Ancient Blades 2 -Das Grab der Elfen
Schritt.«
Sie riss an der Leine des Blaulings, und er kletterte ihr auf den Arm. Wie ein Äffchen legte er sich um ihre Schultern und schloss die Augen. Einen Augenblick später war er eingeschlafen. »Weißt du, Urin, eigentlich sollte ich deinen hundeförmigen Arsch hier herauszerren und dich in der Schmiede verrecken lassen. Du hast kein Recht, diese Halle mit deiner stinkenden Gegenwart zu verunreinigen. Aber irgendwie ist es wohl passend, dass du hier stirbst. O ja, irgendwie liegt sogar eine gewisse beschissene Poesie darin, nicht wahr? Umgeben von den Sinnbildern dessen, was du verraten hast. An dem Ort, den du um ein Haar abermals verraten hättest.«
Sie wollte gehen.
»Balint«, stöhnte Slag, »verrat mir … eines.«
Sie seufzte übertrieben und wandte sich noch einmal um.
»Was wirst du … tun? Mit den verdammten Fässern?«
Die Zwergin runzelte die Stirn. »Ich habe meine Befehle. Ich zünde sie an. Sehe zu, wie sie verbrennen, eins nach dem anderen.«
»Aber … warum? Sie sind unbezahlbar.«
»Für mich sind sie ungefähr so viel wert wie der Waschlappen einer Hure. Sie sind Geschichte .« Das letzte Wort klang wie ein Fluch, um vieles schlimmer als alle Ausdrücke, die Balint bisher benutzt hatte. »Unser Volk hat lange gebraucht, um zu vergessen, Urin. Um zu vergessen, wer wir einst waren. Nach dem Willen des Königs soll nichts an jene Größe erinnern, die wir nie wieder erlangen werden. Und nun verrätst du mir etwas.«
Slag blickte zu Balint auf.
»Was, beim Höllenpfuhl, hattest du damit vor?«
Slag gelang es, kurz zu kichern, bevor sich seine Brust verkrampfte und ein Hustenanfall ihn schüttelte, bis ihm die Augen tränten.
»Ich wollte sie unserem König verkaufen. Als Gegenleistung dafür, dass er mir …« Wieder kicherte er kläglich. »… heimzukehren erlaubt.«
Balint nickte verständnisinnig und hob die Schultern. »Aber es hätte nicht ausgereicht, um seine Vergebung zu erlangen. Was dies betrifft, stinkst du schlimmer als der Hosenbeutel eines Goblins.« Sie ging zur Tür. Bevor sie die Schwelle überschritt, wandte sie sich ein letztes Mal zu den drei Gefährten um. »Leb wohl, Schwanzlutscher!«, sagte sie und zog die Tür hinter sich zu.
Malden stand da und hielt Acidtongues Griff umklammert, während er versuchte, seine Wut nicht hinauszubrüllen. Dann trat er an Slags Seite.
»Deine Artgenossin hat einen hässlichen Charakter«, sagte er.
»Ganz zu schweigen von ihrer ungehobelten Wortwahl«, stimmte Cythera ihm zu.
»Ja«, flüsterte Slag. Trotz seiner Schmerzen huschte ihm ein wehmütiges Lächeln über das Gesicht. »War sie nicht großartig?« Seine Augen schlossen sich, und seine Atmung wurde flacher. Er war eingeschlafen.
Cythera näherte sich der geschlossenen Tür und legte eine Hand dagegen. Dann hielt sie einen Finger hoch und bat um Ruhe. »Ich höre sie nicht mehr – sie müssen weg sein.«
»Der Göttin sei Dank«, murmelte Malden.
»Also, ich bin mir fast sicher, dass Balint nicht die Wahrheit sagte.«
»Darüber, was mir geblüht hätte, falls ich sie getötet hätte? Ich versichere euch, um ein Haar hätte ich die Folgen in Kauf genommen.«
»Das meine ich nicht. Vielmehr mag ich kaum glauben, dass sie kein Gegenmittel dabeihatte. Kam sie dir wie eine Närrin vor?«
»Was? Nein, das nicht. Also, dass sie eine Närrin ist.«
Cythera nickte. Er sah ihr an, dass sie angestrengt nachdachte. »Sie baute diese Falle auf. Bestrich den Pfeil mit Gift. Meine Mutter brachte mir die Anwendung von Giften bei und bläute mir ein, diese Methode nicht im Traum in Erwägung zu ziehen, falls ich kein Gegenmittel zur Verfügung hätte. Und wenn sich Balint zufällig geritzt hätte, während sie den Pfeil in die Falle einlegte? Sie muss etwas dabeihaben und kann Slag ganz sicher helfen.«
»Und du willst, dass ich ihr das Gegengift stehle.«
»Genau.«
Malden lachte. Der Auftrag kam ihm mehr als gelegen.
»Folg ihr! Selbst wenn du nicht an das Mittel herankommst oder ich mich irre und sie doch nichts dabeihat, erfährst du zumindest, wo sich dieser Fluchtschacht befindet. Aber sei vorsichtig! Sie ist zweifellos die Herrin über die Fallen. Was immer jenseits der Tür auf dich lauern mag, es hat mit Sicherheit tödliche Wirkung.«
»Ah. Also soll ich allein gehen.«
Cythera errötete. »Ich muss hierbleiben und mich um Slag kümmern. Ich weiß, es ist gefährlich, aber womöglich Slags letzte Hoffnung.«
Malden warf einen Blick auf den
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