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Anansi Boys

Anansi Boys

Titel: Anansi Boys Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neil Gaiman
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Felswand hochh i evt, auf die andere Seite.
    Es war Fräulein Wodka Orange.
    Außerdem war sie nackt. Jedenfalls an den Stellen, die er sehen konnte.
    Sie nahm das Wasser entgegen und zog die Decke hoch, um ihre Brust zu bedecken. »Danke. Ich soll dir sagen«, sagte sie, »wenn du aufwach s t, dass du dir kein e n Stress machen sollst, von w e gen im Büro anruf e n und sag e n, dass du krank bist. Ich soll dir sag e n, dass er sich darum schon gekümmert hat.«
    Fat Charlie war keineswegs beruhigt. Se i n e Befürchtungen und Sorgen waren nicht ze r streut. Andererseits, in dem Zustand, in dem er sich bef a nd, war in seinem Kopf nur Platz für eine Sorge, und die galt der Frage, ob er es rechtzeitig ins Bad schaffen würde oder nicht.
    »Du brauchst me hr Flüssig k eit«, sagte das Mädchen.
    »Du m u sst deine Elektro l yte auffüllen.«
    Fat Charlie sc h a ffte es noch rechtzeitig ins Bad. Hinterher stellte er sich, wo er schon einmal dort war, unter die Dusche und b l ieb dort, bis d a s Zimmer aufhörte, hin und her zu schwanken, dann putzte er sich d i e Zähne, ohne sich zu übergeben.
    Als er ins Schlafzimmer zu r ü ckkehrte, war Fräulein Wodka Orange nicht me hr da, was Fat Charlie m it Erleichterung zur Kenntnis nahm, zumal er bereits die Hoffnung gehegt hatte, sie sei viellei c ht nicht mehr als eine vom Restalkohol befeuerte Einbildung gewesen, so wie zum Beispiel rosa Elefanten oder d i e albtraumhafte Vorstellung, er wäre am Abend zuvor auf e i ne Bühne gestiegen, um zu singen.
    Er konnte seinen Morgenmantel nicht finden, daher schlüpfte er in einen Training s anzug, in dem er sich angezogen genug fühlte, um einen Besuch der Küche, am anderen Ende des Flurs, zu wagen.
    Sein Handy klingelte, und er wühlte in seiner Jacke, die neben dem Bett auf der Erde l a g, bis er es gefund e n hatte, und klapp t e es auf. Er grunzte unbesti mm t in die Muschel, so anonym wie m ö glich, nur für den Fall, dass es jemand von der Grahame-Coats-Agentur w a r, der sich nach seinem Verbleib erkundigen wollte.
    »Ich bin’s«, sagte Spiders Stimme. »Alles ist geregelt.«
    »Du hast ihnen gesagt, dass ich tot bin?«
    »Besser noch. Ich hab ihnen gesagt, dass ich du bin.«
    »Aber.« Fat Charlie versuchte klar zu denken. »Du bist nicht ich.«
    »He, das weiß ich. Ich h a b i hnen gesagt, dass ic h es bin.«
    »Du siehst nicht ma l aus wie ich.«
    »Bruderherz, nun male die Dinge mal nicht schwärzer, als sie s i nd. Es ist alles un t er Kontrolle. Upps. Muss Schluss machen. Der große Boss will m ich sprechen.«
    »Grahame Coats? Hör mal, Spider …«
    Aber Spider hatte aufgele g t, und die Anzeige erlosch.
    Fat Charl i es Morgenmantel kam durch die Tür. Eine junge Frau steckte darin. An ihr sah der Mantel bedeutend besser aus als an ihm. Sie trug ein Tablett, auf dem ein Wasserglas m it einem sprud e lnden Alka-Seltzer darin stand, dazu ein Becher m it irgendwas.
    »Trink d a s beides«, sagte sie. »Den Becher zuerst. Einfach runterstürzen.«
    »Was ist da drin?«
    »Eigelb, Worcestersoße, Tabasco, Salz, Schuss Wodka und so«, sagte sie. »Die Ross k ur. Und jetzt«, sagte sie in einem Ton, der keinen W i derspruch duld e te, »trink.«
    Fat Charl i e trank.
    »O Gott«, sagte er.
    »Ja«, bestätigte sie. »Aber du lebst noch.«
    Er war sich da nicht so sicher. Trotzdem trank er das Alka-Seltzer. Plötzlich kam ihm ein Gedanke.
    »Äh m «, sagte Fat Charlie. » Ä h m . H ö r mal. Letzte Nacht. Haben wir. Ähm.«
    Sie blickte verständnislos.
    »Haben w i r was?«
    »Haben wir. Du weißt schon. Es gemacht?«
    »Soll das heißen, du weißt es nicht me h r ?« Sie machte ein langes Gesicht. »Du hast g e sagt, es wäre das Beste gewesen, was du je erlebt hätt e st. Es wäre so gewe s e n, als hättest du vorher noch nie mit einer Frau geschlafen. Du warst halb Gott, halb Tier, und halb Sexmaschine – einfach nicht abzustellen.«
    Fat Charlie wusste nicht, wo er hingucken sollte. Sie kicherte.
    »Ich zieh dich nur auf«, sagte sie. »Ich hatte deinem Bruder geholfen, d i ch nach H a use zu bringen, wir haben dich sauber ge m a cht und danach, na ja, du weißt schon.«
    »Nein«, sagte er. »Ich weiß gar nichts.«
    »Na ja«, sagte sie, » du war s t völlig weggetreten, u n d das Bett ist ja groß genug. Ich weiß nicht genau, wo dein Bruder geschlafen hat. Er m u ss ja wohl eine Rossnatur haben.
    Beim ersten Morgengrauen war er schon wieder hoch, fröh l ich und vergnügt.«
    »Er ist i n s Büro

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