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Ancient Blades 2 -Das Grab der Elfen

Ancient Blades 2 -Das Grab der Elfen

Titel: Ancient Blades 2 -Das Grab der Elfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Chandler
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Wie hatten seine Vorfahren danach des Nachts nur Schlaf gefunden?
    Vermutlich hatten sie ruhig und friedlich geschlummert. Aus ihrer Sicht hatten sie einen langen und erbitterten Krieg gewonnen. Ein heimtückischer Verrat bedeutete Frieden und Sicherheit für ihre Nachkommen. Trotzdem, wenn sie darüber nachdachten, was sie getan hatten …
    »Die armen Elfen«, raunte Cythera mit belegter Stimme. Offensichtlich bewegten sie die gleichen Gedanken wie den Dieb.
    »Bedaure sie nicht allzu sehr«, mahnte Croy. »Schließlich waren sie böse. Eine dekadente und grausame Rasse. Sie ermordeten unsere Missionare auf so grässliche Weise, wie ich es in Gegenwart einer Dame nicht beschreiben kann. Sie beteten nur die eigenen Ahnen an. Sie opferten sogar ihresgleichen, um magische Macht zu gewinnen.«
    Malden dachte daran, was Slag gesagt und wie er das Böse definiert hatte. Man sprach schändlich über seine vernichteten Feinde, wenn man später die Geschichtsbücher verfasste. Welcher Anteil von Croys Worten entsprach der Wahrheit? Welcher Anteil war erfunden worden, um als Entschuldigung für grausame Taten zu gelten?
    »Was getan werden musste, wurde getan«, meinte Mörget. »Das ist alles. Ein Krieg muss mit allen Mitteln gewonnen werden. Um die Opfer kümmert man sich erst danach.«

Kapitel 29
    Als Malden die Falle entdeckte, musste er lächeln. Sie gehörte zu den ausgesprochen raffinierten Exemplaren ihrer Art, und die waren oft am schwersten aufzuspüren – Gefahren, die frei vor den Augen aller lagen.
    Der spiralförmige Gang führte Hunderte Fuß in die Tiefe und endete schließlich an einem großen Torbogen. Dahinter erstreckte sich eine natürliche Höhle, die bedeutend größer sein musste, als die schwache Laterne der Abenteurer zu enthüllen vermochte. Die Wände zu beiden Seiten des Torbogens bestanden aus unbearbeitetem Fels, der von Adern aus Mineralien durchzogen wurde und im Licht der Laterne funkelte. Der Boden der Höhle bestand aus grob behauenen Basaltfliesen. Durch seine weichen Ledersohlen spürte Malden, wie uneben sie waren. War dieser Raum den Zwergen so unwichtig gewesen, dass sie sich nicht die Mühe gemacht und ihn vollendet hatten? Malden wusste allerdings, wie gründlich die Zwerge waren, also hatte der unfertige Zustand sicher eine bestimmte Bedeutung.
    Quer durch die Höhlenmitte verlief ein gewaltiger Riss, eine Schlucht, die ein ungestümer unterirdischer Fluss vor undenklichen Zeiten gegraben hatte. Am Grund des Spaltes hörte Malden Wasser rauschen, vielleicht fünfzig Fuß tiefer. Dieser Spalt im Boden, den nicht einmal die Zwerge zu flicken gewusst hätten, schien völlig natürlichen Ursprungs zu sein. Malden fragte sich indes, ob mehr dahintersteckte, als auf den ersten Blick ersichtlich war. Er band seine Laterne an einem Seil fest und senkte sie vorsichtig in den Abgrund, um einen Blick auf die anderen Seiten werfen zu können.
    Genau, wie er gedacht hatte – die Seiten des Felsspaltes waren von Zwergenwerkzeugen geglättet. Jede Kante war abgerundet, jeder Riss mit Mörtel verfugt worden. Wer in diese Felsspalte stürzte, vermochte nicht wieder heraufzuklettern. Aber für das ungeübte Auge sah alles völlig natürlich aus.
    Die Zwerge hatten eine Brücke darüber errichtet, einen breiten, einladenden Pfad mit hohen Geländern auf beiden Seiten, damit niemand in die Tiefe stürzen konnte. Auf dieser Brücke konnte ein Dutzend Männer nebeneinander hergehen – oder vielmehr ein Dutzend Soldaten, die Seite an Seite marschierten. Sie sah aus, als trüge sie mühelos ein solches Gewicht. Es war auch keine übermäßig lange Brücke, da der Riss lediglich eine Breite von zehn Fuß hatte.
    Für einen Mann wie Malden, der in Jahren gelernt hatte, wie man verborgene Fallen geschickt und aufmerksam ausspähte, war die Gefahr hier mit Händen zu greifen.
    Er hielt Mörget zurück, gerade als dieser einen Fuß auf die Brücke setzen wollte.
    »Halt!«, raunte er. »Lass mich zuerst einen Blick darauf werfen.«
    Mörget runzelte die Stirn und betrachtete die Brücke. »Die sieht tragfähiger aus als so mancher Steg, den ich in meinem Leben überquert habe.«
    »Ich habe auch keinen Zweifel, dass sie dein Gewicht aushält – eine Weile.« Malden band das Seil mit der Laterne fest, damit er beide Hände frei hatte, und nahm ein weiteres Seil aus der Ausrüstungskiste. »Slag, treib einen Nagel dort in den Stein!«, forderte er und deutete auf eine der Basaltfliesen. »Binde das Seil

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