Ancient Blades 3: Der Thron der Barbaren
tätschelte den Hals
ihres Pferdes. »Das ist so Brauch bei uns.«
»Und wenn ein Champion den Kampf verliert, muss sein
Clan die Waffen niederlegen und sich ergeben. Die Gegner sind durch die
Bedingungen des Duells gebunden.«
»Du weiÃt viel über uns.«
Croy hob die Schultern. »Ich kannte deinen Bruder, in
einer anderen Zeit. Da nannte auch ich ihn meinen Bruder und lauschte ihm, wenn
er von deinem Land und deinem Volk erzählte. Einigen eurer Gewohnheiten
gegenüber empfand ich Hochachtung. Auch wenn es nur wenige waren. Aber der
erwähnte Brauch gefiel mir. Steig ab und tritt mir gegenüber, von Angesicht zu
Angesicht.«
Mörgain schüttelte den Kopf. »Beide Seiten müssen
einverstanden sein. Du kannst mich nicht zwingen, Sir Croy.«
Croys Mut sank. Der Vorschlag war seine letzte
Hoffnung gewesen. »In meinem Land würde nur ein Flegel eine Frau als feige
bezeichnen«, beharrte er.
»In meinem Land würde das kein Mann wagen«, erwiderte
Mörgain.
»Du hast viel zu gewinnen. Für jeden deiner Männer
stehen drei von uns.«
»Ich bin zu mehr bereit.«
Croy biss sich auf die Unterlippe. »Nun gut. Wenn eine
Dame einen Kampf will, ist ein Ehrenmann ihr gegenüber verpflichtet.
Verschwenden wir also keine Zeit mehr, Prinzessin Mörgain.«
Mörgains Zähne knirschten
unter den angemalten Lippen, und sie riss Fangbreaker aus der Scheide. Sie war
schon halb aus dem Sattel â und Croy machte sich zum Sturmangriff bereit â, als sich ihre Augen weiteten und sie laut loslachte.
»Sehr schlau, Sir Croy!«, rief sie. »Aber du forderst
mich nicht herausââ¦Â«
Croy schnippte mit den Fingern.
Er hatte genug Zeit mit Malden verbracht, um einige
kleine Täuschungen zu erlernen.
Bogenschützen eröffneten
den Beschuss, auf beiden StraÃenseiten zwischen Bäumen verborgen. Hinter
Mörgain schrien Barbaren auf und stürzten zu Boden, Arme,
Beine und Hälse von Pfeilen durchbohrt. Auf diese Distanz und mit so vielen
Zielen schossen selbst schlecht ausgebildete Schützen selten daneben.
»Auf sie!«, brüllte Croy, und seine Männer stürmten
los.
Kapitel 62
Mörgains Barbaren wurden von den Bogenschützen
abgelenkt und stürzten auf die Bäume zu, um die Feinde aufzuspüren und zu
erschlagen. Croy führte seine Soldaten mitten hinein in die Barbarenhorde und
trieb sein Pferd geradewegs auf Mörgain zu, um sie davon abzuhalten, Befehle zu
erteilen, die sich gegen den Ansturm richteten. Seine Männer schlugen schnell
und gnadenlos zu, als wüssten sie, dass ihnen nur wenig Zeit blieb, bis sich
die Barbaren erholt hatten und zur Wehr setzten.
Hippen durchbohrten stinkende Felle und ungewaschene
Körper. Piken durchbohrten Plünderer, die den Rücken kurz dem Gegner zugewandt
hatten. Einen Augenblick lang schien die Schlacht bereits entschieden. Die
Männer von Skrae bahnten sich blutige Pfade zwischen den Feinden hindurch und
machten die gröÃeren und besser bewaffneten Barbaren links und rechts nieder.
Natürlich konnte das nicht lange andauern. Die
Barbaren wussten zu kämpfen und lieÃen sich nicht so schnell unterkriegen. Sie
fuchtelten mit Streitäxten und primitiv geschmiedeten Eisenschwertern herum,
hackten Arme und Köpfe ab und brüllten in ihrer Wut wie Stiere.
Croys Sergeant schrie seine
Männer an, nicht mit dem Angriff innezuhalten, den Schwung nicht zu verlieren.
Croy konnte nicht feststellen, ob sie der Anweisung
folgten. Er war viel zu sehr mit Mörgain beschäftigt.
Er trieb sein Pferd Flanke an Flanke zu ihrem Reittier
und begann einen wilden Kampf, versuchte sie zu überraschen.
Mörgain lachte bloÃ.
Sie kämpfte anders als jeder Mann, dem er begegnet
war. Sie war so schnell, dass ihm schwindelig wurde. Sie trug keinen Schild,
brauchte aber auch keinen â Fangbreaker blitzte selbst im trübsten Licht,
wirbelte herum, um Ghostcutter jedes Mal zu parieren, wenn Croy eine
Gelegenheit zu sehen glaubte. Ihr massives Schwert verfügte über ein feines
Gleichgewicht, das kein gegenwärtiger Waffenschmied je zustande gebracht hätte,
nicht einmal ein Zwerg. So schwer es auch sein mochte, in ihren Händen schien
es zu schweben wie ein Zauberstab.
Croy konnte den Schildarm kaum heben, aber er musste
ihn einsetzen, als sie sich von seiner Parade erholte und mit weit ausholenden
Hieben ihr
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