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Anastasija 04 - Tod und ein bisschen Liebe

Anastasija 04 - Tod und ein bisschen Liebe

Titel: Anastasija 04 - Tod und ein bisschen Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Marinina
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Eintreffen der Miliz, die Leiterin des Standesamtes erlitt einen Schwächeanfall, man mußte die erste Hilfe rufen. Und Tamila, diese schwarzäugige Hexe, sah sofort ihre Chance gekommen. Sogleich begann sie zu flöten, daß man unmöglich Hochzeit spielen könne, wenn nebenan eine Leiche liege, daß dies ein Wink des Schicksals sei und so weiter. Und Elja gehorchte natürlich, wenn auch widerwillig. Zwar gab es nichts, das sie mehr wollte als diese Hochzeit, aber sie wagte es nicht, sich ihrer Mutter so offensichtlich zu widersetzen.
    Und nun mußte Valerij einen weiteren Monat warten, und er sah voraus, daß die vergangen zwei Wochen ein Kinderspiel gegen diesen Monat waren. Zum Druck von Tamilas Seite war der Widerstand seiner Mutter hinzugekommen, und nun hatte sich auch noch Eljas ehemaliger Galan in das Spiel eingemischt, der ganz offensichtlich ebenfalls hinter Bartoschs Geld her war. Wie sollte er das alles aushalten?
    Und noch etwas war beunruhigend: Hatte Latyschew gelogen, als er behauptete, Elja würde nach der Hochzeit kein Geld von ihren Eltern bekommen? Valerij sah diese Dinge genauso wie Elja: Die Eltern sorgten das ganze Leben lang für ihre Kinder, so war das hierzulande üblich. Aber wenn Marat recht hatte, und die Bartoschs sich tatsächlich weigern würden? Wozu nahm er dann das alles auf sich? Wozu hatte er dann Katja verlassen, wozu hatte er sie so schrecklich gekränkt? Wozu hörte er sich Tamilas Tiraden an, und wozu trocknete er ständig Eljas hysterische Tränen?
    War womöglich alles umsonst gewesen?
    * * *
    Sergej Artjuchin, der nach Entkräftung seines Alibis wegen Verdacht auf Vergewaltigung festgenommen worden war, wurde zweiundsiebzig Stunden später dem Untersuchungsführer vorgeführt, der in seiner Anwesenheit den Beschluß über die Anordnung von Untersuchungshaft verlas. Am nächsten Tag erhielt der zuständige Richter eine von Artjuchins Anwalt verfaßte Beschwerde, in der die Maßnahme als überzogen bezeichnet wurde, der Anwalt fand tausend Argumente dafür, daß man Artjuchin zu Unrecht festgenommen hatte, und forderte den Richter auf, ihn gegen eine entsprechende Kaution wieder auf freien Fuß zu setzen. Der Richter war an diesem Tag guter Laune und gab dem Antrag statt, nachdem er eine Kaution festgelegt hatte, die in Rubel zu hinterlegen war und einer Summe von fünfzigtausend Dollar entsprach. Am Samstag morgen wurde Artjuchin aus dem Gewahrsam entlassen, und bis zum Abend war er spurlos verschwunden.
    Am Sonntag morgen trafen sich im Sokolniki-Park drei Männer, die Artjuchin das Geld für die Kaution vorgestreckt hatten. Sie mußten den Flüchtigen dringend finden, sonst würden die fünfzigtausend Dollar den Bach hinuntergehen, genauer, der Staatskasse zum Opfer fallen.
    »Wie und wo sollen wir ihn denn suchen? Hat jemand einen Vorschlag?« fragte ein kleiner, glatzköpfiger Mann mit Brille und kariertem Sporthemd. Im Kreis seiner Geschäftskollegen war er bekannt für seine perfekte Buchführung und seine unwahrscheinliche Geschicklichkeit in steuerlichen Angelegenheiten.
    »Man müßte jemanden anheuern«, meinte ein Dicker, der auch beim Sprechen die Zigarette nicht aus dem Mund nahm. Er haßte es, selbst etwas tun zu müssen. In das Geschäftsleben hatte er sich seinerzeit nur gestürzt, um mit geringstem Aufwand möglichst viel Geld zu verdienen und damit die zu bezahlen, die ihn bedienten.
    »Wen denn anheuern? Das kostet schließlich auch Geld, und nicht gerade wenig. Man müßte jemanden finden, der es umsonst macht.«
    Diesen Vorschlag machte ein gut aussehender, braungebrannter Mann mit dunklem, stellenweise bereits ergrautem Haar und einer getönten Brille im sorgfältig rasierten Gesicht.
    »Dieser Bastard schuldet mir bereits seit dem März zehntausend Dollar, und genau damit hat er mich auch drangekriegt, könnt ihr euch das vorstellen? Er hat mir von einem Geschäft erzählt, das ihm genau die zehntausend einbringen wird, die er mir schuldet, aber da ihm die Miliz auf den Fersen sei, sagte er, solle ich ihn im Fall des Falles auslösen, damit das Geschäft nicht flötengeht. Was bin ich nur für ein Idiot, seufzte der Glatzköpfige in dem karierten Sporthemd, »ich will meine zehntausend retten und setze zusätzlich dreißigtausend in den Sand.«
    »Und uns hast du nun auch mit hineingerissen. Laß dir also etwas einfallen, damit wir ihn finden. Übrigens, was ist denn das für eine seltsame Geschichte? Wie konnte er im voraus wissen, daß man ihn

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