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Ancient Blades 2 -Das Grab der Elfen

Ancient Blades 2 -Das Grab der Elfen

Titel: Ancient Blades 2 -Das Grab der Elfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Chandler
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vielleicht hatte es einen anderen Grund für ihre Flucht gegeben. Vielleicht waren die Wiedergänger zuerst hier gewesen.
    Möglicherweise war Slag auch ein anderer Fluchtweg aus dem Vincularium eingefallen, und sie hatten die günstige Gelegenheit genutzt. Aber bestimmt hätten sie eine Nachricht hinterlassen, einige in den Staub gekritzelte Worte oder … oder irgendetwas.
    Malden entdeckte keine Spur, die das Verschwinden der beiden Gefährten erklärt hätte.
    Es gab keinerlei Anzeichen für einen Kampf. Kein Blut auf dem Boden. Nichts war umgeworfen worden oder stand nicht mehr an seinem Platz. Malden runzelte die Stirn. Er wollte unbedingt begreifen, was hier vorging. Oder was er tun sollte.
    Er eilte aus der Tür hinaus und wollte seine Freunde suchen. Als er jedoch zum Aufzug hinüberblickte, packte neues Entsetzen seine Seele.
    Dort brannte Licht. Es handelte sich nicht um das Flackern einer Kerze, sondern um wogenden Fackelschein, und den gab es gleich mehrfach. Schritte waren zu hören, und Malden glaubte, mehr als ein Dutzend Wiedergänger herannahen zu sehen, und zwar aus einer ganz anderen Ecke der Ebene. Vermutlich waren sie ihm von den Wohnstätten aus gefolgt, womöglich über eine Treppe, die er übersehen hatte. Sie brauchten den Aufzug nicht, und nachdem Malden ihn gesperrt hatte, hatten sie die Stufen genommen und waren lediglich ein wenig langsamer vorangekommen.
    Aber es war unwichtig, welchen Weg sie nahmen – wichtig war nur, dass sie sich näherten. Dass sie anrückten, um ihn zu holen.
    Malden trug ein magisches Schwert und hatte einen gesunden Arm, mit dem er die Waffe schwingen konnte. Aber er war nie zum Schwertkämpfer ausgebildet worden, und ihm fehlte jegliche Mordlust. Er wusste genau, dass er keinem einzigen Wiedergänger standzuhalten vermochte, erst recht nicht zwanzig von ihnen. Er war zum Dieb ausgebildet worden – also tat er, was ein Dieb unter diesen Umständen tat.
    Er versteckte sich.

Kapitel 62
    Die Schmiede bot Malden hundert gute Verstecke. Er zog in Betracht, sich in dem großen Ofen zu verbergen. Vielleicht oben in der Gießpfanne. Aber nein, dort säße er dann fest, sollten ihn die Wiedergänger entdecken. Aus dem gleichen Grund schied auch die Halle der Meisterstücke aus. Dort würde er sich in die Ecke getrieben fühlen, falls ihn seine Verfolger aufstöberten.
    Am Ende wählte er ein einfaches Versteck – eine Stelle, die bei der Vielzahl verstohlener Winkel vielleicht übersehen würde. Er schob einige Schrottteile zur Seite und grub sich, so gut er konnte, in einen kleinen Berg Kupferabfälle, die an der Wand aufgehäuft waren. Er wählte Kupfer aufgrund der Farbe – er hatte kein Verlangen, sich zufällig mit Arsen oder einem anderen Gift zuzudecken, das er nicht auf Anhieb erkannte. Sobald er sich in dem Metallhügel versteckt hatte, löschte er das Licht und häufte weitere Kupferstücke über sich. Er ließ lediglich Augen, Mund und Nase frei, damit er Luft bekam und sehen konnte.
    Dann versuchte er sich so still wie möglich zu verhalten.
    Er brauchte nicht lange zu warten. Fackelschein erfüllte die Schmiede, Schritte kamen auf ihn zu. Viele Schritte.
    Er wagte den Kopf nicht zu heben und wollte warten, bis die Eindringlinge ganz nahe waren.
    Er hätte mit allem gerechnet, nur nicht mit Cytheras Stimme.
    »Er ist nicht hier, seht ihr?«, rief sie. Ihre Stimme klang müde und noch ängstlicher, als er sie in Erinnerung hatte. Sie schien vor dem Aufzugraum zu stehen. »Ich habe es euch doch gesagt. Er ist ein Dieb. Ein Schurke! Beim ersten Anzeichen von Ärger ist er weggelaufen. Vermutlich rennt er nach Helstrow, so schnell ihn seine Beine tragen.«
    In diesem Moment wäre Malden um ein Haar aus seinem Versteck hervorgekrochen, um ihr zu sagen, dass sie sich irrte. Dass er sie niemals verlassen würde. Dass er das Gegenmittel hatte.
    Aber dann meldete sich eine andere Stimme zu Wort.
    Es war eine höhnische Stimme, ausgesprochen hoch, aber deutlich männlich. Sie troff vor Sarkasmus und hatte einen Akzent, der so fremdartig war, dass Malden nicht jedes Wort verstand. Diesen Akzent hatte er noch nie zuvor gehört, da war er sich sicher.
    »Ich glaube dir, dass du mich nicht anlügst. Schließlich sind Menschen allseits für ihre Skrupel bekannt. Aber ich glaube, wir müssen uns trotzdem umsehen.«
    Malden hörte, wie sich viele Füße bewegten, dann klirrte die Aufzugkette. »Was ist das? Seht! Ein Stück Eisen hat sich von allein in die Kette

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