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An hoechster Stelle

An hoechster Stelle

Titel: An hoechster Stelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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setzen?«
      »Mir scheint, hier gibt es überall noch reichlich Platz.«
      »Es ist besser, Sie gestatten es uns«, meinte Blake freundlich.
      Parker zeigte seine Dienstmarke vor. »New York Police Department, Captain Harry Parker. Mein Freund hier, Mr. Johnson, ist vom FBI.«
      »Wir glauben, dass Sie uns vielleicht helfen können«, sagte Blake. »Im Zusammenhang mit einem Doppelmord letzte Woche.«
      »O mein Gott.« Ihr erschrockenes Gesicht verriet ihnen genug. Sie wurde bleich und schien förmlich vor ihren Augen zusamenzusinken. »Ich muss zur Toilette.«
      »Klar«, nickte Harry Parker. »Nur versuchen Sie nicht, durch die Hintertür zu verschwinden. Ich weiß, wer Sie sind, und müsste Sie mit einem Streifenwagen abholen lassen, was Ihrem Chef sicher gar nicht gefallen würde.«
      Mit einem trockenen Schluchzen stand sie so hastig auf, dass sie ihre Kaffeetasse umstieß, und rannte durch das Lokal. Einer der Männer kam hinter der Theke hervor und baute sich vor ihnen auf.
      »Was ist hier los? Sie ist ein nettes Mädchen. Sie können hier nicht reinkommen und meine Gäste belästigen.«
      »Ich kann sogar Ihren Laden dichtmachen, wenn ich das will.« Harry zückte erneut seine Dienstmarke. »Polizei.«
      »Die junge Dame war Augenzeugin eines Verbrechens«, erklärte Blake. »Sie soll uns nur ein paar Fragen beantworten.«
      Die Haltung des Mannes änderte sich vollkommen. »Ach so. Ich bin Nick, das ist mein Laden hier. Möchten Sie einen Kaffee?«
      »Prima«, erwiderte Parker. »Wie schön, wenn alle so hilfsbereit sind.«
      Das Mädchen kehrte einige Minuten später zurück, immer noch bleich, aber gefasst und eindeutig entschlossen, sich nicht ins Bockshorn jagen zu lassen. Sie setzte sich und nippte an dem frischen Kaffee, den Nick gebracht hatte.
      »Also, was wollen Sie?«
      »Ein paar Auskünfte. Jean Wiley, stimmt das?«, fragte Parker. »Vierundzwanzig?«
      »Und?«
      »Sie haben dort auf Ihrer linken Wange eine ziemliche Narbe. Aber keine Sorge, mit der Zeit wird sie etwas verblassen und Ihnen sogar gut stehen. Dadurch wirken Sie noch interessanter.«
      Sie funkelte ihn nur wütend an. »Was machen Sie beruflich?«, fragte Blake.
      »Ich bin Anwältin bei Weingarten & Moore, direkt um die Ecke. Vor zwei Jahren habe ich mein Jurastudium an der Columbia abgeschlossen und kenne meine Rechte, damit Sie es nur wissen.«
      »Na, dann brauchen wir ja gar nicht weiter so nett zu sein«, meinte Parker zu Blake. »Wie kam Ihr Blut auf das Hemd des ermordeten Mannes?«
      Damit hatte das Mädchen nicht gerechnet. Sichtlich erschrocken schaute sie die beiden Männer an.
      »Hören Sie«, meinte Blake, »wozu diese Spielchen? Letzte Woche wurden irgendwann nach Mitternacht in einer Gasse ein paar Blocks von hier entfernt zwei Gangster erschossen.«
      »Nun ist es so, dass einer von ihnen Blutgruppe A und der andere Null hatte«, sagte Parker.
      »Bloß waren auch Spuren der Blutgruppe B auf seinem Hemd«, ergänzte Blake.
      »Das Blut stammte offenbar von dem Schnitt auf Ihrer Wange«, fuhr Parker fort. »Vermutlich hat er Sie festgehalten, und Sie haben sich gewehrt. Stimmt doch, nicht wahr? Diese beiden haben Sie gepackt, als Sie vorbeigingen.«
      »Dreckskerle«, murmelte Jean Wiley mit leiser Stimme. »Schmutzige, verkommene Dreckskerle.« Sie holte tief Atem und nahm einen Schluck Kaffee. Ihre Hand zitterte. »Eine hübsche Geschichte, Captain, aber ich kenne meine Rechte und sage nichts mehr.«
      »Na ja, eine DNA-Untersuchung würde uns schon verraten, was wir wissen möchten.«
      Blake sah nun genau vor sich, wie es gewesen sein musste – ganz ähnlich wie bei Dillon, der in Wapping Tim Pat Ryan und dem sicheren Tod ins Gesicht geblickt hatte und von der Frau gerettet worden war, der unbekannten Täterin, die einen nach dem anderen der Söhne Erins hingerichtet hatte.
      »Die Kerle wollten Sie vergewaltigen, vielleicht ermorden«, sagte er leise. »Sie haben sich gewehrt, wurden mit einem Messer bedroht. Ihr Gesicht wurde zerschnitten, und dann tauchte plötzlich eine Frau auf und hat die Männer erschossen.«
      Parker schaute ihn fragend an. »Was redest du da?«
      Das Mädchen hatte Mühe, die Fassung zu bewahren. »Woher wissen Sie das?«
      »Manchmal sind diese Sachen wie ein Puzzle. Erst kommt man einfach nicht weiter, doch dann passen auf einmal alle Stücke richtig zusammen, und man hat das

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