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Ancient Blades 2 -Das Grab der Elfen

Ancient Blades 2 -Das Grab der Elfen

Titel: Ancient Blades 2 -Das Grab der Elfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Chandler
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geschäftlich nach Helstrow reisen mussten. Er hatte die Gruppe zuvor kaum beachtet, allerdings war eine Frau dabei. So tief im Süden begegnete man nur selten weiblichen Zwergen.
    Aber der, der ihn ansprach, war ein Mann, ein winziger Bursche mit buschigem Bart und einem Haarschopf wie ein Schrubber, den man schon vor Jahren auf den Müll hätte werfen sollen. Seine Augen waren knopfartig und dunkel, leuchteten aber voller Tatkraft.
    »Du hast etwas von einem wilden Mann mit einem rot bemalten Gesicht erzählt.«
    Der Wirt runzelte die Stirn. Nicht schon wieder, dachte er. Nicht noch mehr Fragen! »Das trifft zu«, erwiderte er. »Und wenn du nichts dagegen hättest …«
    »Er reiste mit den anderen? Bist du sicher? Denk gut darüber nach, Mensch! Es ist wichtig.«
    »Ja doch, du blöder kleiner Kerl«, knurrte der Wirt. Funken tanzten ihm vor den Augen. Das war kein gutes Zeichen, oder?
    »Sie fuhren nach Osten? Auf den Wald und die dahinterliegenden Berge zu? Und das war nicht gelogen, nur um dieses Arschloch von der Spur abzubringen? Entschuldigung! Ich muss das wissen!«
    Der Barbier-Feldscher antwortete für den Wirt, dem es schwerfiel, ruhig zu atmen. »Ja, ja, genau wie ich dem Schlächter sagte. Nach Osten!«
    Der Zwerg nickte und rannte zu seinen Gefährten zurück. Eine Weile flüsterten sie aufgeregt miteinander, dann flitzten sie in Richtung der Ställe aus der Gaststube hinaus. Der Wirt sah sie nie wieder.
    Wenigstens hatten sie im Voraus bezahlt.

Kapitel 26
    Sie hatten ein einfaches Lager vor dem Siegel aufgeschlagen. Dort aßen sie eine letzte Mahlzeit im Sonnenlicht, bevor sie einzutreten gedachten. Mörget briet das Fleisch des Höhlenkäfers und servierte jedem von ihnen ein großes Stück. »Wir brauchen unsere Kräfte«, erklärte er. »Vielleicht müssen wir mehrere Stunden dort drinnen verbringen, bevor wir den Dämon finden.«
    Malden starrte sein Stück Fleisch an. Es war weiß und sehnig und noch immer an einem verschrumpelten Stück Panzer befestigt. »Ich fand es immer besser, sich mit leerem Magen zu betätigen«, protestierte er.
    »Sei kein solcher Hasenfuß!«, rief Cythera und lachte ihn an.
    Malden fühlte, wie er errötete. Er nahm einen kleinen Bissen und war überrascht, um es höflich auszudrücken. »Ha! Das schmeckt tatsächlich ganz gut. Ähnlich wie Krabbenfleisch. Oder wie Wildbret.« Er aß alles auf und ließ sich noch eine zweite Portion geben. Als Herward schnuppernd das Lager betrat, war nichts mehr übrig.
    »Ich roch euer Essen«, sagte der Einsiedler. »Ich esse ja kein Fleisch. O nein. Niemals. Aber ich muss zugeben, dass der Geruch verführerisch war.«
    Croy hob die Schultern. »Dann bin ich froh, dir nichts mehr anbieten zu können, denn ich würde es verabscheuen, einen Mann zur Sünde zu verführen.«
    »Ja … das ist gut.« Malden hörte Herwards Magen knurren. »Sie würde es begrüßen …«
    Und der heilige Mann verstummte mitten im Satz. Er stand stocksteif da, als würde er von einer Vision heimgesucht.
    Malden folgte seinem Blick und sah, dass er den Eingang zum Vincularium anstarrte.
    »Die Göttin sei gesegnet«, sagte Herward und betrachtete voller Entsetzen die Öffnung im Siegel. »Sie hat bestimmt, dass das Verschlossene geöffnet werden darf.«
    Malden verdrehte die Augen, enthielt sich aber jeder Bemerkung. Seiner Erfahrung nach war es nicht ratsam, religiöse Eiferer ihrer Illusionen zu berauben. Herwards Kosmologie hing davon ab, dass sämtliche Ereignisse im Zusammenhang mit seinem Glauben einen einleuchtenden Sinn ergaben. Diesen Rübenwagen anzuheben, täte keinem gut.
    »Die Ketten?«, fragte Herward. »Sie waren verzaubert …«
    Cythera legte dem Einsiedler eine Hand auf die Schulter. »Die alte Frau aus deiner Vision erlaubte es, den Zauber zu entfernen«, sagte sie. Im Stillen beglückwünschte Malden sie zu ihrem Taktgefühl. Außerdem waren ihre Worte die reine Wahrheit. Es war Coruth gewesen, die in dieser Vision erschienen war, und es war auch Coruth gewesen, die Cythera die Macht verliehen hatte, die Ketten von ihrem Fluch zu befreien. »Offensichtlich befürwortet sie unser Unternehmen.«
    Herward nickte. Aber in seinen Augen stand Verwirrung, wie Malden bemerkte – sie blickten auf etwas Unsichtbares. Der Einsiedler sank auf die Knie und faltete die Hände. »Die Göttin sei gesegnet! Wie lange habe ich darauf gewartet! Ich verbrachte Jahre meines Lebens damit, die Ältesten zu studieren und ihre Geheimnisse zu

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