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Anastasija 04 - Tod und ein bisschen Liebe

Anastasija 04 - Tod und ein bisschen Liebe

Titel: Anastasija 04 - Tod und ein bisschen Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Marinina
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zum Markt.«
    »Dann hat sie also gegen halb elf angerufen?« fragte Selujanow nach.
    »Ja, ungefähr.«
    »Gut. Hat Sie jemand auf dem Markt gesehen? Kann jemand bestätigen, daß Sie nach elf wirklich auf dem Markt waren und nicht im Gorki-Park, um sich mit Kirjuchin zu treffen?«
    »Aber sicher, aber sicher«, beeilte sich das Mädchen zu sagen, »wissen Sie, der Markt ist gleich nebenan, drei Minuten zu Fuß, deshalb treffen sich dort ständig Leute aus der Nachbarschaft. Gleich fällt mir ein, wem ich dort am Samstag begegnet bin. . .«
    Sie runzelte die Stirn, und kurz darauf erhellte sich ihr Gesicht.
    »Das Ehepaar aus dem vierten Stock, die Fjodorows. Sie haben Erdbeeren gekauft. Ich habe es mir deshalb gemerkt, weil die Erdbeeren ja noch so teuer sind, und sie haben gleich drei Kilo genommen. Ich habe im Scherz gefragt, wozu sie die vielen Erdbeeren brauchen, ob sie vielleicht Vorhaben, sie weiterzuverkaufen. Und sie haben mir erklärt, daß ihr Sohn Geburtstag hat und daß etwa zehn seiner Mitschüler zum Feiern kommen, und weil die üblichen Torten und Kuchen allen zum Hals heraushängen, sollten die Kinder zum Nachtisch Erdbeeren mit Sahne bekommen. Fragen Sie die Fjodorows, sie werden es Ihnen bestätigen. Sie wissen bestimmt noch, daß wir miteinander gesprochen haben.«
    »Ich werde sie fragen. Woran erinnern Sie sich noch? Wen haben sie noch getroffen oder gesprochen?«
    Sie überlegte.
    »Ich war danach noch im Supermarkt, und die Kassiererin konnte nicht herausgeben auf fünfzigtausend Rubel, ich habe an die zehn Minuten an der Kasse gestanden, bis sie das Wechselgeld zusammen hatte, aber ich weiß nicht, ob sie sich noch an mich erinnern kann . . .«
    »Welcher Supermarkt war das genau und welche Kassiererin?«
    »Der Supermarkt in der Nachbarstraße, er heißt Elena-Plus. Es gibt dort zwei Kassiererinnen, eine junge, die vielleicht achtzehn ist, und eine ältere mit so einer seltsamen, komplizierten Frisur. Die war es.«
    »Um welche Uhrzeit waren Sie in dem Supermarkt?«
    »Warten Sie . . . Ja, ich erinnere mich, die Kassiererin murmelte etwas davon, daß gleich Mittagspause sei und ich ihr im Nacken sitze mit meinem Wechselgeld. Ein ziemlicher Drachen . . .«
    »Wann schließt der Supermarkt über Mittag? Zwischen eins und zwei?«
    »Ja. Also muß es kurz vor eins gewesen sein.«
    »Gut, machen wir weiter. Wohin gingen Sie danach?«
    »Ich war noch in der Bäckerei, die haben zwischen zwei und drei Mittagspause, so daß ich noch rechtzeitig kam. Und dann ging ich wieder nach Hause.«
    »Kann das jemand bestätigen?«
    Selujanow ging die Zeit bis zum späten Abend durch und ließ sich jeden Schritt beschreiben, den Olga bis dahin gemacht hatte. Eifrig zählte sie alle Personen auf, die sie im Laufe des Tages getroffen hatte, Selujanow nickte schweigend und nahm mit Genugtuung zur Kenntnis, daß sie, falls Latyschew sie um ein Alibi gebeten hatte, seinen Auftrag vor Schreck völlig vergessen hatte.
    »Gut, Olga Dmitrijewna, wenn Sie die Wahrheit sagen, dann müssen unsere Mitarbeiter Sie aufgrund Ihrer phänomenalen Ähnlichkeit mit dieser Frau verwechselt haben. Wir werden natürlich jedes Ihrer Worte überprüfen, deshalb bitte ich Sie, ein Blatt Papier und einen Stift zur Hand zu nehmen und einen genauen Bericht darüber zu schreiben, was Sie am 13. Mai gemacht haben. Bitte geben Sie auch die Namen und Telefonnummern der Personen an, die Ihre Aussagen bestätigen können.«
    Nach einer halben Stunde verließ Selujanow die Wohnung von Olga Jemeljanzewa, rief aus der nächsten Telefonzelle bei Marat Latyschew an und bestellte ihn zur Petrowka.
    * * *
    Bartoschs Datscha lag in einer höchst malerischen Gegend in der Nähe der berühmten Schriftstellerkolonie von Peredelkino. Latyschew wußte, wie man am besten und schnellsten dorthin gelangte, deshalb achtete er kaum auf den Weg, sondern gab sich ganz seinen düsteren Gedanken hin. Dieses dumme Geschöpf hatte ihn ganz schön angeführt.
    Von seinem Besuch bei der Petrowka hatte er keinerlei Ärger erwartet, aber Selujanows Gesichtsausdruck hatte ihn sofort eines Besseren belehrt.
    »Ich frage Sie noch einmal«, hatte Selujanow ohne Umschweife begonnen, »wo waren Sie am Samstag, dem 13. Mai?«
    »Das sagte ich Ihnen bereits, ich war zu Hause.«
    »Wer kann das bestätigen?«
    »Auch das habe ich Ihnen bereits gesagt. Die Mitarbeiterin unserer Firma Olga Jemeljanzewa.«
    »Ich muß Sie leider enttäuschen«, hatte Selujanow mit einem Seufzer

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