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Ancient Blades 2 -Das Grab der Elfen

Ancient Blades 2 -Das Grab der Elfen

Titel: Ancient Blades 2 -Das Grab der Elfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Chandler
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mit Lederriemen festzuschnallen, wie man es manchmal bei Alten und Schwerkranken machte, die trotz ihrer Schwäche reiten mussten. Malden lehnte ab. Er würde es schaffen. Er musste es schaffen. Er konnte nicht mehr zurück. Die halbe Welt trachtete ihm nach dem Leben – ganz zu schweigen von Prestwicke.
    Endlich gelang es ihm, im Sattel zu bleiben und die Zügel zu halten, wie man es ihm gezeigt hatte. Die Stute hatte sich bereits als geduldiges Tier erwiesen, sie setzte sich ohne Aufforderung in Bewegung und folgte den anderen. Croy hatte recht gehabt – sie erledigte die ganze Arbeit. Malden klammerte sich am Sattelknauf fest und versuchte, nicht hinunterzufallen.
    Im Wald gab es keine Straßen, nicht einmal Pfade. Hier lebte niemand – diese Gegend war so menschenleer, wie das Ackerland bevölkert gewesen war. Die Reiter suchten sich ihren Weg durch dichte Haine knorriger Bäume hindurch und an moosbewachsenen Felsen vorbei. Croy führte die Gruppe an. Er hatte ein ungewöhnliches Talent dafür, die beste Route zu finden. Die anderen folgten ihm in einer Reihe hintereinander. Slag ritt auf seinem Pony genau vor Malden, aber er schien ein genauso schlechter Reiter zu sein wie der Dieb. Das Tier scherte immer wieder aus und fand mit seinen kurzen Beinen anderswo besseren Halt, während es über gefallene Stämme stieg oder tiefe Senken passierte. Dann folgte Maldens Stute dem Pony, und alle mussten anhalten, bis die Pferde wieder in eine ordentliche Reihe zurückgeführt wurden.
    Solche Unterbrechungen sorgten für ein langsames Vorankommen. Malden hatte viel Zeit, sich mit den Geräuschen des Waldes vertraut zu machen, die ihn ständig auf eine Weise überraschten, wie es die Rufe von Soldaten oder Gewitterdonner niemals geschafft hätten. Jeder Vogel zwitscherte ein ihm unbekanntes Lied, jedes Froschquaken war wie das Gebrüll einer Bestie. Zumindest ähnelte das endlose Baumlabyrinth den Mauern von Stadthäusern, sodass er sich nicht so schutzlos ausgeliefert fühlte wie draußen auf den Weizenfeldern.
    Dennoch beschäftigten ihn die Geräusche des Waldes auf Schritt und Tritt, und er bemerkte zu spät, dass sein Pferd wieder einmal einen besseren Weg gefunden zu haben glaubte und ihn zu einer Baumgruppe führte. Plötzlich blickte er auf, und Slag ritt nicht mehr vor ihm.
    Er hatte sich verirrt.
    Nun, die anderen konnten ja nicht weit weg sein. Er schrie »Hallo!«, dann rief er Croys Namen und zog an den Zügeln, wie man es ihm gezeigt hatte, damit die Stute stehen blieb. Doch sie wusste es offensichtlich besser als ihr Reiter, trottete weiter und suchte sich einen Weg durch hohes Farngebüsch, das Maldens Knie streifte.
    »Nein, nein, ich sagte Halt!«, keuchte Malden. Dafür gab es gewiss einen bestimmten Ausdruck, oder nicht? Er hatte ihn in der Stadt gehört, wenn Kutscher ihre Gespanne lenkten. »Whoa«, sagte er, und das Pferd stand plötzlich still.
    Malden konnte zwar verhindern, dass er zu Boden stürzte, wurde aber auf den Hals der Stute geschleudert, und ein Fuß rutschte aus dem Steigbügel. Verzweifelt klammerte er sich an der Pferdemähne fest, verfluchte sich selbst und versuchte, in den Sattel zurückzugelangen.
    Das war der Augenblick, als er das Summen hörte.
    Er erstarrte, sämtliche Sinne auf das seltsame Geräusch gerichtet.
    Es klang nicht freundlich.
    Morgenlicht fiel durch das Blätterdach, umspielte die schimmernden Blätter und tauchte das Unterholz plötzlich in leuchtende Farben. Der Wind, der die Äste bewegte, ließ keinen Augenblick lang nach und trug lediglich den Laut seines eigenen Wehens heran. Malden wandte sich so weit wie möglich im Sattel um und versuchte zu erkennen, was sich hinter ihm befand. Er entdeckte nur Felsen, Bäume und Dornengestrüpp.
    »Hast du das gehört?«, fragte Malden die Stute.
    Sie hatte es gehört. Ihre Ohren standen steil aufgerichtet, und sie scharrte unruhig mit einem Vorderhuf über den Boden. Kein Zweifel – sie wollte davonlaufen, aber ihr Reiter hatte ihr den Befehl zum Stehenbleiben gegeben.
    »Das hast du nun davon, einem dummen Herrn gehorchen zu müssen«, teilte ihr Malden voller Mitgefühl mit. »Vielleicht sollte ich deinen Rat befolgen.« Er trug keine Sporen, aber als er ihr mit den Fersen in die Flanken trat, setzte sie sich bereitwillig in Bewegung. Malden verdrehte den Hals, um sich umzusehen und nach der Quelle des Summens Ausschau zu halten, und …
    Da war es wieder. Noch lauter, ganz in der Nähe. Um ein Haar wäre

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