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Ancient Blades 3: Der Thron der Barbaren

Ancient Blades 3: Der Thron der Barbaren

Titel: Ancient Blades 3: Der Thron der Barbaren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Chandler
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Malden kein Krieger – das
wusste Mörget aus eigener Erfahrung.
    Der Große Häuptling wandte sich ab und kehrte zurück
ins Lager, und Mörget folgte ihm. Sie suchten Mörgets Zelt auf, wo Balint sie
schon erwartete. Vor dem Zelteingang seufzte Mörg schwer. Er starrte in das
frostweiße Gras und schien sich selbst von irgendetwas überzeugen zu müssen.
Mörget überließ ihn seinen Gedanken, denn er
wusste, dass er seinen Vater an diesem Tag bereits genug bedrängt hatte.
    Nach einer Weile nickte Mörg und schob sich in das
Zelt. Mörget folgte ihm dichtauf.
    Â»Nett mit den Eingeborenen geplaudert?«, fragte
Balint. »Viel erreicht?«
    Der Große Häuptling setzte sich auf einen Hocker und
senkte den Kopf. »Ich muss diese Stadt erobern, und zwar bald«, murmelte er.
Sie nickte, und ihre Augen funkelten plötzlich vor Aufregung. »Ich will die
Mauer nicht beschädigen. Ich will diesen Ort auch nicht mit brennendem Pech in
Brand stecken.« Er seufzte tief. »Was alles andere betrifft, bin ich offen für
jeden Vorschlag.«

Kapitel 84
    Â»Holt mich aus
diesem albernen Schrotthaufen
heraus!«, knurrte Malden und versuchte den Panzerhandschuh von der
linken Hand zu bekommen. Er befürchtete, einige seiner Finger zu verlieren,
sollte er zu fest ziehen. Slag eilte mit einem Schraubenzieher herbei, um
Malden aus der Rüstung zu helfen, aber Cythera stand einfach nur da und lachte
ihn aus.
    Velmont spähte unaufhörlich über die Mauer, hatte er
doch noch nie zuvor eine Barbarenhorde gesehen.
    Malden hatte das strikte Verbot erteilt, ohne seine
ausdrückliche Erlaubnis die Wehrgänge zu betreten. Er hatte behauptet, dass
niemand das Ziel für einen scharfäugigen barbarischen Bogenschützen abgeben
solle. In Wahrheit wollte er nicht, dass sich jemand ein Bild vom Ausmaß des
Belagerungsheeres machte und den Mut verlor.
    Ein Stück Stahl bohrte sich in seine Hüfte und schien
ihn blutig zu schürfen. »Schneller, wärst du wohl so freundlich!«, knurrte er.
    Â»Scheiße, willst du, dass ich es richtig mache, oder
soll ich dir die halbe Haut abziehen?«, wollte Slag wissen. Irgendwann hatte
Malden beschlossen, sich die Vorschläge der Barbaren anzuhören – er wollte
nicht abwarten, bis sich ihr Skalde heiser geschrien hatte. Zu diesem Anlass,
so entschied man sich, sollte er als Ritter auftreten. Pech war nur, dass der
Burggraf jeden kompletten Satz Rüstungen mitgenommen hatte, als er seine Armee
der Freien Männer ausgerüstet hatte. Die wenigen Stücke, die Slag gefunden
hatte, waren alle von unterschiedlicher Größe gewesen, und einige zeigten
überaus deutliche Gebrauchsspuren. Man hatte sie also aus gutem Grund
zurückgelassen. Bis Malden in diese Rüstung eingestiegen war, hatte er sich
lange quälen müssen. Sie wieder auszuziehen, erwies sich als noch mühsamer.
    Â»Du hast es ihm ja klar gesagt«, meinte Velmont im
Tonfall eines Mannes, der gerade einen Geist gesehen hat. »Und wie du es ihm
gesagt hast! Aber hast du nicht gehört, was er anbot?«
    Â»Uns alle gehen zu lassen? Das war ein leeres
Versprechen«, wiegelte Malden ab. Slag machte sich an dem komplizierten Muster
der Schrauben zu schaffen, die den Harnisch zusammenhielten. Malden versuchte,
die ständigen Stiche in seine empfindliche Haut nicht zu beachten und sich dem
Helstrower zuzuwenden. Velmont wirkte nämlich nicht bloß ängstlich, er sah aus,
als werde er sich gleich in die Hose machen. »Mörg hält vielleicht Wort und
gewährt uns freien Abzug. Aber was erwartet uns danach? Vermutlich will er uns
alle zu Leibeigenen machen. Und selbst wenn er uns nicht versklavt, was dann?
Wir haben keinerlei Lebensmittelvorräte, die wir mitnehmen könnten. Wir würden
da draußen auf den Feldern verhungern, und es gäbe keinen Zufluchtsort. Dann
bleiben wir doch lieber hier und verhungern im Warmen.«
    Â»Du hättest ihn um Bedenkzeit bitten können«, wandte
Velmont ein. »Das hätte uns zumindest eine kleine Atempause verschafft …« Er
schüttelte den Kopf und riss sich zusammen. »Es tut mir leid, Meister. Es sind
einfach so viele. Ich sehe schwarz für uns, das ist alles.«
    Da konnte ihm Malden wirklich nicht widersprechen.
    Velmont half Slag, die Armschienen zu entfernen, und
bald stand Malden nackt auf dem Wehrgang und fror im Wind.

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