Ancient Blades 2 -Das Grab der Elfen
Dämonenhaut ein. Glasiges Blut strömte aus den Wunden hervor, aber die Kreatur verdoppelte nur ihre Anstrengungen, sich der Zwergin zu bemächtigen, und schoss einen zweiten Tentakel auf ihren Knöchel. Mit rudernden Armen stürzte sie nach hinten und ließ den Schraubenschlüssel fallen. Einen Zoll nach dem anderen zog sie der Dämon zu sich heran.
»Das hat der Dämon noch nie getan«, verkündete Mörget und eilte herbei, um den Fangarm mit einem schnellen Hieb Dawnbringers zu durchtrennen. Die Klinge blitzte grell auf, während die Frau befreit davontaumelte.
»Was denn?« Croy stach abermals in den Körper der Kreatur. Aber er schien die lebenswichtige Mitte nicht finden zu können, die einzig wirklich verwundbare Stelle.
»Sich Arme wachsen lassen«, entgegnete Mörget. Ein neuer Tentakel peitschte nach der Zwergin, aber der Barbar packte sie am Gürtel und warf sie aus dem Gefahrenbereich. Als sich der Fangarm stattdessen ihm zuwandte, führte er das Schwert im engen Bogen nach unten. Das Glied wurde sauber durchtrennt und wirbelte kurz durch die Luft, bevor es auf die Fliesen klatschte. Das Ungeheuer schob sich vorwärts, um das verlorene Stück zurückzuholen. Es nahm den Tentakel so hungrig in sich auf, wie es den toten Zwerg verschlungen hatte.
»Wir wissen nur wenig über diese Monster«, stimmte Croy ihm zu. »Aber ich fürchte, mehr zu erfahren, wäre ein gefährliches Unternehmen.«
»Vielleicht«, sagte Mörget und schnitt einen breiten Streifen aus dem Dämon heraus, »aber es wäre von großem Nutzen, sollten wir noch weiteren Artgenossen begegnen.«
»Entschuldigung!«, brüllte die Zwergin und übertönte die Krieger. »Könntet ihr beiden Zitzensauger euer Gequatsche einstellen? Ich will dieses Ungeheuer töten.«
»Was glaubst du eigentlich, was wir hier tun?«, fragte Mörget einigermaßen höflich.
»Meine verdammte Zeit verschwenden.« Die Zwergin rannte auf den Brunnen zu. »Lockt ihn hierher! Ich habe einen Plan.«
Kapitel 66
Die Zwergin eilte voraus, während Croy und Mörget abwechselnd auf den Dämon einschlugen und zurücktänzelten, bevor er sie mit seinen Tentakeln treffen konnte. Croy ermüdete rasch und hoffte, dass ihre neue Gefährtin den Mund nicht zu voll genommen hatte. Er hielt nicht mehr lange durch und konnte auch die kugelförmige Masse im Innern des Dämons nicht entdecken, die er treffen musste, um ihn zu töten. Falls der Plan der Frau keinen Erfolg hatte, mussten sie sich zur Flucht entschließen, was ihm ganz und gar nicht gefiel.
Aber die Zwergin zeigte nach wie vor überzeugendes Selbstbewusstsein. Ihr verletztes Bein machte sie langsamer, aber bald hatte sie Stellung in Brunnennähe bezogen und fuchtelte mit den Armen, um die Aufmerksamkeit des Dämons zu erregen.
Der Barbar lachte hämisch, versetzte dem Ungeheuer einen tiefen Stich und sprang zurück. Der Ritter schlitzte ihm mit Ghostcutter oberflächliche Schnitte in den Rücken. Dieser Dämon war so leicht anzutreiben wie eine Schafherde, sobald man seine Vorgehensweise kannte. Er bewegte sich immer vorwärts, um den anzugreifen, der ihn zuletzt behelligt hatte. Gemeinsam schafften es Croy und Mörget, ihn genau zu der Stelle zu bugsieren, auf die die Zwergin deutete, auf eine bestimmte Bodenfliese, die nicht anders aussah als alle anderen.
»Die war für den beschissenen Saftsack mit dem magischen Schwert bestimmt«, erklärte sie. »Aber es könnte auch bei eurem Schleimbeutel klappen.«
»Es könnte …?«, ächzte Croy.
Sie hob die Schultern. Alle hielten den Atem an, als der Dämon über die Fliese floss.
Nichts geschah.
»Verfluchter Unflat! Murin konnte noch nie eine Falle stellen. Du da!«, rief sie und wies auf Mörget. »Schneid gefälligst das Seil da durch!«
Croy wandte sich um und entdeckte das Seil, das unauffällig an der Seite eines Turmes herabhing, aber er sah es nur kurz. Eine von Mörgets Wurfäxten durchtrennte es sauber. Das untere Ende fiel sofort zu Boden, während das obere Ende in die Höhe sauste – auf eine an der Turmseite befestigte Öse zu. Gleichzeitig stürzte etwas Dunkles und Schweres von der Decke herab.
Es erwies sich als zusammengeschnürtes Bündel Pflastersteine, das hoch oben an dem von Mörget durchtrennten Seil gehangen hatte. Die Steine fielen in die Tiefe und landeten auf dem Körper des Ungeheuers. Blut spritzte aus den kleinen Verletzungen hervor, die Croy ihm beigebracht hatte. Heiße, klare Flüssigkeit klatschte gegen die Mauern und
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