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Analog 3

Analog 3

Titel: Analog 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. J. Alpers
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Astronaut auf Heimaturlaub.“
    „Ach ja, ich erinnere mich“, antwortete Calle und nickte mit dem Kopf. „Hat man mit Ihnen schon einen Rundgang durch unsere großartige Kathedrale unternommen?“
    „Bei meinem letzten Besuch gewährte man mir eine sehr ausführliche Führung.“
    „Dann sind Sie vertraut mit der Geschichte und der Arbeit unseres Ordens?“
    „Ich fürchte, alles, was ich darüber weiß, stammt lediglich aus der Zeitung. Meine Arbeit, wissen Sie …“
    „Ja, wir haben alle unsere Arbeit. Sie erforschen das Universum der Natur und ich das des Geistes. Vielleicht haben wir mehr miteinander gemein, als Sie denken. Darf ich Ihnen eine kleine Führung vorschlagen, solange wir warten müssen?“
    „Das wäre sehr nett.“
    „Schön, dann zunächst etwas Hintergrundinformation. Sie wissen natürlich, daß unser Orden mit keiner zuvor gegründeten Religion verbunden ist. Wir erheben nicht den Anspruch, neue Einblicke in die Natur Gottes gewonnen zu haben oder einen privaten Draht direkt zu Ihm zu unterhalten. Ein Mann namens Bartolo Vasquez hat diesen Orden im Jahre 2009 gegründet. Er war ein einfacher Laie, dessen einziges Ziel darin bestand, das heilige Leichentuch vor dem in den damaligen Tagen so üblichen Mißbrauch zu schützen. Wir sind eine ökumenische Gemeinschaft. Uns ist es einerlei, ob unsere Mitglieder Methodisten, Katholiken, Anglikaner oder Kopten sind. Wir legen lediglich Wert darauf, daß sie gute Christen sind und daran glauben, daß die Reliquie das Leichentuch unseres Erlösers ist.
    Darüber hinaus erwarten wir, daß sie sich darum bemühen, gute Werke zu vollbringen.“
    Frakes nickte. „Ich kenne Ihr medizinisches Zentrum in Denver. Eine wirklich phantastische Einrichtung.“
    „Und dann gibt es unsere Missionen, die den Armen und Hungernden dieser Welt Nahrung geben“, fuhr Calle fort. „Letztes Jahr haben wir für Wohlfahrtszwecke über zehn Milliarden Decadollars ausgegeben. Aber was bedeutet schon Geld, wenn damit anderen nicht geholfen wird?“
    „Ihr Orden ist während der letzten Jahrzehnte erstaunlich schnell gewachsen“, warf Frakes ein.
    „Wissen Sie, warum?“ fragte Calle.
    „Wegen des Leichentuchs.“
    „Ja, natürlich. Im Gegensatz zu den anderen christlichen Religionen hat unser Orden den absolut unumstößlichen Beweis, daß unser Erlöser für unsere Sünden gestorben ist. Die anderen haben lediglich ihren Glauben, einen Glauben, den wir teilen, sollte ich hinzufügen. Aber wir haben den absoluten Beweis! Ist es da noch ein Wunder, daß wir jährlich so viele Bittsteller anziehen?“
    „Der gute Doktor glaubt allerdings nicht, daß unser Beweis triftig ist, Calle. Nicht wahr, Doktor?“ Die neue Stimme hallte durch den Aufenthaltsraum, in den Calle Frakes geführt hatte, während sie miteinander sprachen. Frakes wandte der Stimme sein Gesicht zu.
    Hinter ihnen stand der Primus der „Hüter des Turiner Leichentuches“ – nach dem Papst der mächtigste Mann des gesamten Christentums.
    Der Primus war ein großer, faltiger Mann. Sein tief gefurchtes Gesicht strahlte eine große innere Ruhe aus, aber in diesem Moment verzog er es zu einem leicht verschrobenen Grinsen.
    „.Absolut kein Beweis, daß dieses Leichentuch von Jesus ist.’ War es nicht das, was Sie mir bei unserem ersten Treffen gesagt haben, Doktor Frakes?“
    „Ich fürchte, Sie zitieren mich nicht im richtigen Zusammenhang, Hochwürden. Was ich sagte, war, daß absolute Beweise unmöglich sind. Wir wissen, daß die Reliquie ein Leichentuch ist, aber meine Meinung im letzten Sommer war die, daß die Identität des Mannes, dessen Abbild erhalten blieb, niemals mit vollständiger Gewißheit zu bestimmen sei.“
    „Kann ich aus Ihrer seltsamen Formulierung der Antwort schließen, daß Sie Ihre Ansicht geändert haben und eine absolute Beweisführung nun doch möglich ist?“ fragte Calle. Seine Stimme klang plötzlich aufgeregt.
    „Tja, ich …“
    Der Primus hob seine Hand. „Einen Augenblick, Doktor. Vielleicht sollten wir uns über eines Klarheit verschaffen. Wissen Sie, warum ich im letzten Jahr Ihrer Bitte stattgegeben und Ihnen erlaubt habe, das Leichentuch mit Ihren sonderbaren Maschinen zu untersuchen?“
    „Wenn ich ehrlich sein soll, Hochwürden, ich weiß es wirklich nicht. Ich war sowohl überrascht als auch erfreut, als ich Ihren Brief erhielt.“
    Der Primus nickte. „Das verstehe ich. Sie haben von einigen anderen eine Absage erhalten.“
    „Ja, Hochwürden. Sie

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