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Ancient Blades 3: Der Thron der Barbaren

Ancient Blades 3: Der Thron der Barbaren

Titel: Ancient Blades 3: Der Thron der Barbaren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Chandler
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viel
beunruhigender war all das, was er nicht gesehen hatte. Hood hätte irgendwie
Widerstand leisten müssen. Zumindest hätte er die Farben von Ness aufziehen
müssen, um der Belagerung die Stirn zu bieten. »Irgendetwas, was auch immer, um
zu zeigen, dass er nicht aufgibt«, murmelte Tarness. Es sei denn, Hood hatte
ihn betrogen und mit Mörg einen Handel abgeschlossen, um die Tore zu öffnen und
die Barbaren einzulassen. Aber nein, das war unmöglich. Tarness hatte Hood aus
einem einzigen Grund ausgesucht – wegen seines Eifers und seines tief
verwurzelten Hasses auf jeden, der die Göttin nicht anbetete. Darüber hinaus
hatte Mörg das Lager so errichtet, als rechne er mit einer langen
Belagerungszeit.
    Was beim Heiligen Namen der Göttin ging hier vor?
    Â»Wir reiten sofort zum Lager zurück«, sagte einer der
Kundschafter auf jene ehrerbietige Weise, die die Freien Männer an den Tag
legten. Sie hatten gelernt, Tarness nicht um Befehle zu ersuchen. Stattdessen
errieten sie seine Wünsche und taten so, als wären ihnen diese gerade selbst
eingefallen. Dann konnte er zustimmen oder ablehnen, als täte er ihnen bloß
seine Meinung kund und gäbe keinen ausdrücklichen Befehl. Tarness nickte, und
die Männer saßen auf.
    Einer von ihnen sprang geradezu in den Sattel und zog
das Schwert. »In zwei Tagen können wir mit den Freien Männern zurück sein, und
jeder von ihnen wird bereit sein, sein Leben zu opfern, um die Freie Stadt zu
befreien. Wir werden ihnen zeigen, was sie davon haben, ausgerechnet Ness zum
Kampf zu zwingen!«
    Die anderen sahen Tarness an. Sie schienen bereit, mit
Jubelrufen zu antworten, aber sie erwarteten zuvor seine Einwilligung.
    Leider konnte er die nicht geben. Seufzend stieg er
auf sein Pferd. »Gestern habe ich zugesehen, wie unsere Männer Pikenformationen
übten«, sagte er.
    Die Kundschafter sahen sich an und schienen sich zu
fragen, worauf er hinauswollte.
    Â»Die meisten von ihnen haben mittlerweile begriffen,
wie man in einer geraden Linie marschiert«, fuhr Tarness fort. »Sie können
sogar wenden, wenn der Befehl kommt. Auch wenn einige von ihnen noch immer die
Waffen niederlegen und ihre Hände betrachten müssen, um sich zu erinnern, wo
links und wo rechts ist. Die Hälfte von ihnen hat Lagerfieber, die andere
Hälfte hat sich bei dem Tross, der uns folgt und den ihr eigentlich verjagen
solltet, die Seemannspocken geholt. Ihre Rüstungen sind verrostet, ihre Waffen
fallen auseinander. Kein Einziger von ihnen hat je in einer richtigen Schlacht
gekämpft.«
    Ein Kundschafter schüttelte den Kopf. »Aber sie haben
das Herz auf dem rechten Fleck – sie lieben ihre Stadt und werden sie bis
zum letzten Mann verteidigen.«
    Tarness lächelte. Nach seiner Erfahrung schätzte er
solche Männer – aber leider nicht so hoch wie Soldaten, die wussten, wie
sie die Waffen schultern oder sich für einen Kavallerieangriff wappnen mussten.
»Wie du weißt, war mein Vorfahr Juring Tarness ein großer General. Ein Satz von
ihm ist über die Generationen hinweg überliefert worden. Wenn
man für seine großen Siege berühmt werden will, dann
sollte man keine Schlachten führen, bei denen man verlieren könnte. «
    Tarness blickte zurück nach Ness, obwohl der Hügel die
Stadt nun verdeckte. Er brauchte sie nicht im Blick zu haben, um sich an ihr
Aussehen zu erinnern. »Nein, ich empfehle, dass wir uns derzeit zurückhalten.
Die Männer weiter drillen, sie so gut vorbereiten wie möglich. Aber es wäre
glatter Selbstmord, ein Heer anzugreifen, das so gut organisiert und
kampferfahren ist. Ness muss noch eine Weile allein durchhalten.«
    Â»Wie viel länger?«, fragte ein Mann. Im Mondlicht
waren seine weit aufgerissenen Augen zu erkennen. Offenbar hatte ihn Tarness’
Vorschlag tatsächlich aufgeschreckt.
    Tarness lächelte. »Bis ein Wunder geschieht und wir
tatsächlich Hoffnung auf einen Sieg haben. Aber keine Sorge.« Er zog die Zügel
straff und trieb sein Pferd an. »Die Göttin steht auf unserer Seite.«

Kapitel 81
    Nördlich von Helstrow ritt Croy auf der
Straße weiter.
    Das war gefährlich, aber so legten sie jeden Tag eine
viel größere Strecke zurück als zuvor. Die Barbaren schienen sich überhaupt
nicht um das Land jenseits der königlichen Festung zu kümmern. Schon seit

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