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Analog 1

Analog 1

Titel: Analog 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. J. Alpers
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Insektenjäger gerufen“, knurrte die Stimme. „Haut ab.“
    „Ein Bursche namens Ghoul beschwerte sich über Spinnennetze in den Kellern“, beharrte Thomas. „Vielleicht Ihr Boß?“
    „Sie meinen Kull. Warum haben Sie das nicht gleich gesagt? Aber was macht ihr Burschen denn mitten in der Nacht hier?“
    „Wir haben so viele Aufträge, daß wir gezwungen sind, rund um die Uhr zu arbeiten. Wir sind von der Nachtschicht, und wir befinden uns gerade in einem Antigrav über dem Riviera Drive. Haben Sie immer noch Probleme mit den Spinnweben?“
    „ Weben , Doc? Die sind hier überall. In der Klimaanlage, auf den Zierpflanzen, im Hof …“
    „Aber nur einzelne Stränge, die sich nach verschiedenen Richtungen ausbreiten, kein zentrales Netz, wie man es in Gärten finden kann? Insekten verfangen sich darin, aber sie werden nie aufgefressen?“
    „Stimmt alles, Doc, aber ich weiß nichts über das Ungeziefer. Hab’ es nie so genau studiert.“
    „Auch auf dem Computer?“
    „Ja. He, habt ihr Burschen schon mal mit diesen Viechern zu tun gehabt?“
    „Ja, wir glauben, das ist eine neue Pest, die sich in diesem Bundesland ausbreitet. Sie stammt aus dem Nahen Osten. In Griechenland befällt sie vorzugsweise Olivenhaine.“
    „Beißen die Dinger?“
    „Das wissen wir nicht. Es wurden zwar einige Todesfälle gemeldet, aber bisher konnte noch kein eindeutiger Zusammenhang mit dem Glastod nachgewiesen werden.“
    „Dem … Glastod?“
    „Nur ein Name. Hat keinerlei Bedeutung.“
    „Wann wolltet ihr Burschen kommen?“
    „Wir sind schon unterwegs. Könnte ich in der Zwischenzeit noch einen Vorschlag machen?“
    „Klar.“
    „Versuchen Sie jetzt nicht, die Weben mit einem Besen zu entfernen.“
    „Nein?“
    „Nein. Wissen Sie, der Unterleib der Spinne, der Cephalothorax und alle acht Beine haben denselben Brechungsindex wie die Atmosphäre. Das bedeutet, sie sind transparent. Daher hat das Tier einen Namen. Ich will damit sagen, es ist nur sehr schwer zu sehen. Es könnte von einer der Weben auf Ihren Besen klettern und sich in Ihren Kleidern verbergen. Sie schleppen sie vielleicht mit nach Hause, ohne es anfangs zu bemerken. So was ist zwar noch nie geschehen, aber man muß mit allem rechnen.“
    „Um Himmels willen! Wie werdet ihr Burschen denn mit ihnen fertig? Durch Giftsprühen oder so was?“
    „Nein, nichts Derartiges. Sie sind gegen herkömmliche Gifte immun. Wir verwenden ein elektronisches Hilfsmittel. Das schließen wir irgendwo an dem Netz an. Dann senden wir kodierte elektrische Ströme hindurch. Sie denken, es ist eine männliche Spinne, die ruft, und tanzen an den Weben entlang und direkt in eine Falle, die wir vorbereiten. Das geschieht alles sehr rasch.“ Er wandte sich an seinen Gefährten. „Bob, Sie sind der Experte. Wie lange wird es dauern?“
    „Dreißig Sekunden“, antwortete Morissey.
    „Haben Sie das gehört?“ fragte Thomas. „Hinterher können Sie dann alle Weben wegfegen, die Gefahr ist gebannt.“
    „Klingt ganz schön verdreht. Ich hoffe, ihr Burschen wißt, was ihr macht. Ah, da seid ihr ja schon.“
    An der Seite des Fahrzeugs stand nun:
     
    Ungezieferbeseitigung Port City
    Spezialität: Spinnen!
     
    Quentin Thomas und der Erfinder stiegen aus. Vor ihnen lagen das Portal und die hohen Steinmauern. Sie schlenderten hinüber zum Pförtnerhäuschen. Morissey trug den Kodierset.
    Der Pförtner kam heraus, betrachtete die beiden Männer und das Fahrzeug, dann bat er sie hinein. „Kommt rein.“ Er schloß die Haupttür auf, und sie folgten ihm.
    Im Schein der Hofscheinwerfer sahen sie das gesamte Netzwerk, das sich bis auf den Rasen erstreckte.
    „Könnt ihr von hier arbeiten?“ fragte der Pförtner. „Im Hauptgebäude sind eine Menge Weben, aber ich darf euch da nicht reinlassen.“
    „Ich glaube, es geht von hier“, beruhigte ihn Quentin Thomas.
    Morissey kniete sich nieder und steckte einen Kupferdraht als Erdung in den Boden, dann verband er ein Stück des Gewebes mit zwei Krokodilklammern aus Platin. „Faust“, flüsterte Morissey, „hier spricht Robert Morissey. Wie ich erfuhr, bist du bereits in Phase zwei. Hier ist alles, was du zur Komplettierung deines Programms benötigst.“ Dann begann er mit einem monotonen Singsang, von dem Thomas kaum ein Wort verstand.
    „Er glaubt, er ruft sie heraus“, erklärte Thomas dem verwirrten Pförtner mit gedämpfter Stimme. „Aber eigentlich sind es die elektrischen Impulse, die das Wunder vollbringen. Die

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