Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
An und für dich

An und für dich

Titel: An und für dich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ella Griffin
Vom Netzwerk:
wollte in der Küche bei Saffy bleiben und ihr beim Vorbereiten des Mittagessens helfen. Conor kam erst in einer Stunde, deshalb hatten sie unterwegs bei Spar angehalten, und Saffy hatte die Zwillinge aussuchen lassen, was sie essen wollten: Orangensaft, Chips, Brot, Käse und eine Packung Muffins.
    »Kann ich die Butter auf das Brot schmieren?«, fragte Lizzie.
    »Darfst du denn schon mit einem Messer umgehen?«
    »Ich bin schon über sieben«, antwortete Lizzie verächtlich.
    Draußen im Garten cremte Jill gerade Luke mit Sonnenmilch ein. Als sie fertig war, drückte sie ihm etwas aus der Flasche in die Hand und beugte sich zu ihm hinunter, damit er ihr das Gesicht eincremen konnte.
    »Ich bin fertig.« Lizzie hatte fast das gesamte Stück Butter auf einer Scheibe Brot verteilt.
    »Hast du gut gemacht.« Saffy gab ihr die Muffins. »Wollen wir die auf einen Teller legen?«
    »Ja.« Lizzie wischte sich ihre Butterfinger am T-Shirt ab. »Kommt mein Dad wirklich? Versprochen?«
    »Großes Indianerehrenwort.«
    »Wenn man nach Irdischen gegangen ist, kommt man anscheinend nicht wieder«, sagte Lizzie und ließ einen Muffin fallen. Sie hob ihn vom Boden auf und legte ihn zurück auf den Teller. »Mum hat gesagt, Brendan ist den Weg nach Irdischen gegangen. Brendan ist unser Hamster. Er ist weiß und hat braune Flecken und einen ganz weichen Bauch.«
    Saffy wusste nicht recht, wie man reagierte, wenn Kinder vom Tod sprachen, und entschied sich für ein interessiertes »Hmmm?«, falls Lizzie noch mehr darüber erzählen wollte, was sie auch tat.
    »Ich hab überlegt, vielleicht ist Daddy auch nach Irdischen gegangen, um Brendan da zu suchen. Und deshalb haben wir ihn so lange nicht mehr gesehen.« Lizzie sah zu ihr hoch. »Meinst du, er ist tot?«
    Saffy schüttelte den Kopf. »Natürlich ist er nicht tot, Mäuschen. Ich hab heute Morgen noch mit ihm geredet.«
    »Mit wem?«, fragte Lizzie und stapelte alle Muffins auf eine Seite des Tellers. »Mit Daddy oder mit Brendan?«
    Saffy lehnte sich im Liegestuhl zurück. Es war zu heiß, um sich zu bewegen. Bienen summten in den Rosen. Irgendwo mähte jemand den Rasen. Joe wollte heute noch eine Ballonfahrt machen, und sie hoffte, dass das Wetter gut bliebe.
    Lizzie saß in dem anderen Liegestuhl und streichelte Kevin Costner ziemlich energisch. Der sah nicht gerade glücklich aus. Jill saß im Gras und half Luke, eine Kette aus Gänseblümchen zu flechten.
    »Wir haben heute einen Hund getroffen, der hieß Fanny«, erzählte er ihr gerade. »Wir haben ihm Chips gegeben. Er hat meiner Mum auf die Flipflops gepullert.«
    »Mir ist so heiß unter diesem Ding.« Jill zupfte an ihrer Perücke herum.
    »Dann nimm sie doch ab.« Saffy fuhr mit der Hand durch das kühle Gras unter ihrem Liegestuhl.
    »Kann ich nicht.«
    »Wetten?«
    Jill zögerte eine Sekunde, dann nahm sie die Perücke ab und legte sie neben sich. Sie war fast völlig kahl.
    Luke sah sie erschrocken an. »Du kannst das doch nicht einfach auf die langen Gänseblümchen legen«, sagte er. »Die zerknicken doch, und die kann man am besten für die Kette nehmen.« »Ach so, klar.« Jill legte die Perücke ein Stück weiter weg.
    »Schmier dir lieber den Kopf ein, Mum.« Saffy reichte Jill die Flasche. »Ist ganz schön heiß.«
    Lizzie sprang auf, und Kevin Costner nutzte die Gelegenheit, sich in den Apfelbaum zu flüchten.
    »Luke hat schon dein Gesicht gemacht«, sagte sie. »Jetzt darf ich.«
    »Danke, Saffy.« Conor hatte noch mehr abgenommen, seitdem sie sich das letzte Mal gesehen hatten. Er sah gestresst aus, aber irgendwie auch sehr gut, fand Saffy. »Ist es okay, wenn ich sie so um halb sechs zurückbringe?«
    Sie standen vor der Haustür. Die Zwillinge rannten durch den Garten und jagten den Yorkshire-Terrier der O’Keefes.
    »Klar, kein Problem.« Sie legte ihm die Hand auf den Arm. »Aber willst du nicht lieber mit ihnen nach Hause fahren? Zu Jess? Du musst mit ihr reden. Ihr müsst euch aussprechen.«
    »Ich hab ihr nichts mehr zu sagen.« Er schüttelte den Kopf. »Und ich möchte sie auch erst mal nicht sehen, jedenfalls für eine Weile.«
    »Tu ihr das nicht an, Conor. Sie liebt dich.«
    Er sah sie lange an.
    »Vielleicht, aber sie mag mich nicht allzu sehr.«
    »Ach komm, das meinst du nicht ernst.«
    »Ich sehe es doch an ihrem Blick. Egal, was ich mache, sie vermutet sofort die miesesten Motive. Ich versuche, ein Buch zu schreiben, damit ich endlich an etwas arbeite, worin ich auch gut bin, und damit

Weitere Kostenlose Bücher