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Anastasija 04 - Tod und ein bisschen Liebe

Anastasija 04 - Tod und ein bisschen Liebe

Titel: Anastasija 04 - Tod und ein bisschen Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Marinina
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»Laß dich nicht aufhalten, junge Braut, und mach dir keinen Kopf! Oder willst du mir noch etwas sagen?«
    »Jura, ich will dir tatsächlich noch etwas sagen, aber versprich mir, daß du dich nicht aufregst.«
    »Ein vielversprechender Anfang. Schieß los!«
    »Erinnerst du dich an den Fall Petritschez?«
    »Du meinst die Vergewaltigung in Petschatniki? Daran erinnere ich mich.«
    »Erinnerst du dich auch an den Hauptverdächtigen Artjuchin?«
    »Du meinst den, der dann plötzlich ein Alibi hatte?«
    »Ja. Gestern hat sich völlig zufällig herausgestellt, daß sein Alibi falsch war. Die Zeugin, die ausgesagt hat, daß Sergej Artjuchin sich im Moment des Verbrechens am anderen Ende der Stadt befand, ist in Wirklichkeit schon seit langer Zeit seine Geliebte. Ich habe Artjuchin gesagt, daß ich am Montag dem Untersuchungsführer von unserer Begegnung berichten werde. Und heute morgen habe ich einen Drohbrief bekommen. ›Tu das nicht. Du wirst es bereuen.‹«
    »Und du hast natürlich das Übliche getan. Habe ich recht?«
    »Ja, du hast recht. Ich habe sofort bei Olschanskij angerufen. Artjuchin konnte das nicht wissen, er konnte nicht wissen, daß seine Drohung bereits zu spät kommt. Aber heute morgen um zehn habe ich mich mit Olschanskij vor dem Standesamt getroffen, und das konnte der gesehen haben, für den es von Interesse war.«
    »Verzeih, aber was für ein Teufel hat dich denn geritten, daß du dich mit Olschanskij getroffen hast?«
    »Ich habe ihm den Drohbrief übergeben, damit er ihn den Gutachtern vorlegt.«
    »Du bist ein Dummkopf, Nastja. Verstehst du denn wenigstens, daß du dir selbst eine Falle gestellt hast?«
    »Mittlerweile habe ich es verstanden.«
    »Mittlerweile? Was willst du damit sagen?«
    »Ich will damit sagen, Jura, daß Ljoscha und ich das zehnte Paar waren, das heute getraut werden sollte. Aber wir haben darum gebeten, daß man uns auf die Schnelle und ohne alle Feierlichkeiten traut, einfach in einem der Büros. Und zu der für uns bestimmten Uhrzeit, um 12.15 Uhr, haben nicht Ljoscha und ich den Trauungssaal betreten, sondern das Paar mit der Nummer elf. Genauer, das Paar sollte den Saal betreten. Aber dazu kam es nicht mehr, denn die Braut wurde erschossen.«
    »Wunderbar.«
    Korotkow erhob sich aus dem niedrigen Sessel und dehnte mit einem leisen Stöhnen seine schmerzenden Glieder. Dann trat er dicht an Nastja heran und blieb, groß und bedrohlich, vor ihr stehen.
    »Nach einer so optimistischen Schlußfolgerung hast du also vor, einfach so wieder in der Gegend herumzufahren? Bist du noch ganz bei Trost, meine Liebe? Wenn der Mord an dem Mädchen ein Irrtum war, wenn in Wirklichkeit du gemeint warst, woher nimmst du dann die Gewißheit, daß es keinen zweiten Versuch geben wird?«
    »Du brauchst mir keine Angst zu machen, die habe ich sowieso schon, aber mein Gehirn hat deshalb noch nicht ausgesetzt. Wenn der Mörder mich gemeint und sich geirrt hat, dann war es mit Sicherheit nicht Artjuchin. Denn der kennt mich von Angesicht zu Angesicht. Am ehesten handelt es sich um einen Auftragskiller. Wenn es ihm gelungen ist zu entkommen, dann kann er nicht wissen, daß ich noch am Leben bin. Und wenn es ihm nicht gelungen ist, dann ist er jetzt hier, in diesem Gebäude, weil etwa zehn Minuten nach dem Mord bereits alle Ein- und Ausgänge unter Kontrolle waren. Und wenn er hier ist, dann habe ich auf der kurzen Strecke bis zum Restaurant nichts zu befürchten. Jetzt, da der Name des Opfers an jeder Ecke laut ausgesprochen wird, weiß er natürlich längst, daß er sich geirrt hat, aber er kann nichts tun, weder das Gebäude verlassen noch Artjuchin anrufen.«
    »Ich weiß nicht, Nastja«, sagte Korotkow, nachdenklich den Kopf schüttelnd. Ich würde es an deiner Stelle lieber nicht riskieren.«
    »Ich würde es auch lieber nicht tun, aber man erwartet uns. Acht Personen, Jura, vier Elternpaare. Wie würde es denn aussehen, wenn Sascha mit Dascha käme und Ljoscha allein, ohne mich! Meine Mutter ist extra zur Hochzeit aus Stockholm gekommen, ich bin gestern nicht einmal zum Flughafen mitgefahren, um sie abzuholen, weil ich davon ausging, daß wir uns heute sehen.«
    »Um wieviel Uhr erwartet man euch?«
    »Um zwei. Und jetzt ist es bereits zwanzig vor.«
    »Na gut, ich gebe es auf«, sagte Korotkow seufzend, »gegen dich kommt man nicht an. Aber nimm für alle Fälle meinen Revolver mit.«
    »Bist du verrückt geworden? Es könnte ja tatsächlich etwas passieren. Und dann kommt heraus, daß

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