Also übernehme ich die erste Schicht.«
      »Wie Sie möchten, meine Liebe. Ich sehe, er steht immer noch beim amerikanischen Botschafter.«
      Cohan hatte sich mit dem Botschafter und einigen anderen Gästen in eine Ecke zurückgezogen, wo sie trotz des Gedrän ges ein wenig für sich sein konnten. Er trank viel zu viel, schwitzte vor lauter Anspannung und fühlte sich schrecklich, denn in Wahrheit hatte er höllische Angst.
      Mit keinem Wort hatte er irgendjemandem von seiner derzeitigen Lage erzählt, schon gar nicht dem Botschafter. Natürlich hatte er Ferguson, Dillon und Hannah Bernstein bemerkt und in gewisser Weise machte ihre Anwesenheit alles noch schlimmer. Er griff nach einem weiteren Glas Champagner, als ein Kellner vorbeikam, und rempelte dabei eine freundliche ältere Dame an.
      »Tut mir schrecklich Leid.«
      »Schon in Ordnung«, sagte Helen Lang.
      Verärgert bemerkte Cohan, dass Hannah Bernstein näher kam, und hatte Mühe, sich zu beherrschen. Warum zum Teufel ließen sie ihn nicht in Frieden?
      Der Botschafter legte ihm eine Hand auf die Schulter. »Alles in Ordnung, Michael? Sie sind ja ganz verschwitzt.«
      »Ja, ja, ich hab mir auf dem Flug wohl eine Erkältung eingefangen«, erwiderte Cohan und hatte plötzlich das Gefühl, zu ersticken. Er musste unbedingt wenigstens einmal kurz aus diesem überfüllten Saal raus. »Ich laufe nur mal eben hoch in meine Suite und nehme ein Aspirin.«
      Helen Lang, die nahe genug stand, um alles zu hören, bahnte sich augenblicklich ihren Weg zur Tür, wo sie sich rasch überzeugte, dass der Schlüssel, den Hedley ihr gegeben hatte, in ihrer Tasche steckte.
      Cohan trank seinen Champagner aus und eilte, nach einem wütenden Blick zu Hannah, die ganz in der Nähe an einer der Bars stand, durch die Menge. Am Eingang des Ballsaals schaute er sich um und merkte, dass sie ihm folgte. Kurz entschlossen verschwand er in der Herrentoilette, wo ziemlicher Andrang herrschte. Kritisch blickte er in den

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