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Ancient Blades 2 -Das Grab der Elfen

Ancient Blades 2 -Das Grab der Elfen

Titel: Ancient Blades 2 -Das Grab der Elfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Chandler
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derartigen Gelegenheiten mehr.« Sie blickte zu Boden. »Davon abgesehen gab es gewisse Verlockungen, denen ich entgehen wollte.«
    »Verlockungen wie mich«, warf er ein.
    »Bilde dir nur nichts ein!«, zischte sie und starrte stur geradeaus.
    Malden schüttelte den Kopf. »Ich habe doch dein Zögern bemerkt, als du das Aufgebot unterzeichnen solltest. Du bist dir gar nicht so sicher, was dein Herz betrifft, nicht wahr?«
    »Malden … wir haben doch darüber gesprochen. Du weißt, dass ich mich entschieden habe. Nach unserer Rückkehr heirate ich Croy. Der Kurs meines Lebens liegt genau bestimmt vor mir, er verläuft noch gerader als diese Straße.«
    »Das glaube ich erst, wenn du mir als Croys Ehefrau gegenüberstehst.«
    Mit blitzenden Augen sah sie ihn an. Ihr Mund war zu einem zornigen Strich verzogen. Hätte sie die Begabung ihrer Mutter für Magie gehabt, hätte sie ihn vermutlich an Ort und Stelle so lange verflucht, bis sich seine Haut nach außen gestülpt hätte. Stattdessen konnte sie ihn bloß finster anstarren.
    Er erwiderte ihren Blick und gab nicht nach. Aber als sie sich weigerte, den Köder zu schlucken, schaute er schließlich weg. Sie ritt noch eine Weile schweigend neben ihm her, dann trieb sie ihren Zelter an und preschte zurück an Mörgets Seite. Für sie war die Unterhaltung anscheinend beendet.
    Der Tag verging, wie Reisetage im Regen vergehen, mit wenig Unterhaltung und in brütendem Schweigen. Als niemand in sein Lied einstimmte, verstummte Croy nach einer Weile, obwohl er weiterhin lächelte, als die Straße unter ihnen dahinglitt. Malden hatte den Ritter noch nie zuvor glücklicher erlebt. Selbst Mörget schien die Vorstellung einer Fahrt durch endlose Meilen aus Schlamm und bestellten Feldern zu verdrießen. Nur Croy war trotz des Regens bester Laune.
    Schließlich sank die Sonne im Osten dem Horizont entgegen, während sie sich von ihr entfernten. Der Himmel nahm eine gelbe Färbung an, wurde rosafarben, und dann fiel es immer schwerer, etwas zu erkennen. Croy rief Mörget zu, sie sollten für die Nacht anhalten.
    Dem Blutgott sei Dank, dachte Malden. Nach acht Stunden auf dem Wagen schmerzten seine Beine beinahe so sehr wie sein Gesicht, und jeder Stein und jede Furche auf der Straße verursachten ihm neue Pein. Er hätte sich niemals vorstellen können, dass Herumsitzen so müde machte.
    Vor ihnen am Straßenrand tauchte schließlich ein Meilenhaus auf, und Malden konnte das Herbergsschild erkennen, eine mit unbeholfenen Strichen gemalte Kuh. Croy zufolge schrieb ein königliches Gesetz vor, dass an der Straße von Ness nach Helstrow nach jeweils zehn Meilen derartige bequeme Unterkünfte für Reisende anzubieten seien. Sobald Malden das Haus näher betrachten konnte, fragte er sich, wie wohl die gesetzliche Beschreibung von bequem lautete. Es handelte sich um eine einstöckige Bruchbude mit einer Reihe von Ställen an der Seite, wo man die Pferde für die Nacht unterstellen konnte. Irgendwann in der Vergangenheit hatte man die Wände weiß gekalkt, aber Zeit und Staub hatten sie jeder Sauberkeit und Ansehnlichkeit beraubt. In dem Strohdach wimmelte es von Ratten, aber zumindest drang gelbes Licht aus den Fenstern.
    Es gab keinen Stallburschen für die Pferde, also erklärte sich Mörget bereit, sich darum zu kümmern – und bei ihnen zu übernachten. »Ich bin daran gewöhnt, unter freiem Himmel zu schlafen«, erklärte er, »und würde mich in einem solchen Gebäude nur unwohl fühlen.«
    Malden war mehr als erleichtert, als er vom Wagen springen konnte und mit den anderen das Haus betrat. Die Gaststube des Meilenhauses Zur Kuh war genauso schäbig wie sein Äußeres: ein langer Raum mit einer niedrigen, durchhängenden Decke, der bloß vom flackernden Feuer im Kamin erhellt wurde. An der Wand hing ein Kuhfell, das an einigen Stellen kahl gescheuert war. Die Stube war leer bis auf den Wirt, der noch müder aussah, als sich Malden fühlte. Der Mann führte sie zu einem Tisch am Feuer und brachte ihnen, was er zu essen hatte. Das erwies sich als Schwarzbrot und ein dünner Gemüseeintopf, der völlig geschmacklos war, und den man eigentlich nur den Bauern vorsetzen konnte, die das Meilenhaus Zur Kuh besuchten. Allerdings gab es Ale, und das war mehr als willkommen.
    Kaum einer sprach während der Mahlzeit, und alle zogen sich sofort nach dem Essen in die Kammern zurück, die man ihnen im hinteren Teil des Hauses zur Verfügung stellte. Cythera und Croy bekamen jeweils ein

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