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Ancient Blades 2 -Das Grab der Elfen

Ancient Blades 2 -Das Grab der Elfen

Titel: Ancient Blades 2 -Das Grab der Elfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Chandler
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ungläubig. Falls Mörget seine Worte wiederholte, musste er sie als Beleidigung auffassen und eine Antwort einfordern.
    »Aye, einen Augenblick lang hielt ich dich für einen Feigling, aber dann erkannte ich die Wahrheit. Du wolltest sie in einen Hinterhalt locken, richtig? Das ergibt einen Sinn. Du wartest nicht darauf, dass der Feind dich stellt. Nein, du lauerst ihm auf! Ich lerne ja so viel von dir, Ritter aus dem Westen!«
    »Du glaubst, ich wollte … nein«, erwiderte Croy. »Nein, nein – wir können nicht gegen diese Wesen kämpfen. Wir müssen die anderen finden. Falls es hier noch mehr von diesen Elfen gibt …«
    »Du glaubst, ein Dieb, ein Zwerg und die nutzlose Tochter einer Hexe seien von Nutzen gegen sie?«, wollte Mörget wissen.
    Croy musterte den Barbaren. »Nicht im Mindesten«, erwiderte er. »Aber genau darum geht es. Wir müssen sie in Sicherheit bringen.«
    »Und meinen Ruhm noch länger hinausschieben«, murrte Mörget. »Das gefällt mir nicht.«
    »Mir gefällt das alles auch nicht. Aber ich kenne meine Pflicht. Das Leben von Unschuldigen steht auf dem Spiel.«
    Mörget knurrte angewidert. »Unschuld ist keine Eigenschaft, die bei meinem Volk hohes Ansehen genießt. Das ist bloß ein anderes Wort für Schwäche.«
    »Ich habe geschworen, jenen beizustehen, die sich nicht selbst helfen können. Wenn du im Kampf gegen deine Dämonen meine Hilfe begehrst, dann musst du auf meine Weise vorgehen.«
    Mörget warf dem Ritter einen bösen Blick zu und dachte offensichtlich darüber nach, wie sehr er dessen Hilfe tatsächlich benötigte. Croy hoffte inständig, dass der Barbar Einsicht zeigte, und verspürte nicht das geringste Verlangen, sich von ihm zu trennen. Zumal er sich gerade so schwach und erschöpft fühlte. Er wollte Mörget nicht zurücklassen und allein nach Cythera suchen.
    Aber falls dessen Entscheidung anders ausfiel, konnte er nichts dagegen unternehmen.
    Glücklicherweise war der Barbar Vernunftgründen gegenüber weiterhin zugänglich. »Schon gut«, knurrte er. »Schon gut! Wir gehen auf deine Weise vor.«

Kapitel 61
    Zwischen roten Schatten eilte Malden durch die Straßen der Wohnebene und schlug den Weg zum Aufzug ein. Jeder Schritt erschütterte seinen Arm und bereitete ihm Schmerzen, aber sie waren bei Weitem nicht mehr so schlimm wie zuvor auf der Leiter. Jede Sprosse hatte ein neues Kapitel im Buch der Qualen aufgeschlagen. Inzwischen schmerzte die Verletzung einfach nur noch scheußlich.
    Aber das war unwichtig. Er musste weiter. Er hörte den Klopfer, der sich verzweifelt einen Weg über den Boden ertastete, und dessen Rhythmus noch abgehackter klang als zuvor. Auch das ging ihn nichts an.
    Der Aufzugkäfig wartete auf ihn in dem kleinen Raum. Der Aufzugschacht lag größtenteils in Dunkelheit verborgen – das rote Licht aus dem Hauptschacht reichte nicht so weit, und die Straßenlampen hatten am Rand der Wohnstätten aufgehört. Aber es gab immerhin so viel Licht, dass Malden sich in den Käfig ducken, die Tür schließen und an der Kette im Innern ziehen konnte.
    Als der Käfig nach oben in Richtung Schmiedehalle stieg, hörte er Balint einen letzten wütenden Schrei ausstoßen. »Fass mich nicht an«, brüllte sie, »oder ich schneide dir den Schwanz ab und benutze ihn als Briefbeschwerer!«
    Etwas hatte sie gepackt. Die Wiedergänger, vielleicht auch Mörgets Dämon oder …
    Es war unwichtig.
    Es hatte nichts mit ihm zu tun. Er zog an der Kette und zog und zog. Der Mechanismus war so simpel, dass ihn jeder benutzen konnte, nicht nur ein Zwerg mit seinem genialen Verständnis für Maschinen und Geräte. Man zog an der einen Seite der Kette, um den Aufzug nach unten zu befördern. Zog man an der anderen Seite, stieg er nach oben.
    Zoll für Zoll kroch der Käfig durch den Schacht. Bald war Malden wieder in tintige Schwärze getaucht. Er trug noch immer Slags behelfsmäßige Laterne mit sich herum und verwahrte den Feuerstein, mit dem sie entzündet wurde, im Rucksack. Immer weiter zog er an der Kette, ohne Pause, bis ihm der gesunde Arm lahm wurde. Welch guter Ausgleich, dachte er, nun fühlt sich der brennende Schmerz im verletzten Arm nicht mehr gar so unerträglich an.
    Selbst in der Dunkelheit nahm er wahr, als der Käfig die Schmiede erreichte. Er ließ die Kette los, und sie klirrte in der Finsternis. Er stieß die Käfigtür auf und trat hinaus. Nun galt es, Licht zu machen, und er fingerte an seinem Rucksack herum. Ihn nur vom Rücken zu hieven, war

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