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Ancient Blades 2 -Das Grab der Elfen

Ancient Blades 2 -Das Grab der Elfen

Titel: Ancient Blades 2 -Das Grab der Elfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Chandler
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rollte er mit den Augen. Mit einem Seufzer, der in der stillen Umgebung wie ein Sturmwind klang, legte er sich auf das Pflaster und wiederholte seine Geste, die Hände zusammengelegt und die Augen geschlossen.
    Da begriff Croy und trat unwillkürlich einen Schritt zurück. Das kleine Haus war ein Zwergensarkophag. Und damit wollte er eindeutig nichts zu tun haben.
    Leider hatte er da keine Wahl. Als er sich der Mitte des gigantischen Raumes näherte, tauchten weitere Grabmale im Lichtschein auf. Zuerst nur einzelne, dann immer mehr, bis sie sich an eng beieinanderstehenden Steinhäuschen vorbeizwängen mussten. Gelegentlich blieb ihnen nichts anderes übrig, als darüber hinwegzusteigen. Die Sarkophage kamen in allen Größen und Formen vor – einige waren einfach nur Steinplatten zwischen den Pflastersteinen, andere wiederum stattliche Obelisken. Eins der Mausoleen wies sogar die Form einer Kugel auf, die auf vier kräftigen Beinen stand. Allerdings ähnelten sie sich in Schlichtheit und Größe. Kein Grabmal war so hoch, dass Croy nicht darüber hinwegsehen konnte.
    Eine Stadt der toten Zwerge, ein uralter Knochenacker, verborgen in der Finsternis unter der Welt.
    Ein solcher Ort konnte nur von Geistern heimgesucht werden. Croys Nackenhärchen sträubten sich, und er wollte so schnell wie möglich dem Schrecken entrinnen. Aber irgendwo in der Nähe musste der Dämon lauern. Allein aus Pflichtgefühl musste er ausharren.
    Nach einer Weile kamen sie nur noch gelegentlich an dem einen oder anderen Grabmal vorbei, und schließlich verblasste das letzte zu einem Schatten im Dunkel hinter ihnen. Sie gingen weiter, immer weiter auf die Mitte des Raumes zu. Es erschien unglaublich, dass es unter der Erde einen so großen Raum gab, aber die Pflastersteine nahmen einfach kein Ende.
    Bis sie dann doch aufhörten – so unvermutet, dass es Croy beinahe zum Verhängnis wurde. Ohne Vorwarnung endete der Boden und verwandelte sich in eine große Leere. Croy blieb gerade noch rechtzeitig stehen, und Malden rannte in ihn hinein. Croy breitete die Arme aus, um das Gleichgewicht nicht zu verlieren, aber dann glitt sein Fuß über die Kante, und er kippte. Er stürzte in die Dunkelheit, ins Nichts – und in seiner Panik glaubte er, die Grube sei endlos.
    Dann schlossen sich Mörgets gewaltige Pranken um seine Arme und rissen ihn zurück. Croy stieß die Luft aus und beruhigte sich. Er strich über die Vorderseite seiner Brigantine und unterdrückte mit Mühe ein Gefühl des Schwindels.
    Malden verzog das Gesicht zu einer Grimasse der Entschuldigung und streckte beide Hände zur Seite aus. Croy nickte brüsk, dann schlug er Mörget leise auf den Arm. Der Barbar grunzte bloß.
    Alle stellten sich am Rand auf, ihre Laternen enthüllten nur, wo der Boden endete und der Abgrund begann. Der Rand war gebogen wie die Wand, die sie zurückgelassen hatten, aber hier war es offensichtlicher. Es hatte den Anschein, als bestünde die Mitte dieser Halle nur aus leerem Raum.
    Aber er war nicht völlig konturlos. Das wenige in die Tiefe sickernde Licht enthüllte eine steile Ziegelmauer. Farblose Pilze wucherten wie Ohren und Nasen aus den Spalten zwischen den Steinen hervor.
    Slag hielt eine Hand hoch – zwei Finger zeigten nach unten. Er krümmte und streckte sie nacheinander, um zwei Beine zu simulieren, die eine Treppe hinunterstiegen. Croy nickte, und zusammen schritten sie den Grubenrand ab, wobei sie genau auf ihren Weg achteten.
    Stufen in die Tiefe fanden sie nicht. Aber ein Stück weiter links ragte eine glatte Felssäule aus dem ebenen Boden auf und verschwand über ihnen in der Dunkelheit. Die Säule endete ein Stück vor dem Rand. Eine gewaltige Eisenkette, dick wie Croys Oberarme, war daran festgeschraubt und spannte sich über das Loch. Sie erinnerte an den Faden, mit dem Slag seinen Holzkohlekreis durchschnitten hatte. Malden beäugte die Kette, als wolle er auf der Stelle darüberbalancieren.
    Mörget nahm seinen Rucksack ab und kramte darin herum. Er holte ein sorgfältig zusammengefaltetes Zelt hervor und riss es in Stücke. Bald wurde ersichtlich, was der Barbar vorhatte. Er brach ein Stück vom Zeltpflock ab und wickelte einen Streifen Zeltplane fest darum. Die Plane war gewachst, um sie wasserdicht zu machen, aber dadurch war sie auch leicht entzündlich. Mörget hielt die Kerze aus seiner Laterne an das Gebilde und hatte bald eine wild flackernde Fackel in der Hand.
    Bevor Croy ihn davon abhalten konnte, warf sich der Barbar

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