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An und für dich

An und für dich

Titel: An und für dich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ella Griffin
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Gott. Du hast es ihm erzählt. Wie konntest du nur?«
    Jess nickte niedergeschlagen. »Aber er würde es nie Greg sagen.
    Er kann Geheimnisse für sich behalten.« Das war schon wieder gelogen. Conor hatte ihr schließlich auch von Gregs Ausrutscher erzählt.
    Saffy biss sich so fest auf den Daumen, dass ihr die Tränen in die Augen schossen. Jetzt war es auch egal, wenn sie weinte. Es war egal, ob sie ihr Make-up ruinierte. Greg kam nicht. Er würde sie nicht heiraten.
    »Könnten Sie bitte umdrehen und mich zurück nach Dublin bringen?«, bat sie den Fahrer.
    »Sie müssen erst noch hier unterschreiben«, sagte er, »eine Bestätigung, dass ich trotzdem das volle Honorar bekomme …«
    Lizzie fing an zu weinen. »Ich will zu Daddy!« Sie wurde immer lauter, bis sie schließlich in ein richtiges Geheul ausbrach. »Da…ddy!«
    »Schhhh!«, sagte Jess.
    »Daddy!« Lizzie zeigte aus dem Fenster. »Daddy!« Und dort standen Conor und Greg vor der Kirche.
    Jess und Lizzie stiegen aus dem Rolls-Royce, und Greg stieg ein. »Könnten Sie uns bitte noch zehn Minuten durchs Dorf fahren?«, fragte er den Fahrer.
    »Herr im Himmel«, antwortete der Fahrer und trat aufs Gaspedal. »Nicht schon wieder.«
    Die Menge johlte, und dieses Mal kamen auch die Fotografen, drückten sich an die Scheiben und schubsten sich gegenseitig aus dem Weg, um das beste Foto zu bekommen.
    »Du darfst mein Kleid doch noch nicht sehen«, redete Saffy nervös drauflos. »Das bringt Unglück.« Greg hatte noch nie so finster ausgesehen. Sein Gesicht wirkte ganz eingefallen. Seine Augen waren rot, als hätte er geweint. Und sie war schuld. Sie hatte ihm das angetan.
    »Ich gucke dich einfach nicht an.« Er drehte den Kopf weg und sah aus dem Fenster. Er wollte ihr sowieso nicht ins Gesicht sehen, wenn er ihr von Tanya erzählte.
    »Meine Mutter hat vielleicht Krebs, Greg. Sie hat vor ein paar Wochen einen Knoten in der Brust entdeckt. Sie hatte eigentlich einen Termin deswegen, ist aber nicht hingegangen.«
    »Oh, Saffy … das tut mir leid.« Gregs Mutter war tot, aber er hatte noch seinen Vater und zwei Brüder. Er würde sie heute das erste Mal seit fast einem Jahr wiedersehen. Er mochte sie nicht besonders, aber wenigstens waren sie da. Saffy hatte nur Jill. Er drückte ihr die Hand. »Du, ich muss dir was sagen. Vielleicht sollten wir die Hochzeit absagen …«
    Nein! Das konnte Saffy nicht zulassen. Das ging einfach nicht.
    »Nein! Ich muss dir auch was sagen. Ich weiß, dass du total fertig bist deshalb, Greg. Ich auch. Aber es ist doch egal, was passiert ist. Es ändert nichts an meiner Liebe zu dir. Niemand ist perfekt. Jeder macht mal einen Fehler. Das Wichtigste ist doch, dass wir einander verzeihen können. Oder?«
    Er drehte sich zu ihr um und sah sie überrascht an. Sie wusste es! Dann machte es klick. Conor musste es Jess erzählt haben, und die hatte es Saffy gesagt. Aber sie war nicht sauer auf ihn. Sie war blass, aber sie sah ihn an, als hätte sie ihn nie mehr geliebt als in diesem Moment. Sie wusste, was geschehen war. Und sie verzieh ihm.
    »Bist du sicher, dass diese Sache …« Nein, das war zu sehr drum herum geredet. Er schluckte und sprach es endlich aus. »… diese Affäre nichts an deinen Gefühlen für mich geändert hat?«
    Saffy drückte seine Hand so fest, dass er fast aufgeschrien hätte. »Es war keine Affäre , Greg. Es war nur ein One-Night-Stand. Es ist völlig unwichtig.«
    »Und du willst mich immer noch heiraten?«
    »Natürlich!« Saffy schnappte nach Luft, als die Kirchturmspitze langsam durch die Bäume sichtbar wurde. »Ja, ich will.«
16
    Himmel !, dachte Greg, als der Pfarrer die Geschichte herunterleierte, wie Gott die Frau aus einer Rippe oder so gemacht hatte, das war echt knapp . Jesus grinste aus dem bunten Kirchenfenster hinter dem Altar wissend auf ihn herab. Er trug ein braunes Kleid, stand auf einem Ball aus Schlangen und balancierte ein dickes Baby auf einer Hand. Dazu musste man wohl Jesus sein, jeder andere hätte sofort das Jugendamt am Hals.
    Saffys Körper kniete nieder und stand auf, ihre Hände zündeten Kerzen an, ihre Stimme sprach die erforderlichen Worte, aber in ihrem Kopf flatterten immer noch tausend Gedanken durcheinander wie hyperaktive Schmetterlinge. Würde Greg das wirklich durchziehen? Hatte er ihr wirklich verziehen? Noch konnte er sie hier stehen lassen. Und dann konnte er es nicht mehr. Fast zweihundert Menschen erhoben sich und klatschten, und er beugte sich über sie und

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