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Ancient Blades 2 -Das Grab der Elfen

Ancient Blades 2 -Das Grab der Elfen

Titel: Ancient Blades 2 -Das Grab der Elfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Chandler
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wünschen. Ich weiß, dass dir Flüche leichter über die Lippen kommen, also frage ich gar nicht erst nach weiteren guten Wünschen.« Malden erhob sich auf unsicheren Beinen. Ab dem vierten Becher Ale hätte mich etwas zurückhalten sollen, dachte er.
    »Du gehst?«, fragte Slag.
    »Nein, nein, nein, nein!«, rief Malden. »Ich muss nur hinaus. Pissen.«
    Der Zwerg sah ihn an, als würde er kein Wort glauben, aber es stimmte. Malden verlangte nicht danach, in dieser Nacht noch ein Dutzend Meilen zu laufen, ohne vorher zu schlafen. Er würde kurz vor Einbruch der Morgendämmerung aufbrechen.
    Er trat hinaus in die kalte Nachtluft, ließ Musik und Feuer hinter sich und näherte sich dem Abort. Am Himmel marschierte ein ganzes Heer von Sternen über einen makellosen dunklen Himmel.
    In Ness hatte sich Malden eine Existenz aufgebaut. Auch in Helstrow konnte er das schaffen, davon war er überzeugt. Es wäre eine ganz leichte Entscheidung gewesen, wenn da nicht …
    Er führte den Gedanken nicht zu Ende. Er wollte gerade die Hose öffnen, als er hinter sich ein scharfes Knacken hörte. Er zuckte zusammen und fuhr herum.
    Hinter ihm stand ein Mann in einem schweren Umhang, eine Kapuze verhüllte seine Züge. Er hielt eine weiße Keule in der Hand, mit der er gegen die Wand des Meilenhauses schlug. »Wohin willst du?«, fragte er.

Kapitel 20
    »Dich habe ich doch schon gesehen«, sagte Malden. »Die Straße ein Stück zurück … Du bist …«
    »Ich bin der Mann, dem kein hinterhältiger kleiner Bauer je begegnen möchte«, erwiderte der Fremde. Auch wenn Malden sein Gesicht nicht sehen konnte, war er sicher, ihn erkannt zu haben. Es war der Grafschaftsvogt aus dem letzten Meilenhaus. Der ihn angesehen hatte wie ein Pferd, das er kaufen wollte. »Ich halte auf dieser Straße nach Ausreißern Ausschau. Die meisten bereiten mir nicht so viel Mühe wie du.« Er schlug den Umhang zurück, und Malden erblickte einen langstieligen Hammer, der dem Mann vom Gürtel hing. »Du wirst Prügel beziehen, gar keine Frage. Aber wenn du brav bist, erspare ich dir das Humpeln.«
    Humpeln. Allein schon bei diesem Wort gefror Malden das Blut in den Adern. Es klang viel zu harmlos, wenn man bedachte, was es eigentlich bedeutete – Beinbrechen war da viel genauer. Die traditionelle Strafe für Bauernlümmel, die zu oft von den Höfen flüchteten.
    Furchtsam befeuchtete Malden die Lippen. »Ich habe nicht die geringste Ahnung, was ich deiner Meinung nach getan haben soll, aber ich …«
    »Dein Herr hat mich ausgeschickt, um dich nach Hause zu bringen, mein Junge.«
    »Mein Herr? Ich weiß nicht, von wem du sprichst«, entgegnete Malden. »Ich bin Bürger von Ness, ein freier Mann. Ich reise mit Sir Croy, einem Ritter des Reiches. Er wird für mich bürgen, wenn wir hineingehen und ihn wecken.«
    Der Grafschaftsvogt kicherte. »Du hast eine wahre Silberzunge, das muss ich dir lassen. Die meisten, die ich einfange, können kaum ein Wort in der Königssprache murmeln. Diese Fähigkeit muss dir geholfen haben, dass du auf dem Wagen mitfahren durftest. Hast du den Leuten auch den Unsinn verzapft, du seist ein Bürger? Haben sie dir wirklich geglaubt? Sieh dich doch bloß an, mein Sohn. Dürr wie eine Gerte und fast so klein wie ein Zwerg. Dir ist doch anzusehen, dass du von ärmlicher Geburt bist. Und wenn du noch so hübsche Stadtkleidung trägst, macht dich das noch lange nicht zum Ehrenmann.«
    Malden spähte nach links und rechts und suchte nach einem geeigneten Fluchtweg. Leider war keiner in Sicht. Der Abort stand ein gutes Stück vom Haupthaus entfernt, und er bezweifelte, schneller als der Vogt laufen zu können. Aber wenn er es ins Meilenhaus schaffte, konnte er die anderen wecken, und alles würde sich klären. Solange es ihm gelang …
    »Einen Augenblick!«, rief er, als ihm ein Gedanke kam. »Du sagst, mein Herr hat dich geschickt? Wie lautet denn bitte schön sein Name?«
    »Das müsstest du doch eigentlich wissen«, erwiderte der Grafschaftsvogt. »Prestwicke. Sein Name ist Prestwicke. Er schickte mir deine Beschreibung und das Geld für die Gefangennahme im Voraus. Als ich dich gestern Abend entdeckte, sandte ich ihm eine Botschaft. Er wird morgen hier sein, um dich mitzunehmen – einerlei, ob du dann laufen kannst oder nicht.«
    Bei der Erwähnung des Namens krampfte sich Maldens Herz zusammen. Er hatte sich solche Mühe gegeben, Prestwicke zu entkommen, aber anscheinend gab der Meuchelmörder nicht so schnell auf.

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