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An hoechster Stelle

An hoechster Stelle

Titel: An hoechster Stelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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Kontrolle zu geraten, Brigadier.«
      »Ich übernehme natürlich die volle Verantwortung für das, was gestern Abend geschehen ist.«
      »Unsinn, Brigadier. Es war nicht Ihre Schuld, es war nicht meine Schuld, aber es wird Zeit, dass die Angelegenheit geklärt wird.«
      Ferguson beendete das Gespräch und nickte Hannah Bernstein und Dillon zu. »Wenigstens sucht er nicht nach einem Sündenbock.«
      »Und was nun, Sir?«, fragte Hannah.
      »Jetzt liegt alles bei Blake, würde ich sagen«, meinte Dillon.
      »Ja«, erwiderte Ferguson, »ich glaube, da könnten Sie Recht haben.«

      Thornton telefonierte unverzüglich mit Barry. »Cazalet, Thornton und Blake Johnson hatten gerade eine kleine Unterredung im Oval Office.«
      »Und? Reden Sie schon.«
      Nachdem er alles gehört hatte, meinte Barry: »Ach, das ist kein Grund zur Panik. Was könnte man denn über Cohan in New York herausfinden? Hat er’s mit kleinen Mädchen getrieben, hat er zu oft Herrentoiletten frequentiert? Kommen Sie!«
      »Stimmt, ich glaube nicht, dass wir uns deswegen Sorgen machen müssen.«
      »Wir?«, fragte Barry. »Wer ich bin, ist bekannt. Über Sie dagegen weiß man absolut gar nichts.«
      »Und so wird es auch bleiben. Also kommen Sie bloß nicht auf irgendwelche dummen Gedanken, Barry. Denken Sie dran, selbst wenn man Sie schnappt, kommt man dadurch noch lange nicht an mich heran.«
      »Dreckskerl«, sagte Barry, doch Thornton hatte bereits aufgelegt.
      Barry zündete sich eine Zigarette an und trat ans Fenster, gegen das der Regen trommelte. Eines hatte er dem Verbindungsmann verschwiegen, und das war die Sache mit Cohans Handy, durch das diese mysteriöse Frau eine Verbindung zu ihm besaß. Es war beinahe wie eine Art Nabelschnur. Er wandte sich um und betrachtete sein Handy, das auf dem Tisch lag. Seltsamerweise wünschte er fast, es würde läuten und er könnte ihre Stimme hören.

      Lady Helen befand sich eben zu dieser Zeit auf der Rückfahrt nach Norfolk. Sie schaute hinaus in die Dunkelheit, die nur von den Scheinwerfern des Wagens durchbrochen wurde, und genoss wieder dieses Gefühl der Sicherheit und Geborgenheit.
      Leise Musik ertönte, gerade so, dass man sie noch hören konnte. Sie hatte Hedley gebeten, ein Band mit Aufnahmen von Al Bowlly einzulegen, den ihr Ehemann sehr gern gehabt hatte. Al Bowlly war zu seiner Zeit der populärste englische Schnulzensänger gewesen, weit populärer im England der dreißiger Jahre als Bing Crosby.
      »Dieses Stück, ›Moonlight on the Highway‹, mag ich sehr. Aber Ihr Geschmack ist das wohl nicht.«
      »Sie kennen meinen Geschmack, Lady Helen«, erwiderte Hedley. »Ich stehe total auf Ella Fitzgerald und Count Basie.«
      »Ein sonderbarer Mensch, dieser Al Bowlly.« Sie zündete sich eine Zigarette an. »Offensichtlich stammte er aus Südafrika, manche behaupten allerdings auch, aus dem Mittleren Osten. In England machte er sich um zehn Jahre jünger und sang in einer Big Band. Die Frauen beteten ihn an. Er dinierte im Savoy mit Aristokraten und war mit den berüchtigsten Gangstern Londons befreundet.«
      »Interessanter Kerl.«
      »Er glaubte an Vorherbestimmung, besonders während der Bombenangriffe auf London im Jahr 1940, als die Nazis ver suchten, uns fertig zu machen. Eines Abends lief er gerade eine Straße entlang, als eine Bombe fiel. Die Druckwelle ging in die andere Richtung, und er blieb unverletzt.«
      »Das ist mir mehr als einmal in Vietnam passiert.«
      »Bowlly hat darin so etwas wie ein Zeichen des Himmels gesehen und geglaubt, er stünde unter einem besonderen Schutz.«
      »Und was ist passiert?«
      »Oh, ein paar Wochen später gab es Luftalarm. Alle aus dem Wohnblock sollten hinunter in den Keller gehen. Er blieb im Bett. Schließlich hatte er ja nichts zu befürchten, verstehen Sie?«
      »Und?«
      »Man hat ihn tot im Bett gefunden. Die Druckwelle der Bombe hatte seine Tür aus den Angeln gerissen.«
      »Die Bowlly erschlagen hatte?«
      »Genau.«
      Hedley fuhr eine Weile schweigend weiter, ehe er fragte: »Und was ist die Pointe dieser Geschichte?«
      »Ich denke mal, dass man seinem Schicksal nicht entrinnen kann. Man glaubt bei einer Gelegenheit, man sei dem Tod entkommen, und er holt dich bei einer anderen.«
      »Sicher, das ist mir klar, aber ich verstehe nicht, was das mit Ihnen zu tun hat.«
      »Ich schon, Hedley.« Sie lehnte sich zurück. »Die Geschichte

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