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Ancient Blades 2 -Das Grab der Elfen

Ancient Blades 2 -Das Grab der Elfen

Titel: Ancient Blades 2 -Das Grab der Elfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Chandler
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Vincularium aufhielt. Mit ausgestreckten Händen entfernte er sich von den Wassergeräuschen und bewegte sich einen vorsichtigen Schritt nach dem anderen vorwärts, bis seine Hände an eine Ziegelmauer stießen. Er drückte den Rücken dagegen und versuchte nachzudenken.
    Dann tastete er sich die Mauer entlang und entfernte sich vom Wasser. Der Boden war eben, und er stolperte nur selten, während er sich eine sanfte Steigung hinaufbewegte. Die Ziegel unter seinen Fingern waren in Größe und Form gleich, und er zählte sie unterwegs, um zu verfolgen, wie weit er vorwärtsgekommen war.
    Nach fünfzig Schritten endete die Mauer. Er tastete sich um den Rand und fand eine weitere Mauer, die im rechten Winkel davon fortstrebte. Er tappte einige Schritte geradeaus, stieß aber auf kein Hindernis und war überzeugt, einen größeren Raum betreten zu haben.
    Wie lange konnte er wohl ohne Waffen und ohne Licht blindlings weitergehen? Wie lange würde es dauern, bevor er in eine Grube stürzte – oder auf weitere Wiedergänger stieß?
    So lange, bis es nicht mehr weiterging. Wenn er stehen blieb, wenn er seinem Bedürfnis nachgab, sich hinsetzte, die Knie an die Brust zog und auf den Tod wartete, war er ein Versager. Eine Schande. Alle abgelegten Eide, alles, woran er geglaubt hatte, wäre umsonst gewesen. Er würde allein an einem dunklen Ort sterben und konnte bloß hoffen, dass niemand jemals seine Knochen fand. Dass niemand jemals erfuhr, welch ehrloses Ende er gefunden hatte.
    Das Einzige, was Croy noch immer sein Eigen nannte, war die Ehre.
    Er durfte nicht aufgeben. Irgendwo in der Dunkelheit wartete Cythera. Er hatte einen schlimmen Fehler begangen, sie ins Vincularium mitzunehmen, das wusste er. Er hatte sie in Todesgefahr gebracht. Nun blieb ihm keine andere Wahl, als sie zu finden und in Sicherheit zu bringen. Gleichgültig, wie er das schaffen sollte. Und es spielte auch keine Rolle, ob er dabei den Tod fand. Zumindest würde er bei dem Versuch sterben, etwas Nützliches zu vollbringen.
    Er setzte einen Fuß vor den anderen und stolperte in die Dunkelheit hinein.
    Ein Schritt. Der nächste. Mit der Stiefelspitze tastete er den Boden ab. Der Untergrund schien ihn zu tragen. Ein weiterer Schritt.
    In dem Augenblick nahm er ein Schaben wahr.
    Es war ein leises Geräusch, als riebe Leder auf Leder. Es war von überall ringsum zu hören. Croy konnte sich nicht vorstellen, welches Ungeheuer einen solchen Laut erzeugte. Noch dazu kam er aus jeder Richtung gleichzeitig. Er schwoll an und nahm wieder ab wie das Lied der Grillen in den Bäumen um Helstrow. Ein Laut, der ihm als Junge wohlvertraut gewesen war. Ein Laut, den er mit langen Sommertagen verband, als er mit Holzschwertern gespielt hatte. Ein Laut, der ihn an die Hände seiner Mutter und den Bart seines Vaters erinnerte.
    Nur war das Geräusch hundertfach lauter und drang womöglich aus dem Rachen der Bestie, die ihn am Ende töten würde.
    Er berührte das Füllhorn, das ihm als Talisman um den Hals hing. Göttin, mach mich bereit für deinen Willen , betete er. Natürlich stumm. Wenn er mit bloßen Händen kämpfen musste, dann wollte er es tun. Aber wenn er diesen Raum durchqueren konnte, ohne die Kreaturen auf sich aufmerksam zu machen, umso besser.
    Schließlich gestand die Ehre einem Mann auch eine gewisse Verstohlenheit zu. Falls damit die Entscheidung zwischen Leben und Tod zugunsten des Lebens fiel.
    Er tat den nächsten Schritt – und lief geradewegs in etwas Großes und Hartes hinein, das auf vielen Beinen vor ihm davonkroch. Das Schaben wurde stärker und lauter, bis ihm die Ohren zu bersten drohten.
    Dann erhob sich ein anderer Laut – der von Eisen auf Stein. Und ein Licht blitzte auf.
    Croy schlug die Hände vor die Augen, aber die Helligkeit verblasste bereits wieder. Erneut schlug Eisen auf Stein, und endlich sah Croy, womit er es zu tun hatte.
    Mörget hielt Dawnbringer umklammert. Die Klinge sandte das Licht aus.
    Überall ringsum standen riesige Höhlenkäfer, friedlich wie Vieh auf der Weide. Eine ganze Herde – und die Tiere erzeugten den schabenden Laut. Sie glichen der Kreatur, auf die die Gefährten an der Oberfläche gestoßen waren, und dem Ritter kam es so vor, als hätte jene Begegnung in einem anderen Leben stattgefunden. Er erinnerte sich an den Riesenkäfer, der Malden scheinbar angegriffen und dabei nichts Schlimmeres angerichtet hatte, als ihn mit Schleim zu bespritzen. Croy begriff, dass die angeblichen Ungeheuer, von denen

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