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Analog 02

Analog 02

Titel: Analog 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Joachim Alpers , Hans Joachim (Hrsg.) Alpers
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nicht mit ihm überein, aber ich glaube, ich war lediglich stur. Oder, was wahrscheinlicher war, ich konnte nicht mit ansehen, wie er sich quälte. Auf jeden Fall konnte ich ihn nicht überzeugen.
    Nach einer Weile sagte ich: „Deshalb warst du in letzter Zeit so schlecht gelaunt?“ Er nickte. Er stand auf, grub seine Hände in die Taschen und blickte über die schwarzvioletten Hügel.
    Er trat gegen einen Stein. „Es ist alles verkehrt, Lou. Kennen wir die anderen Leute um Keane? Kennen die uns? Was passiert, wenn wir uns an die Öffentlichkeit wenden? Wer kann wem trauen? Was soll diese Andeutung von Keane bedeuten, die er vor einiger Zeit machte, daß er uns nicht die Details anvertrauen wolle? Was will er im Weltraum herausfinden? Die ganze Sache ist faul. Ich sag’s dir: Wenn das Ding Schaden anrichten kann , dann wird es das auch.“
    Ich fühlte mich langsam recht bedrückt. „Zu welchem Schluß kommst du also? Sollen wir kündigen?“
    Er setzte wieder dieses hämische Grinsen aus, das gar nicht zu ihm paßte. „Nee, ich wüßte nicht, wie. Außerdem liebe ich diese Arbeit, trotz meiner gegenwärtigen Tiefstimmung. Für den Revolverhelden empfinde ich auch keine besondere Sympathie. Deshalb fühle ich mich schuldig.“ Er seufzte hilflos.
    Ich richtete mich langsam auf und klopfte die Sitzfläche meiner Hose ab. Ich schaute ihm direkt ins Gesicht. „Wir müssen weiter machen. Nein, ich möchte mich verbessern. Wir werden weitermachen. Das weißt du genau.“
    Wir gingen zum Haus zurück und senkten unsere Blicke auf den Boden. Dann sagte Randy: „Ich überlege gerade – natürlich hast du recht –, ich überlege, daß wir eventuell in eine etwas andere Richtung arbeiten sollten.“
    „Zum Beispiel?“
    „Mehr in die Richtung des Personentransports.“
    „Das wird Keane gerne hören.“
    Er schnaubte. „Ja, er scheint wirklich wesentlich positiver zu denken als wir. Ein richtig konservativer Forscher. Aber diese Geheimniskrämerei … Nun, ich gebe zu, sie macht uns in diesen Tagen nicht allzuviel aus …. Wir gehen vielleicht doch ein wenig zu langsam und vorsichtig vor, zu wissenschaftlich, verstehst du? Vielleicht sollten wir ein wenig mehr riskieren.“ Er machte eine Pause. „Das Zusammenstellen von Tabellen über alle möglichen Variablen wird schrecklich viel Zeit beanspruchen, und die bedürfen der Qualitätskontrolle, die der Betrieb jedoch nur dann verfügbar macht, wenn es an die Produktion von Kristallen und Generatoren geht. Vorher sollten wir, damit wir sichergehen können, keine Versuche an Menschen unternehmen. Daraus folgt unweigerlich, wir müssen an die Öffentlichkeit, patentieren und publizieren. Ich frage mich, wie verhält sich dann unser Gegenspieler?“ Er blieb stehen und sah mich an. „Glaubst du, die haben Skrupel, was die Gefahr anbelangt? Zum Teufel, vielleicht überlegen die sich bereits, wie sie uns mit der Maschine ausschalten können.“
    „Nun, das haben sie bereits versucht. Ich kontrolliere das verdammte Ding jeden Tag.“
    „Nein. Ich meine ihre eigene Maschine. Hör zu. Wenn die soweit sind, das Ding zu kontrollieren oder zumindest fast exakt vorauskalkulieren zu können, dann könnten sie es in seiner eigentlichen Fähigkeit als Zeitmaschine gegen uns richten, oder?“
    „Mhmm – ich kann dir nicht ganz folgen.“ Wir setzten uns wieder in Bewegung. Es war mittlerweile stockdunkel geworden.
    „Gerade heute habe ich darüber nachgedacht. Ich habe mir vorgestellt, wie eine Zeitmaschine für ein politisches Attentat verwendet werden kann. Soweit klar? Selbst ein friedliches Genie wie ich stolpert über diese gewalttätigen Anwendungsmöglichkeiten. Nun gut. Stell dir vor, du weißt, daß der Präsident zu dem und dem Zeitpunkt an einem bestimmten Ort eine Rede hält, sagen wir nächsten Mittwoch. Du weißt, wo man die Rednerbühne aufstellen wird, du weißt auch, zu welcher Uhrzeit ungefähr. Das reicht, um irgendeinen Zeitpunkt während der Rede festzulegen. Also: Du gehst mitten in der Nacht dorthin, kein Mensch ist da, stellst deine verdammt-halbwegs-verläßliche Zeitmaschine auf, richtest sie auf die Rednerbühne, zielst mit deiner Pistole und feuerst eine Kugel in die Mitte der nächsten Woche ab.“
    Ich war sprachlos. „Mein Gott. “ Mir lief es kalt den Rücken herunter. Absolut logisch und so leicht. „Das ist doch an den Haaren herbeigezogen, du bist krank.“
    „Vielleicht. Tatsache ist nur, daß viele Menschen in dieser Hinsicht krank

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