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An hoechster Stelle

An hoechster Stelle

Titel: An hoechster Stelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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dort auf den Geschmack gekommen.«
      Blake holte den Tee und bot Bryant von seinen Marlboros an, da der junge Arzt nach Zigaretten kramte, aber nur eine leere Schachtel zutage förderte.
      »Ich dachte, Ärzte sind gegen das Rauchen?«
      »Jeder hat das Recht, sich zu ruinieren, wie’s ihm Spaß macht.«
      »Dann reden wir jetzt mal von dieser wirklich lausigen Nacht, als Sie Dienst hatten und eine gewisse Jean Wiley von der Straße hereinkam. Was war mit ihr los?«
      »Sie hatte einen Schnitt im Gesicht, nicht besonders schlimm, aber unverkennbar von einem Messer.«
      »Haben Sie nach Einzelheiten gefragt?«
      »Natürlich. Sie behauptete, sie sei in der Küche ausgerutscht und habe sich dabei im Gesicht verletzt.«
      »Sie meinen, das war Blödsinn?«, fragte Blake.
      »Und ob. Der Schnitt stammte eindeutig von einem Messer. Ich habe ihn fachmännisch genäht, sie hat uns ihre Versicherungsnummer genannt und ist wieder gegangen.«
      »Okay«, sagte Parker, »dann werden sich diese Angaben ja auch im Computer finden lassen, und wir erfahren auf diese Weise ihre Blutgruppe.«
      »Nicht nötig, daran erinnere ich mich.« Bei ihren verwunderten Blicken schien Bryant ein wenig zu erröten. »Ich habe sie ein paarmal getroffen, nur zum Mittagessen in Nicks Kaffeestube gleich um die Ecke. Sie ist… na ja, sie ist recht attraktiv.« Er zuckte die Schultern und grinste. »Jedenfalls hat sie Blutgruppe B.«
      Parker schaute auf seine Uhr. »Es ist gerade Mittagszeit.«
      Bryant zögerte. »Es gibt aber auch so was wie ärztliche Schweigepflicht.«
      »Es gibt aber auch so was wie einen Doppelmord, der bloß ein paar Meter die Straße rauf stattgefunden hat, kurz bevor sie in die Notaufnahme kam. Die Sache ist wichtig. Das NYPD schickt bestimmt nicht wegen irgendeiner Lappalie einen hochrangigen Polizisten los und erst recht nicht das FBI.«
      »Sie ist ja fast noch ein halbes Kind. Sie wollen doch nicht behaupten, dass sie jemanden umgebracht hat?«
      »Nein, das nicht«, erwiderte Blake. »Aber, um einen schönen alten Standardspruch der Polizei zu benutzen, im Zuge unserer Ermittlungen müssen wir ihr ein paar Routinefragen
    stellen.«
      »Okay«, seufzte Bryant. »Ich zeige Ihnen, wo sie ist. Aber seien Sie nett zu ihr, ja?«
      »Wir sind Polizisten der neuen Schule«, versicherte Parker, »und auf netten Umgang mit Zeugen trainiert. Jetzt lassen Sie uns gehen.«

      Nicks Kaffeestube war ein kleines Lokal, das versteckt in einer Seitenstraße lag. Hinter der Theke schwatzten drei junge Männer miteinander auf Griechisch, während sie die Bestellungen erledigten und einer von ihnen frische Sandwiches machte. Bryant spähte zu einem der beschlagenen Fenster hinein.
      »Ich kann sie nirgends sehen.«
      »Okay, dann bleiben wir hier stehen und warten«, entschied Parker und zog ihn mit in einen Ladeneingang.
      »Ich habe Patienten«, protestierte Bryant, doch dann stutzte er. »Ach, da kommt sie ja. Sie überquert gerade die Straße. Das kleine dunkelhaarige Mädchen im blauen Regenmantel mit dem schwarzen Schirm.«
      Jean Wiley schloss ihren Schirm und verschwand in Nicks Kaffeestube. »Hübsche Beine«, meinte Bryant.
      »Na, na, gehört sich das für einen Arzt seiner Patientin gegenüber?«, lächelte Parker. »Vielen Dank, Dr. Bryant. Sie können jetzt gehen.«
      »Falls Sie mich brauchen, wissen Sie ja, wo Sie mich finden.« Bryant schlug seinen Kragen hoch und lief die Straße entlang.
      Blake und Parker kehrten zur Kaffeestube zurück und spähten durch das Fenster. Das Mädchen hatte sich auf einem Tablett Kaffee und Sandwiches geholt und setzte sich damit in eine Nische. Zu dieser frühen Zeit war das Lokal noch fast leer.
      »Wie machen wir es?«, fragte Harry Parker.
      »Das Spielchen guter Bulle/böser Bulle dürfte eigentlich
    nicht nötig sein«, meinte Blake. »Sagen wir einfach, du bist der nette, onkelhafte Polizist, der mit tiefem Bedauern seine Pflicht tut, und ich der gutmütige Typ vom FBI. Aber denk dran, alter Knabe, ich habe hier die Verantwortung und entscheide, was mit ihr passiert.«
      »Je mehr ich über diese Sache erfahre, desto froher bin ich«, erwiderte Parker. »Gehen wir rein.«

      Jean Wiley verspeiste ein Hühnchensandwich mit Salat und las dabei in einem Taschenbuch. Blake sah, dass es sich um Jane Austens Emma handelte. Etwas unwillig blickte sie auf.
      »Dürfen wir uns zu Ihnen

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