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An hoechster Stelle

An hoechster Stelle

Titel: An hoechster Stelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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tun.«
      »Keine Sorge«, erwiderte Blake. »Ich verstehe schon. In dieser Sache geht es um Dinge, von denen Sie nie erfahren werden, um Fragen der nationalen Sicherheit. Das ist kein Fall, der jemals vor Gericht kommt. Die beiden Kerle, die sie erschossen hat, sind einfach nur zwei weitere Opfer auf der Liste von Morden in New York, die nie aufgeklärt wurden.«
      »Ich werde also nicht als Zeugin geladen oder so was?«
      »Sicher nicht.« Er wandte sich an Parker. »Bitte, bestätige das.«
      »Er hat das Kommando. Ich bin hier nur als seine Hilfskraft dabei und dieser Vollmacht des Präsidenten genauso verpflichtet wie Sie.«
      »Ich garantiere Ihnen, dass ich Ihre Identität niemandem gegenüber preisgebe«, sagte Blake. »Ich werde allein die Fakten registrieren und selbst dem Präsidenten nicht Ihren Namen ver
    raten. Das verspreche ich Ihnen.«
    »Was ist mit ihm?« Sie deutete auf Parker.
    »Sag’s ihr, Harry.«
      »Ich weiß gar nicht, wovon Sie reden, Schätzchen. Hab Sie noch nie gesehen.«
      Die beiden Männer standen auf. »Mit etwas Glück muss ich Sie nicht noch mal belästigen, Miss Wiley.« Blake wandte sich um und wollte gehen, als ihm ein Gedanke kam. »Nur noch eines. Wie hat sie geklungen?«
      »Oh, wie eine Dame, eine echte Dame, das sagte ich ja schon. Sie wissen doch, was ich meine? Fast wie eine Engländerin.«
      »Soll das heißen, sie könnte Engländerin sein?«, fragte Parker.
      »Nein, schon Amerikanerin, nur aus allerbestem Stall, so klang es jedenfalls.«
      »Sie meinen, sie hätten ihr auch bei Bergdorf Goodmann begegnen können?«, fragte Parker.
      »Oder bei Harrods in London.« Jean Wiley zuckte die Schultern. »Sie war eine echte Lady, was soll ich mehr sagen?«
      »Gut«, nickte Parker. »Vergessen Sie nicht, sich nächstes Mal gleich im Restaurant ein Taxi zu bestellen.«
      »Na, was meinst du?«, fragte Blake draußen vor dem Lokal.
      »Es ist das Verrückteste, was mir je vorgekommen ist. Da haben wir eine freundliche ältere Dame, vornehm wie die Mutter des Präsidenten, die zwei schäbige Vergewaltiger umlegt, als sei sie ein weiblicher Dirty Harry.«
      »Genau wie sie es mit Tim Pat Ryan in London gemacht hat.«
      »Und mit Brady, Kelly und Cassidy in New York und vermutlich auch mit Cohan in London. Wie schon gesagt, Blake, ich hatte von Anfang an das Gefühl, dass hinter dieser Geschichte ein ganz persönliches Motiv steckt.«
    »Damit hattest du wohl Recht.«
      »Ich glaube, mit den Söhnen Erins hängt weit mehr zusammen, als dir klar ist, aber das ist nicht mein Problem, sondern deins. Für mich hat aufgrund deiner Vollmacht unser Treffen mit Miss Wiley nie stattgefunden.« Er blickte auf seine Uhr. »Ich muss los. Ich habe eine Besprechung mit dem Polizeipräsidenten, und – weißt du, was wirklich frustrierend ist? Ich kann ihm nicht mal sagen, was für eine tolle Arbeit ich geleistet habe, um dir in diesem Fall weiterzuhelfen.«

      Blake erwischte noch den Flieger zurück nach Washington und rief von unterwegs Alice Quarmby an, damit sie einen Termin beim Präsidenten vereinbarte.
      »Haben Sie irgendwas erreicht?«
      »Es ist eine äußerst ungewöhnliche Geschichte, Alice. Ich erzähle es Ihnen später.«
      Zum Glück war er allein und hatte keinen Sitznachbarn. Blake lehnte sich zurück, verstellte seine Lehne, schloss die Augen und begann, noch einmal sämtliche Ereignisse von Anfang an zu durchdenken. Allerdings entspannte er sich dabei so sehr, dass er einschlief und erst wieder aufwachte, als ihn kurz vor der Landung eine Hand an der Schulter berührte.
      Alice empfing ihn mit heißem starkem Kaffee, den er an seinem Schreibtisch trank, während er verdrossen die Ablage mit den Eingängen musterte. »Scheint sich einiges angesammelt zu haben, Alice.«
      »Das meiste kann ich erledigen; Sie brauchen bloß Ihre Unterschrift drunterzusetzen. Und jetzt erzählen Sie schon.«
      Er berichtete, was sich ereignet hatte, ohne jedoch Jean Wileys Namen zu verraten.
      »Ich glaube, Captain Parker hat Recht«, meinte sie. »Es gibt irgendein privates Motiv, das wir nicht kennen, aber es muss mit den Söhnen Erins zu tun haben, diesen Dreckskerlen.«
      »Na, na, Alice! Solche Ausdrücke in Ihrem Alter.«
      »Seien Sie nicht albern.« Alice schaute auf ihre Uhr. »Falls es Sie interessiert, Sie haben noch sechs Minuten, um zum Präsidenten zu kommen. Versuchen Sie es zuerst am

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