Ancient Blades 3: Der Thron der Barbaren
Tagen
hatte er keinerlei Anzeichen von Patrouillen oder gar Posten entdeckt. Es gab
eigentlich überhaupt keine Spuren von Leben. Das Ackerland zu beiden Seiten der
StraÃe war gefroren, und falls noch Bauern in dieser kalten Gegend lebten,
blieben sie klugerweise in ihren Behausungen. Die Tatsache, dass er schon seit
einiger Zeit keine rauchenden Schornsteine mehr gesehen hatte, beunruhigte ihn
durchaus, aber er ging davon aus, dass die Ortsansässigen einfach nur
vorsichtig waren.
Er hätte ihrem Beispiel folgen sollen.
Bethane saà immer noch hinter ihm, schmiegte sich an
seinen Rücken und war wieder einmal eingeschlafen. Er musste mehr
Aufmerksamkeit darauf verwenden, dass sie nicht vom Pferd fiel, als auf die
StraÃe zu achten. Nur halb bewusst nahm er
wahr, dass er ein Waldstück durchquerte, dessen Bäume auf beiden Seiten
bis dicht an die StraÃe heranwuchsen. Er schreckte auf, als er ein Husten
hörte.
Scharf riss er an den Zügeln. Das Pferd stieg, blieb
aber in dem Augenblick stehen, als Croy hörte, wie ein straff gespanntes Seil
zerschnitten wurde. Aus den Baumwipfeln sauste ein schwerer Baumstamm an einem
Seil auf Croys Brusthöhe quer über die StraÃe. Wäre er nicht rechtzeitig stehen
geblieben, hätte ihn das Geschoss vom Pferd gestoÃen und mit gebrochenen
Knochen auf die StraÃe geschleudert.
Stattdessen traf der Stamm den Hals des scheuenden
Pferdes. Croy hörte Knochen brechen. Das Pferd schrie auf, sein heiÃer Atem
stieg in die Luft. Es verlor die Kraft und brach zusammen.
Ghostcutter sprang förmlich in Croys Hand, als er aus
dem Sattel schnellte und rückwärtstänzelte, um dem stürzenden Pferd zu
entgehen. Der mitleiderregende Schrei der Kreatur hatte Bethane geweckt. Sie
rutschte zu Boden und wäre um ein Haar von dem sterbenden Tier zerquetscht
worden. Croy blieb keine Zeit, sie zurückzureiÃen, da drei gewaltige Umrisse
zwischen den Bäumen hervorbrachen und auf ihn zustürmten.
Sie waren so dick in Felle eingepackt, dass er nicht
zu sagen vermochte, wer sie wirklich waren, ob es sich überhaupt um Menschen
handelte. Sie schwangen Haumesser und Heugabeln mit bösartig geschärften
Zinken. Einer stach auf ihn ein, und das Eisen bohrte sich tief in sein
Fleisch.
In der Annahme, ihn erledigt zu haben, bereiteten sich
die anderen beiden Kerle auf den Todesstoà vor. Croy führte einen wilden Hieb
mit Ghostcutter und zerteilte einen Heugabelschaft.
Ein Haumesser raste auf sein Gesicht zu, aber mit einem Tritt erwischte
er seinen Besitzer an der Brust und holte ihn von den FüÃen.
Die blutige Heugabel schwang niedrig zum nächsten
Angriff heran, aber der Ritter wehrte sie mit der Klinge ab. Glühender Schmerz
flammte in seiner Seite auf, als er sich in der Hüfte verdrehte, um einen
weiteren Hieb zu parieren. Er verdrängte die Pein und führte einen harten Schlag
gegen den Gegner, der ihn verletzt hatte. Ghostcutter biss tief durch
Fellschichten, bis die Klinge auf Fleisch traf und die Adern am Hals des Mannes
öffnete.
Der Gegner stieà einen gurgelnden Schrei aus und fiel
auf die Knie. Die beiden anderen Angreifer schienen zu merken, dass Croy
möglicherweise doch kein so wehrloses Opfer war, warfen sich herum und rannten
auf die Bäume zu.
Schwer atmend wandte sich Croy wieder dem Pferd zu, um
sich zu vergewissern, dass Bethane nichts geschehen war. Sein Herz raste, als
er sah, dass sie verschwunden war.
Mit gehetzten Blicken sah er sich um und entdeckte
einen vierten Mann, der über ein offenes Feld rannte. Er hatte sich Bethane
über die Schulter geworfen, aber sie trat wild um sich und schlug auf ihn ein.
Bei den dicken Fellen fühlte er die Schläge vermutlich nicht einmal.
Croy nahm die Verfolgung auf, aber der Entführer hatte
einen groÃen Vorsprung, und aufgrund der Verletzung in der Seite war an ein
schnelleres Laufen gar nicht zu denken. Der Ritter folgte dem Fliehenden, so
gut er konnte, und bemühte sich verzweifelt, ihn im Auge zu behalten.
Um ein Haar verlor er ihn aus dem Blick â aber
dann hörte er Bethane seinen Namen rufen, und er eilte auf den Schrei zu. Der
Entführer hatte sich einem Obstgarten genähert, der eine Viertelmeile entfernt
lag. Croy presste eine Hand gegen die Seite und stolperte zwischen die Bäume.
Ohne Weiteres hätte sich hier eine weitere Falle verbergen können, aber das war
ihm gleichgültig. Er
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