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Ancient Blades 2 -Das Grab der Elfen

Ancient Blades 2 -Das Grab der Elfen

Titel: Ancient Blades 2 -Das Grab der Elfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Chandler
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eigenen Gesetze macht, was hindert ihn dann zu erklären, dass Mord kein Verbrechen ist, oder dass ein Mann mit seiner Schwester schlafen darf, wenn er Lust dazu hat?«
    »Möglich wäre das schon«, meinte Mörget gleichmütig. »Aber ich habe noch nie von einem Häuptling gehört, der solche grundsätzlichen Regeln außer Acht lässt. Tötet ein Mann kaltblütig, durchbohren wir ihn mit einem Schwert, das ist immer schon so gewesen. Vergewaltigt ein Mann die Tochter eines anderen Mannes, dessen Frau oder Mutter, erdrosseln wir ihn.«
    »Und wenn ein … nur so ins Blaue hinein gesprochen … wenn also ein Mann den Besitz eines anderen Mannes stiehlt? Sagen wir, seine Pferdedecke. Oder etwas vergleichbar Wertloses.«
    »Welche Strafe droht da in der Freien Stadt?«
    Malden hob die Schultern. »Der Strang.«
    »Ah! Siehst du, da versagen eure feinen Regeln. Man tötet einen Mann, nur weil er stiehlt? Ganz gleich, warum er die Tat beging? Was, wenn er bloß einen Laib Brot nimmt, um seine hungernde Familie zu ernähren? Das ist doch sinnlose Grausamkeit!«
    »Ich habe diese Strafe schon immer für übertrieben gehalten«, stimmte Malden dem Barbaren zu.
    »Ja, da sind wir im Osten viel menschlicher. Wir töten unsere Diebe nicht. Wir schneiden ihnen einfach die Füße ab und lassen sie im Dreck herumkriechen wie die Hunde, die sie sind.«
    »Oh«, machte Malden. »Aber … wie soll dann ein verstümmelter Dieb seine Familie ernähren? Er kann doch nur betteln gehen.«
    »In meinem Land gibt es keine Bettler.«
    »Nicht?«
    Wieder lachte der Barbar. »Wenn sich ein Mann nicht selbst ernähren kann, machen wir ihn zum Sklaven. Wir lassen nie jemanden verhungern.«
    »Oh«, machte Malden abermals.
    »Weißt du … manchmal glaube ich, dass euch das richtig guttäte – wenn mein Volk dieses Land überrennen würde«, meinte Mörget und deutete auf die Weizenfelder. »Ihr seid verweichlicht. Ihr braucht einen vernünftigen Krieg, um härter zu werden. Damit ihr euch wieder daran erinnert, was im Leben wichtig ist.«
    »Verzeih mir, wenn ich hoffe, dass es nie so weit kommt«, erwiderte Malden.
    Der Barbar lachte. »Keine Angst, kleiner Mann. Eine ganze Bergkette beschützt dich. Eine Mauer, die uns zurückhält.« Er lachte so herzlich, dass er beinahe die Zügel fallen ließ.
    »Und Ritter wie Croy, die uns beschützen«, fügte Malden hinzu.
    Schlagartig hörte Mörget auf zu lachen. Er warf Croy, der im Duett mit Cythera eine alte Ballade sang, einen durchdringenden Blick zu. »Ich bin gespannt zu sehen, woraus er gemacht ist, wenn wir unserem Dämon gegenüberstehen. Ob er kämpfen kann oder nicht.«
    Er sagte das, ohne zu lachen. Eine Beobachtung, die Malden aus unerklärlichen Gründen Unbehagen bereitete.

Kapitel 18
    An diesem Tag legten sie beinahe zwanzig Meilen zurück und brachten die Pferde damit fast an die Grenze der Erschöpfung. »Ich dachte immer, dass Männer auf Pferden reiten, um rascher vorwärtszukommen als zu Fuß«, sagte Malden zu Mörget, als sie vor einem weiteren Meilenhaus anhielten. »Aber ich glaube, zu Fuß wären wir weiter gekommen.«
    »Bah! Pferde sollten über kurze Entfernungen galoppieren und nicht in Schrittgeschwindigkeit dahintrotten, wie wir es von ihnen verlangen. Ein Mann zu Fuß kann am Tag eine größere Strecke bewältigen als ein Pferd«, sagte der Barbar. »Allerdings kann er nicht so viel schleppen.« Mörget zügelte die Pferde neben dem Stall – das Anwesen ähnelte dem Meilenhaus Zur Kuh fast zum Verwechseln – und klopfte gegen die Wagenseite, um Slag zu wecken. Der Zwerg starrte mit zusammengekniffenen Augen auf das Wirtshausschild.
    »Die Bude heißt Zum Weizenbündel ?«, fragte er. »Zuerst die Kuh. Jetzt der Weizen. Ich frage mich, was wohl drinnen an der Wand hängt. Diese Bauern haben wirklich einen beschissenen Einfallsreichtum.«
    Croy sprang vom Pferd und schlug dem Zwerg auf den Rücken. Slag hätte sich beinahe in den Staub gelegt. »Zwischen Ness und Helstrow gibt es sieben Meilenhäuser«, erklärte der Ritter. »Sie sind nach den sieben freigiebigen Segnungen der Göttin benannt. Komm, du wirst den Namen vergessen, wenn du erst einen Becher Ale getrunken hast.«
    Croy trat ein, und Cythera folgte ihm so dichtauf, dass Malden keine Gelegenheit hatte, ihren Blick einzufangen. Offensichtlich waren ihre Worte in der vergangenen Nacht ernst gemeint gewesen.
    »Mein Junge«, murmelte Slag neben ihm, »wäre dein Rivale weniger vertrauensselig als

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