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An und für dich

An und für dich

Titel: An und für dich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ella Griffin
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töten.«
    »Greg, wieso trägst du dieses Kostüm?«
    »Hm, lass mich mal nachdenken. Ich habe meinen Job verloren. Meine Frau hat mich verlassen. Ich muss die Hälfte eines 1,5-Millionen-Kredits abzahlen. Und ich muss auch noch von irgendetwas leben.«
    Er kam ein Stück näher.
    »Was hast du mit den Brüsten vor?«
    »Was?«
    »Die Entenbrüste da.« Er zeigte mit einem grünen Handschuh auf ihren Einkaufskorb. »Und mit dem Champagner und der Crème double und dem ganzen anderen aphrodisischen Kram?« »Ente ist ja wohl kaum ein Aphrodisiakum«, antwortete Saffy, um Zeit zu gewinnen.
    Greg schüttelte den Kopf, dass die Blätter daran raschelten. »Wir hatten uns auf eine dreimonatige Pause geeinigt, aber du hast heimlich schon längst einen anderen, oder was?«
    »Ich habe zu dieser Pause nur Ja gesagt, damit du mich in Ruhe lässt, Greg. Und erzähl du mir nichts von Treue«, sagte Saffy. »Ich lese Zeitschriften. Hat’s Spaß gemacht, sich ans Bett fesseln zu lassen?«
    Eine kleine Hand zupfte sie am Ärmel. Es war Liam, er hielt ein paar Bananen.
    »Kannst du mir die abwiegen? Ich krieg das mit der Waage nicht hin.«
    Sie hatte Liam ganz vergessen. Oh Gott! Sie musste ihn unbedingt loswerden.
    »Na klar helfe ich dir.« Sie versuchte, wie eine freundliche Fremde zu klingen, die einem Kind hilft, das sie noch nie im Leben gesehen hat.
    Ihr schlug das Herz bis zum Hals. Sie drückte den Preisaufkleber auf die Bananen und gab sie ihm zurück.
    »Hier, bitte schön!«, sagte sie fröhlich. »Jetzt kannst du damit zur Kasse gehen.« Er sah sie verwirrt an und trabte davon.
    »Verarsch mich nicht, Saffy.« Es war seltsam, eine wütende Stimme hinter diesem Gesicht mit dem aufgemalten Lächeln sprechen zu hören. »Und du brauchst auch nicht das Thema zu wechseln. Du wusstest von der Sache mit Tanya, bevor wir geheiratet haben, und außerdem hatten wir eine Abmachung, und das hier«, er nahm eine Passionsfrucht aus ihrem Korb und warf sie gegen einen Aufsteller mit Rüben, »verstößt ganz klar gegen unsere Abmachung.«
    »Ich habe keinen anderen. Ich koche für meine Mutter, okay?«, flüsterte sie. »Erinnerst du dich vielleicht, dass meine Mutter Krebs hat, ja? Ich will ihr eine Freude machen.«
    Liam zupfte sie wieder am Ellenbogen. Voller Panik versuchte sie in seinem Gesicht zu lesen. Wie lange stand er dort schon? Und hatte er gehört, wie Greg gesagt hatte, dass sie verheiratet gewesen waren? »Wir müssen jetzt los, die Simpsons fangen um sechs an.«
    Saffy musste weiter so tun, als würde sie ihn nicht kennen. Sie hatte keine andere Wahl. »Na, dann mal schnell nach Hause! Im Ernst, es ist nämlich schon zehn vor sechs.« Sie drehte sich wieder zu Greg herum, in der Hoffnung, Liam würde einfach verschwinden.
    »S… S… Saffy?« Er stotterte nur, wenn er müde oder unglücklich war, hatte Saffy gemerkt.
    »Du, ich bin hier gerade ziemlich beschäftigt. Ich habe keine Zeit für dich.«
    Er sah sie an, als hätte sie ihm eine Ohrfeige gegeben. Schließlich drehte er sich um und ging davon.
    »S… S… Saffy?« Greg beugte sich vor, damit sie sein Gesicht hinter dem Gazefenster im Selleriekopf sehen konnte. »Woher weiß der, wie du heißt?«
    Saffy antwortete nicht.
    »Mit wem bist du zusammen? Wie lange läuft das schon?«
    Saffy stellte ihren Korb ab und lief einfach davon. Nach ein paar Metern begann sie zu rennen. Greg versuchte, sie einzuholen, aber sein Kostüm war zu eng und er konnte nicht richtig darin laufen. Er hielt an und riss den grünen Schlauch einfach auf. In dem Moment kam der Marktleiter den Gang entlang.
    »In mein Büro! Sofort!«, rief er und stellte sich Greg in den Weg.
    Greg versuchte, sich an ihm vorbeizuschieben, aber der Marktleiter war zu schnell für ihn. Er drehte ihm den Arm auf den Rücken, die Möhre kam dazu und drehte ihm den anderen auch noch nach hinten, und sie führten ihn gemeinsam ab.
    »Nehmt eure Scheißhände weg!«, schrie Greg. »Die Scheißhände weg, ihr verdammten Wichser!«
    »So was«, sagte einer der Regaleinräumer zu seinem Kollegen, als sie an ihnen vorbeigingen, »der ist ja vielleicht ein rohes Gemüse.«
    Saffy wartete neben Joes Lieferwagen. Jede Faser ihres Körpers schrie, dass sie einfach weiterlaufen sollte. Stattdessen musste sie dort stehen und so tun, als wäre alles in Ordnung.
    Greg hatte gesagt, dass sie verheiratet gewesen waren. Sie versuchte, sich zu erinnern, ob Liam diesen Teil gehört hatte, oder ob er vielleicht mitbekommen

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