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Anbetung

Anbetung

Titel: Anbetung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: D Koontz
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damit angefangen, Mondgrundstücke zu verhökern. Ich hab gehört, du bist im Laden jetzt die stellvertretende Geschäftsführerin?«
    »Das ist ’ne ganz schöne Verantwortung. Besonders deshalb, weil ich auch in meinem Spezialfach weitergekommen bin.«
    »Machst du keine Fingernägel mehr?«
    »Doch, klar. Aber bisher war ich bloß Nageltechnikerin, und jetzt bin ich staatlich anerkannte Nagel designerin .«
    »Herzlichen Glückwunsch. Das ist ja toll!«
    Ihr schüchtern stolzes Lächeln war einfach liebenswert.
    »Manchen Leuten bedeutet so was nicht viel, aber ich bin total happy darüber«, sagte sie.
    Elvis kam vom Swimmingpool herüber und setzte sich uns gegenüber auf einen Gartenstuhl. Er weinte wieder. Durch die Tränen hindurch lächelte er Lysette an – oder ihren Ausschnitt. Selbst im Tod ist er ein Freund der holden Weiblichkeit.
    »Seid ihr noch zusammen, du und Bronwen?«, fragte Lysette.
    »Für immer. Wir haben dieselben Muttermale.«
    »Das hatte ich ganz vergessen.«
    »Sie mag es lieber, wenn man sie Stormy nennt.«
    »Kein Wunder«, sagte Lysette.
    »Wie steht’s mit dir und Officer Eckles?«
    »Ach, wir haben uns gerade erst kennen gelernt. Er scheint nett zu sein.«
    »Nett!« Ich zuckte regelrecht zusammen. »Der arme Kerl ist schon unten durch bei dir, stimmt’s?«

    »Vor zwei Jahren wär es so gewesen, ja. Aber in letzter Zeit hab ich mir überlegt, ob nett nicht ausreicht. Verstehst du?«
    »Es gibt viel Schlimmeres als nette Leute, wenn man sich so umschaut.«
    »Auf jeden Fall«, sagte sie. »Es dauert eine Weile, bis man merkt, was für eine einsame Welt es doch ist, und dann … dann kriegt man richtig Angst vor der Zukunft.«
    Elvis, der ohnehin schon in einer empfindlichen Gefühlslage gewesen war, verlor bei Lysettes Bemerkung endgültig die Fassung. Die Tränenbäche, die ihm über die Wangen liefen, wurden zu Strömen, und er vergrub das Gesicht in den Händen.
    Lysette und ich plauderten eine Weile weiter, Elvis schluchzte lautlos vor sich hin, und mit der Zeit tauchten vier weitere Gäste auf.
    Als der Chief und Officer Eckles wiederkamen, machte Karla gerade die Runde mit einem Tablett Käseklöße, die dem Begriff Horsd’œuvre neues Gewicht verliehen. Wyatt nahm mich beiseite und ging mit mir zur anderen Seite des Pools, damit wir uns ungestört unterhalten konnten.
    »Robertson ist erst vor fünf Monaten zugezogen«, sagte er. »Das Haus in Camp’s End hat er auf einmal bezahlt, keinerlei Hypothek.«
    »Wo hat er sein Geld her?«
    »Geerbt. Bonnie Chan sagt, dass der Mann nach dem Tod seiner Mutter aus San Diego gekommen ist. Obwohl er schon vierunddreißig ist, hat er bis dahin noch bei ihr gelebt.«
    Bonnie Chan war eine für ihre extravaganten Hüte bekannte Immobilienmaklerin. Offenbar war sie es, die Robertson das Haus verkauft hatte.
    »Soweit ich momentan feststellen kann«, fuhr der Chief fort, »hat er eine reine Weste. Noch nicht mal ’nen Strafzettel wegen Geschwindigkeitsüberschreitung hat er bekommen.«

    »Man könnte sich erkundigen, wie seine Mutter gestorben ist.«
    »Das hab ich schon angeleiert. Aber im Augenblick hab ich nichts in der Hand, um ihn hochzunehmen.«
    »Und die Ordner über diese ganzen Killer?«
    »Selbst wenn ich davon auf legale Weise erfahren hätte, ist das bloß ein krankes Hobby. Es könnten auch Recherchen für ein Buch sein. Da ist nichts ungesetzlich dran.«
    »Aber verdächtig.«
    Wyatt zuckte die Achseln. »Wenn es ausreichen würde, verdächtig zu sein, dann säßen wir allesamt im Bau. Du als Erster.«
    »Aber Sie werden doch ein Auge auf ihn haben?«, sagte ich.
    »Nur weil du dich noch nie geirrt hast. Ich werde noch heute Abend jemand rüberschicken, um diesen Mr. Robertson etwas zu beschatten.«
    »Ich wünschte, Sie könnten mehr tun«, sagte ich.
    »Junge, wir sind hier in den Vereinigten Staaten von Amerika. Gewisse Leute würden sagen, dass es verfassungswidrig ist, einen Psychopathen daran zu hindern, sein Potenzial zu entfalten.«
    An manchen Tagen bringt mich der Chief mit solchen zynischen Sprüchen zum Lachen. Heute war keiner dieser Tage.
    »Das hier ist eine wirklich üble Sache, Sir«, sagte ich. »Dieser Typ, wenn ich an sein Gesicht denke … da läuft es mir eiskalt den Rücken runter.«
    »Wir beobachten ihn ja, Junge. Mehr kann ich nicht tun. Kann nicht einfach nach Camp’s End fahren und ihn abknallen. « Der Chief warf mir einen eigentümlichen Blick zu. »Du übrigens auch nicht.«
    »Schon der

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