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An hoechster Stelle

An hoechster Stelle

Titel: An hoechster Stelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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der Scheune brannte Licht. Er fuhr hinein und hielt neben der Chieftain. Docherty saß auf einem Hocker und las eine Zeitung.
      »Ist alles gut gelaufen, Jack?«, fragte er.
      »Stell keine Fragen. Bring mich nur hier raus.«
      »Dann komm.«
      Zehn Minuten später hob die Chieftain von der kleinen Rollbahn ab und stieg in den dunklen Himmel. Barry lehnte sich behaglich zurück und nahm einen kräftigen Schluck aus der Whiskeyflasche.

Neun

      Um zehn war Dillon im Büro und weckte mit seinem Telefonanruf Blake, der noch im Bett lag, da es in Washington erst fünf Uhr morgens war.
      »Herrgott, Sean, weißt du, wie spät es ist?«
      »Ich tue dir bloß einen Gefallen, Blake. Meine Geschichte ist besser als das langweilige Nachtprogramm im Fernsehen. Du wirst gleich quicklebendig in deinem Jogginganzug runter in die Küche gehen, frischen Orangensaft trinken und einen Morgenlauf von fünf Meilen machen.«
      »Den Teufel werde ich.«
      »Hör nur zu…«
      »Heiliger Gott«, stöhnte Blake, als Dillon fertig war, »das wird ja immer schlimmer.«
      »Brauchst du mir nicht zu sagen. Wir bleiben in Verbindung.«

    Um elf Uhr am folgenden Morgen joggte Lady Helen Lang durch den Hyde Park und setzte sich schließlich auf eine Bank am Teich, um sich auszuruhen. Sie hatte keine Probleme mit dem atmen und fühlte sich richtig gut. Wenn sie an den Abend im Dorchester dachte, empfand sie seltsamerweise fast so etwas wie Vorfreude. Sie war entschlossen, ihren Plan bis zum Ende durchzuführen. Cohan sollte es genauso ergehen wie den anderen Mitgliedern des Stammtischs. Sie war realistisch genug, um einzusehen, dass es eher unwahrscheinlich war, jemals Jack Barry oder diesem Verbindungsmann zu begegnen. Die anderen hatten allerdings ihre gerechte Strafe erhalten, und dieser Gedanke würde sie trösten, wenn sie das nächste Mal Blumen auf das Grab ihres Sohnes stellte.
      Jemand rief ihren Namen. Sie schaute auf und sah Hedley näher kommen. »Ich dachte, ich schaue mal nach, wie’s Ihnen geht.«
      »Das ist nett von Ihnen.« Helen wollte aufstehen und musste plötzlich um Atem ringen. Hastig kramte sie die Tabletten aus ihrer Tasche, doch das Fläschchen entglitt ihrer Hand.
      Hedley hob es auf und setzte sich neben sie. »Ist es schlimm?«
      »Nein, nein«, wehrte sie ab, »mir war nur einen Moment lang etwas schwindelig.« Er nahm zwei Pillen heraus und reichte sie ihr.
      »Ich mache mir wirklich Sorgen um Sie, Lady Helen.«
      Sie schluckte die Tabletten und lachte. »Eine schöne Tasse Tee, und ich fühle mich wie neugeboren. Kommen Sie, wir gehen dort drüben in das Café.«

      In seinem Büro im Verteidigungsministerium ging Ferguson mit Hannah Bernstein und Dillon die Ereignisse der letzten Nacht durch.
      »Unglaublich, dieses Machogehabe«, schimpfte Hannah. »Und das in Ihrem Alter, Brigadier!«
      »Ich gestehe mein Unrecht ein, Chief Inspector«, erwiderte Ferguson, der einen Verband um seine Hand trug.
      »Mein Gott, Mädchen, Sie sehen wirklich toll aus, wenn Sie wütend sind«, grinste Dillon. »Mit diesen blitzenden Augen und den leicht geröteten Wangen…«
      »Ach, gehen Sie doch zum Teufel. Das wäre ein Einsatz für eine Anti-Terror-Einheit gewesen, dann hätten wir ihn jetzt – einen der am meisten gesuchten irischen Terroristen.«
      »Außerdem wären wir auf den Titelseiten sämtlicher Boulevardblätter gewesen, und das wollte ich nicht«, sagte Ferguson. »Meine Entscheidung.«
      Das Telefon läutete, und seine Sekretärin meldete. »Ein Anruf aus Ulster. Ein Jack Barry.«
    »Lassen Sie ihn zurückverfolgen.«
      »Unmöglich, Brigadier, er benutzt ein abhörsicheres Handy.«
      »Na gut, dann stellen Sie durch.« Ferguson drückte einen Knopf, so dass Dillon und Hannah das Gespräch mithören konnten.
      Barrys Stimme klang überraschend deutlich. »Sind Sie das, Ferguson?«
      »Wer sonst?«
      »Ich wollte Sie bloß wissen lassen, dass ich nicht in der Themse ertrunken, sondern wieder sicher zu Hause bin. Sie haben offenbar einen guten Schutzengel. Ich dachte, ich hätte Sie erwischt.«
      »Das haben Sie nicht, aber Sie haben mir die Waffe aus der Hand geschossen. Das war nicht schlecht.«
      »Ist Dillon bei Ihnen?«
      »Natürlich.«
      »Ich freue mich auf unser nächstes Treffen in der Hölle, Sean«, lachte Barry und beendete das Gespräch.
      »Was für ein Teufel«, sagte Hannah Bernstein. »Was bezweckt

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