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Ancient Blades 2 -Das Grab der Elfen

Ancient Blades 2 -Das Grab der Elfen

Titel: Ancient Blades 2 -Das Grab der Elfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Chandler
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landete mit einem grausigen Platschen im Brunnen. Die Gesichter unter der Haut stießen hart gegen ihre Hülle, die Münder zu einem lautlosen Schrei qualvoll weit aufgerissen. Die ganze Kreatur wand sich vor Schmerz und Zorn und hämmerte wild mit den Tentakeln auf den Boden, griff nach dem Ritter, dem Barbaren und der Zwergin.
    Der Dämon war schwer verwundet und unter dem Steinhaufen gefangen. Aber der Aufprall hatte die lebenswichtige Mitte offenbar verfehlt, denn die Kreatur verging nicht auf der Stelle. Sie tobte und wütete und kämpfte, schoss blindlings Tentakel ab, als wolle sie unter dem Gewicht der Steine hervorkriechen, indem sie sich gleichzeitig in alle Richtungen ausbreitete. Aber sosehr sie sich auch aufbäumte, sie kam nicht frei.
    »Eigentlich müsste er endgültig gefangen sein«, sagte die Zwergin und rang keuchend nach Luft. Sie tat einen großen Schritt von dem Dämon weg, ließ die sich windende Masse aber nicht aus den Augen.
    »Und unsere Aufgabe wird dadurch auf jeden Fall leichter«, sagte Croy.
    Mörget lachte hämisch. »Aber die Methode ist doch die eines Feiglings. Eine Kreatur wie diese verdient es, im Zweikampf besiegt zu werden und nicht gefangen wie Nutzvieh, das man schlachtet, wann es einem gefällt.«
    Croy konnte dem Barbaren kaum beipflichten. Dämonen zu töten, war eine heilige Pflicht – er hatte einen Eid geleistet. Aber keine Silbe dieses Eides besagte, dass er die Tat auf lebensgefährliche Art und Weise durchführen musste. Er wog Ghostcutter in der Hand und näherte sich vorsichtig dem Ungeheuer, das sich krampfartig zusammen- und wieder auseinanderzog. Er hatte die Absicht, so große Stücke herauszuschneiden, bis er die lebenswichtige Mitte fand und es endlich töten konnte.
    Ein Tentakel schlug nach seinem Bein, und er wich zurück. Er schlug darauf ein, aber statt den Hieb abzuwehren, streckte sich der Auswuchs an seinem Fuß vorbei und dehnte sich, bis er zum Bersten gespannt war. Mit leisem Knall riss die Substanz vom Körper ab. Bebend und zuckend wurde der abgetrennte Tentakel ganz flach, während Croy angewidert und gebannt zugleich zusah. Eine Pfütze bildete sich, kaum breiter als zwei Hände. Ein einzelnes winziges Gesicht spähte aus der Haut hervor. Und dann kroch das Kind des Dämons einfach davon.
    »Lass das kleine Biest nicht entkommen!«, rief die Zwergin.
    Croy gab sich alle Mühe, das Gebilde aufzuspießen, stach mit Ghostcutters Spitze immer wieder danach, bis er befürchten musste, dass das Schwert auf den Steinfliesen stumpf wurde. Der Dämonenwinzling bewegte sich aber wesentlich geschmeidiger als sein Erzeuger und war in wenigen Augenblicken entkommen, schob sich auf die Galerie zu. Er wurde nicht langsamer, als er den Rand erreichte, sondern stürzte sich ins Leere und in das Wasser in der Tiefe.
    »Oh, pfui!«, rief Croy, und das war einer der schlimmsten Flüche, die ihm je über die Lippen gekommen waren. Er beugte sich über den Rand und spähte nach unten, konnte aber außer einem leisen Aufklatschen tief unter sich nichts erkennen.
    »Croy!«, rief Mörget. »Aufpassen!«
    Croy warf sich herum, ohne zu wissen, was ihn erwartete. Er veränderte den Griff um Ghostcutter und rannte zurück zu dem gefangenen Dämon, nur um zu sehen, dass er noch mehr Tentakel wachsen ließ, die er wie den ersten ausstreckte und dehnte.
    Mit ekelerregend platzenden Lauten rissen die Arme ab und erwachten zuckend zu eigenem Leben. Einer nach dem anderen kroch über den Boden, geradewegs auf Croy zu.
    »Irgendwelche Vorschläge?«, fragte Croy, aber Mörget schüttelte bloß den Kopf. Der Barbar hob Dawnbringer und rannte mit einem Schlachtruf auf die winzigen Dämonen zu, aber es waren zu unterschiedliche Ziele, und die Kreaturen machten keine Anstalten, ihn anzugreifen.
    Croy fuhr herum und schlug so schnell wie möglich zu, hieb nach jedem kleinen Dämon, der sich ihm näherte. Die meisten wichen seiner Klinge einfach aus. Einige erwischte er, erreichte aber nicht mehr, als ihr glasiges Blut zu vergießen, was sie kaum langsamer machte. Mörget trampelte auf ihnen herum, aber sobald er den Fuß hob, bliesen sie sich wieder auf und flitzten dem Schacht entgegen. Croy konnte gerade noch rechtzeitig aus dem Weg springen, als ein besonders großes Exemplar rasend schnell auf ihn zukam. Einer glitt über seinen Fuß, und er fühlte, wie die Berührung das Stiefelleder verbrannte. Er riss den Fuß zurück und sah zu, wie die Horde von der Galerie herabsprang und

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