Ancient Blades 2 -Das Grab der Elfen
eigenes Zimmer, während sich Malden und Slag eine Unterkunft teilen mussten.
»Was ist das?«, fragte der Zwerg und begutachtete die Einrichtung. Der Raum war kaum groß genug für zwei Matratzen, die aus Strohsäcken mit moderigen Decken bestanden. Als Slag eine der Decken abzog, brachten sich kleine dunkle Tiere mit vielen Beinen vor dem Licht in Sicherheit. »Hier schlafe ich nie und nimmer.«
»Sag dem Hausherrn Bescheid und bitte ihn, dir ein richtiges Bett zu bringen«, sagte Malden. »Ich wäre schon mit einem Blätterhaufen und mit einem Stein als Kopfkissen zufrieden.«
»Ha! Lach nur, du Spaßvogel! Genau das erwartet dich nämlich in Zukunft«, erwiderte Slag. »Sobald wir den Strow überquert haben, wird dir diese Herberge wie der schiere Luxus vorkommen. Ich hasse es zu reisen. Der verdammte Wagen hat so schlimm gerüttelt, dass ich keinen Augenblick schlafen konnte.« Der Zwerg warf sich mit einem tiefen Seufzer auf seine Bettstatt und schnarchte kurz darauf bereits laut. Das war das Zeichen, auf das Malden gewartet hatte. So müde er auch war, er musste noch etwas in Erfahrung bringen, sonst würde er davon in seinen Träumen heimgesucht. Lautlos schlüpfte er aus der Tür und huschte den Flur entlang.
Cythera hatte das Zimmer genommen, das der Vorderseite des Hauses am nächsten lag, denn es war vermutlich das wärmste. Malden klopfte leise an ihre Tür – er wollte sie nicht wecken, falls sie schon schlief. Er wartete eine Weile und schalt sich schon einen Narren, als sich die Tür einen Spaltbreit öffnete und ihn eines ihrer blauen Augen anblinzelte. Das Auge öffnete sich weit, als sie sah, wer da stand.
»Malden, was bildest du dir ein, mich so einfach zu besuchen?«, flüsterte sie.
»Ich nahm an, ich sei vielleicht willkommen.«
»Wenn Croy vorbeikommt …«
»… erschlägt er mich auf der Stelle«, vollendete Malden den Satz. »Aber die Belohnung scheint mir das Wagnis allemal wert zu sein.«
»Ich wollte sagen, dass es ihn am Boden zerstören würde. Sein bester Freund, der sich Freiheiten bei seiner Verlobten herausnimmt! Ich frage dich noch einmal – was hast du dir dabei gedacht, mich so einfach zu besuchen?«
»Die Worte, die du mir heute unterwegs sagtest, haben mich auf einen Gedanken gebracht. Ich finde keine Ruhe, bis ich genau weiß, was du empfindest. Du hast mich als Versuchung bezeichnet.«
»Eine Versuchung, die ich hinter mir lassen wollte.« Sie griff nach seinen Händen. »Malden, ich will nicht abstreiten, dass ich eine gewisse … Zuneigung für dich empfinde. Und ich schulde dir etwas. Ohne deine Hilfe wären meine Mutter und ich noch immer Sklavinnen.«
»Ich bin nicht gekommen, um eine Bezahlung für geleistete Dienste einzufordern.«
In der Dunkelheit konnte er ihr Gesicht kaum erkennen, aber er war sich ziemlich sicher, in ihren Augen den Ausdruck tiefer Erleichterung zu entdecken. Hätte sie sich ihm hingegeben, wenn er eine solche Belohnung verlangt hätte? Aber natürlich hätte sie ihn danach niemals mehr lieben können. Malden wusste genug über Frauen, um das zu verstehen.
»Gewiss nicht«, sagte sie. »Ich weiß, dass du das nicht so siehst. Unter deiner ganzen Anmaßung verbirgt sich ein sanfter Mann. Also – sei lieb. Lass mich meine Schuld bezahlen, indem ich Croy gegenüber kein Wort von deinem Besuch erwähne. Erweis mir einen weiteren Dienst und vergiss diesen Gedanken.«
Ein klügerer Mann hätte in diesem Augenblick nicht versucht, sie zu küssen. Sie wehrte sich nicht, wandte aber den Kopf ab, sodass er ihre Wange statt ihre Lippen küsste. Seufzend näherte er sich ihrem Ohr.
»Ich verstehe«, sagte er. »Du hast dich wirklich entschieden.«
»Ich habe nie etwas anderes behauptet.« Sie seufzte. Lag Bedauern in ihrer Stimme, eine gewisse Schwermut, ein Verlangen? Oder wollte er das bloß heraushören?
Der Kloß in seinem Hals erstickte ihn beinahe. Er hatte gehofft… nun, er hatte gehofft. Und Hoffnung war genau das wert, was sie kostete. »Gut«, sagte er. »Ich belästige dich nicht mehr.«
Er ging ohne einen weiteren Blick, lehnte sich vor seiner Kammer gegen die Wand und wartete, bis sein Herz nicht mehr so heftig pochte.
Kapitel 17
Am nächsten Morgen erwachte Malden erst spät. Als er in die Gaststube kam, musste er entdecken, dass es kein Frühstück mehr gab – die Küche war bereits geschlossen. Aber im Wagen befanden sich Vorräte, also ging er zum Stall, wo seine Gefährten bereits warteten. Cythera und Croy
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