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An und für dich

An und für dich

Titel: An und für dich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ella Griffin
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warfen sie einander verliebte Blicke zu. Sie verstand das alles nicht.
    Conor verstand es auch nicht. Was sich in Tanyas Haus abgespielt hatte, war ihm wirklich nahegegangen. Ihr Bruder hatte natürlich überreagiert, aber ihr Vater hatte recht. Greg hatte seine Tochter wirklich ausgenutzt, und er hatte auch Saffy ausgenutzt. Aber Tanya glaubte ihm seine Ausreden, und Saffy hatte ihm verziehen. Greg kam wieder mal damit durch, wie immer.
    Vicky stand vor dem Spiegel und wischte sich mit einem Stück Klopapier ihren leuchtend roten Lippenstift von den Zähnen. Sie trug ein passendes rotes Vintagekleid aus Chiffon, dessen Saum zerrissen war.
    »Ach, Saffy. Du siehst so wunderschön aus«, sagte sie. »Wie Schneewittchen, gespielt von Nigella Lawson.«
    »Klar. Wenn Nigella eine 75 A hätte«, lachte Saffy.
    Vicky umarmte Saffy stürmisch und setzte sich dann auf den Waschbeckenrand. »Sieh mich doch mal an. Ich bin betrunken und fluche herum, und du bist cool und schön und gelassen. Wie immer. Dreh dich mal um.« Sie gestikulierte mit ihrem vollen Champagnerglas, und Saffy musste sich in Sicherheit bringen. Dann drehte sie sich gehorsam einmal um sich selbst.
    »Wie ist die Stimmung bei euch am Komodo-Tisch? Tut mir leid, dass ich noch keine Gelegenheit hatte, Hallo zu sagen. Ich war die ganze Zeit so beschäftigt. Habt ihr Spaß?«
    »Na ja ... die Frau, die Ant mitgebracht hat, ist total furchtbar. Ich weiß, ich bin auch nicht mehr die Jüngste, aber sie ist mindestens tausend Jahre alt. Und jedes Mal, wenn er etwas zu mir sagt, fällt sie ihm ins Wort.«
    Sie zündete sich eine Zigarette an.
    »Das ist ein Rauchmelder!« Saffy deutete an die Decke über dem Waschbecken.
    Vicky gab ihr die Zigarette, holte ein Kondom aus ihrer Tasche, riss die Verpackung mit den Zähnen auf, kletterte aufs Waschbecken und spannte das Kondom über den Rauchmelder.
    »Für irgendetwas müssen sie ja gut sein«, seufzte sie und kletterte wieder herunter.
    »Simon starrt lieber Marsh in den Ausschnitt, als sich mit seiner Begleiterin zu unterhalten, dabei ist die so nett! Sie hat ein Waxingstudio, und sie hat mir von den ganzen Männern erzählt, die für eine Behandlung namens ›Gorillabehandlung‹ kommen, unter anderem – darauf kommst du nie – Mike!«
    Saffy versuchte sich vorzustellen, wie sich der mittelalte Mediaplanner in seinen Cartoon-Socken den Hintern wachsen ließ, hörte aber lieber gleich wieder damit auf. Keine gute Idee.
    »Marsh hat niemanden mitgebracht und trägt keine Unterwäsche, und sie ist total gemein zu Mikes Frau, und ...« Vicky lächelte traurig, »... Josh ist nicht gekommen. Er musste die kleine Lindsay nach Waterford fahren, damit sie ein Pferd Probe reiten kann.«
    »Ach, Vicky. Das tut mir leid«, sagte Saffy.
    »Das tun Väter nun mal für ihre kleinen Mädchen, oder?«
    »Ja, wahrscheinlich«, sagte Saffy. Aber woher sollte sie das wissen?
    Greg wartete im Flur neben den Flügeltüren, die zum Festsaal führten.
    »Hey, Mrs. Gleeson«, rief er. »Dich suche ich gerade. Ich hatte schon Angst, du verpasst unseren Hochzeitstanz.«
    Er legte den Arm um sie. Sie waren das erste Mal allein seit ihrem Gespräch im Rolls-Royce, und Saffy hatte sich vor diesem Moment gefürchtet. Aber es war okay. Alles würde gut werden.
    »Ich bin so froh, dass wir das hier durchgezogen haben«, sagte er zärtlich.
    »Ich auch.« Sie wusste, Greg würde wahrscheinlich Details über die Geschichte mit Doug wissen wollen, aber immerhin war es schon mal ausgesprochen. Jetzt konnten sie eine neue Seite aufschlagen. Von vorne anfangen.
    »Danke«, sagte Greg ihr ins Ohr. »Danke, dass du wegen der Sache mit Tanya so verständnisvoll bist.«
    »Wer ist denn Tanya?«, murmelte Saffy.
    »Tanya ist das Mädchen von The Station , du weißt schon, meine kleine Bettgeschichte.«
    Durch die geschlossenen Türen hörte Saffy den DJ : »Meine Damen und Herren, begrüßen Sie jetzt mit mir die Braut und den Bräutigam zu ihrem Hochzeitstanz.«
    »Was für eine Bettgeschichte?«

Teil Zwei

17
    Saffy lag an einem warmen, weißen Sandstrand unter einer Palme. Eine Kokosnuss landete mit einem dumpfen Geräusch auf ihrem Liegestuhl. Sie drehte den Kopf und spürte die haarige Schale an ihrer Wange. Die Kokosnuss schmiegte sich enger an ihr Gesicht. Sie schlug die Augen auf und hatte Kevin Costners Hinterteil vor sich.
    Sie schubste ihn vom Bett, und er blieb einfach liegen, ein dicker Fellhaufen, der zu ihr hochsah und schnurrte. Sie

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