Ancient Blades 2 -Das Grab der Elfen
Monster hätte mich gefressen«, erklärte Malden. »Ich hatte die ganze Zeit solche Angst, dass ich befürchtete, meine Hose …«
Mörget kicherte. »Kleiner Mann, glaubst du, es gibt einen Unterschied zwischen Entsetzen und Mut? Beides gleicht dem Mond in seinen Phasen. Manchmal nimmt er ab, manchmal nimmt er zu, aber der volle Mond ist immer da. Wir können ihn bloß nicht sehen.«
»Seit diesem Tag hast du oft genug wahren Mut bewiesen«, fuhr Croy fort. »Erst kürzlich, als du dich dieser Quest angeschlossen hast. Wenn wir gegen einen Dämon antreten, wenn du einer von uns wirst und dein Leben dem Kampf gegen die Ungeheuer verschreibst, dann hast du jetzt die beste Gelegenheit, dieses Handwerk zu erlernen.«
»Du willst, dass ich ein Ancient Blade werde?«, fragte Malden. »So wie du?« Der Dieb schien seinen Ohren nicht zu trauen.
Ritter und Barbar sahen Malden erwartungsvoll an.
»Ich bin nicht zu deinem Knappen geschaffen, mein Freund«, beharrte Malden. »Und eigentlich bin ich auch kein Schwertschwinger. Bitte … ich danke dir, wirklich, aber …«
»Nimm es einfach einen Augenblick lang in die Hand. Erlebe, wie es sich anfühlt«, beharrte Croy.
Malden starrte den Ritter an. Dann spähte er zum Ufer hinüber, wo Cythera und Slag im Gras saßen. Croy fragte sich, was er sich von den beiden wohl erhoffte. Vielleicht verlieh ihm ihr Anblick Mut, denn er ergriff das Schwert. Beinahe hätte er es fallen gelassen – vermutlich hatte er nicht mit dem Gewicht gerechnet –, aber dann schwang er es durch die Luft. Tropfen verheerender Säure flogen durch die Dunkelheit und warfen im Unterholz Blasen.
Der Dieb trat auf einen nahe stehenden Baum zu und führte die Klinge in einem weit ausholenden Bogen. Angesichts Maldens erbärmlicher Körperhaltung zuckte Croy zusammen, aber er jubelte, als das Schwert mit einem Laut wie hundert wütende Schlangen in den Baumstamm biss. Malden sprang zurück, als der Baum umkippte und krachend zu Boden stürzte. Die Äste brachen ab, als sie auf dem Waldboden auftrafen.
Der Stumpf sah am Rand verbrannt aus, aber in der Mitte war der Schnitt sauber. Einen Augenblick später trat Harz zutage.
»In Sadus Namen«, keuchte Malden.
Croy hüstelte höflich. Schließlich waren die Schwerter der Göttin geweiht und nicht dem Blutgott.
»Croy, mir ist klar, dass du dies als großen Freundschaftsbeweis betrachtest«, sagte Malden. »Ich muss zugeben, ich bin … gerührt.« Der Dieb starrte zu Boden. »Aber ich fürchte, ich bin dessen nicht würdig. Es gab Augenblicke, da war ich kein so … treuer Freund, wie ich es hätte sein sollen. Es gab Augenblicke, da habe ich bewiesen, dass ich dieses Geschenk nicht verdiene.« Maldens Arm zitterte, als er sprach, und starke Gefühle drohten ihn zu übermannen. Säuretropfen regneten auf den Teppich aus Kiefernnadeln. »Ich muss dir etwas sagen. Du willst es sicherlich nicht hören …«
Croy hob die Hand und gebot Schweigen. »Lass die Vergangenheit ruhen«, verlangte er. Dies war ein geheiligter Augenblick. Die Weitergabe einer solchen Waffe war ein heiliger Ritus. »Beweise mir von diesem Augenblick an, dass du es verdienst, mich Bruder nennen zu dürfen.«
»Wenn du die Klinge nicht willst, kleiner Mann«, sagte Mörget, »übernehme ich sie gern von dir. Falls nötig mit Gewalt.«
Malden lachte, aber Croy nickte ernst. »Das ist einer unserer Eide«, sagte er. »Falls sich ein Schwertträger als unwürdig erweist, muss er herausgefordert und auf der Stelle getötet werden.«
»In diesem Fall sollte ich diese Klinge besser festhalten«, erwiderte Malden. »Für den Augenblick.«
Kapitel 22
Schließlich luden die Gefährten ihre Ausrüstung auf und schwangen sich auf ihre Pferde. Natürlich waren Mörget und Croy erfahrene Reiter, und auch Cythera wusste sich zu helfen. Slag brauchte Unterstützung, um auf den Rücken seines Ponys zu gelangen, aber sobald er im Sattel saß, schien er zurechtzukommen. Also mussten alle warten, während Malden versuchte, auf seinen Grauschimmel zu steigen. Er war gelenkig genug, um in den Sattel zu kommen, aber dort oben schien der Boden viel zu weit entfernt zu sein; ihm wurde schwindelig, und er musste wieder absteigen. Es war einfach lächerlich. Wie oft hatte er an den Fingerspitzen vom Turm des Göttinnendoms in Ness gehangen, hundert Fuß über dem Straßenpflaster? Aber die Art und Weise, wie dieses Pferd immer in Bewegung war, bereitete ihm Unbehagen. Mörget bot an, ihn
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