An und für dich
gelebt. Greg dachte, es wäre eine Ratte, und hat versucht, ihn mit einer Bratpfanne zu erschlagen.«
»Ich hasse Greg«, sagte Lizzie.
»Das ist Brendan, Mum. Wirklich.« Luke nahm Conor den Hamster aus der Hand. »Guck, er hat diesen kleinen braunen Fleck auf dem Bauch.«
Lizzie griff nach ihm, und Brendan entkam. Er flüchtete aus der Küche und die Zwillinge jagten ihm nach.
»Sehr elegant.« Jess sah ihn an, ein hartes Lächeln umspielte ihren hübschen Mund. »Volle Punktzahl in Sachen Hamster.«
Sie legte die Visa-Abrechnung auf den Tisch.
»Hoffentlich bekommst du das mit den fehlenden zwölftausend Euro genauso gut hin.«
»Du hast einen Verlobungsring für Saffy gekauft? Du hast Saffys Verlobungsring gekauft?«
»Natürlich hab ich ihr nicht den Ring gekauft. Greg hat sich unsere Karte ausgeliehen und ihn damit gekauft, aber er zahlt es uns zurück.«
»Wieso? Wieso machst du so einen Quatsch?«
»Weil ich es ihm schuldig war, Jess«, sagte Conor betreten. »Ich habe mir vor fünf Jahren Geld von ihm geliehen und es ihm nie zurückgezahlt.«
»Du hast was?«
Conor versuchte, in ihren Augen zu lesen, was in ihr vorging, aber sie ließ ihn nicht hinein. Er wünschte, sie hätte geweint. Dann hätte er sie wenigstens umarmen dürfen. So hatte das alles nicht laufen sollen. Dass Brendan am selben Tag wieder aufgetaucht war, an dem er auch das Buch beendet hatte, war für ihn ein Zeichen dafür gewesen, dass alles wieder in Ordnung kommen würde. Dass sie jetzt beide wieder nach Hause könnten, wo sie hingehörten, zu Jess und den Zwillingen.
»Hey, es tut mir leid. Wir waren völlig pleite. Ich hätte es dir sagen sollen, damals schon, und ich hätte dir auch sagen sollen, dass Greg sich die Kreditkarte geliehen hat. Es tut mir leid, dass ich das nicht getan habe, aber es kommt wieder in Ordnung, Jess, bestimmt. Er zahlt mir das Geld zurück.«
»Und wie? Er ist arbeitslos«, sagte Jess. »Und du hast den Job als Nachhilfelehrer nicht mehr. Wie sollen wir nur mit deinem Gehalt vom St. Peter’s zwölftausend Euro zusammensparen?«
Conor überlegte kurz, es ihr nicht zu sagen, aber es musste sein. Für heute war schon genug gelogen worden.
»Ich habe einen Anruf vom St. Peter’s bekommen. Die Schulleitung hat sich beraten. Bis die Untersuchung abgeschlossen ist, bin ich suspendiert, ich gehe im September also nicht wieder an die Schule.«
Sie schlug sich die Hand vor den Mund. Es sah aus, als wäre sie kurz davor zu weinen, aber er konnte sie jetzt nicht mehr umarmen. Der Moment war vorbei.
»Die bezahlen dich aber weiter, während du suspendiert bist, oder? Die müssen dich doch so lange bezahlen, bis sie eine Entscheidung getroffen haben.«
»Wenn ich fest angestellt wäre, schon«, sagte Conor, »aber das bin ich ja nicht.«
Jess sah ihn nicht an. »Ich kann das nicht mehr. Ich kann einfach nicht. Gehst du bitte einfach? Luke! Lizzie!«, rief sie. »Daddy geht jetzt mit euch los.«
Lizzie kam in die Küche. »Müssen wir mit? Können wir nicht hierbleiben und mit Brendan spielen?«
»Ich hab euch doch schon gesagt, das ist nicht Brendan!«, zischte Jess wütend. »Brendan ist weg und kommt nie wieder!«
Joe schlang sich ein Handtuch um und setzte sich neben Saffy auf die Decke. Sie sahen Liam zu, der unten im Gezeitentümpel spielte.
»Macht es dir was aus, dass ich keine Kinder mehr kriegen kann?«, fragte Joe.
Saffy schüttelte den Kopf. »Ganz ehrlich? Nein. Ich bin nicht der Typ für Kinder. Außer Liam. Und Luke und Lizzie. Ich hab sie langsam wirklich gern, aber ich wollte nie selbst Kinder haben.« Sie sah ihn an. »Macht dir das was aus?«
Er überlegte einen Moment. »Ich weiß nicht. Shelley war nach Liams Geburt so krank, dass ich dachte, ich müsste unbedingt eine Vasektomie machen lassen. Mittlerweile überlege ich aber, ob ich sie nicht rückgängig machen lassen sollte. Ich will dir nicht schon wieder Angst machen, aber ich glaube, das hier, du und ich, das ist es. Ich kann mir das alles gut für uns vorstellen, heiraten, Kinder …«
Saffy rutschte das Herz ganz nach unten und sprang wieder hinauf.
»Sorry«, lachte er, »ich hab dich total erschreckt, was?«
»Nein! Hast du nicht. Wirklich. Es ist nur …« Es war nur so, dass sie keine Ahnung hatte, wann oder wie sie ihm sagen sollte, dass sie schon verheiratet war.
Er legte den Arm um sie und drückte sie an sich. »Lass uns ein anderes Mal darüber reden.«
Sie nickte. »Okay.«
»Lass uns darüber reden,
Weitere Kostenlose Bücher